Rennen MotoGP Aragon: Marc Marquez cruist zum achten Saisonsieg

22. Sept.
LAT

Souveräner achter Saisonsieg für Marc Marquez (Honda) im Motorland Aragon

Marc Marquez lässt auch im MotorLand Aragon nichts anbrennen: Der WM-Leader siegt souverän vor Andrea Dovizioso, der eine tolle Aufholjagd zeigt.

Achter Sieg beim 14. Rennen der MotoGP-Saison 2019 für Marc Marquez! Beim Aragon-Grand-Prix zeigte der WM-Spitzenreiter im Sattel seiner Werks-Honda eine souveräne Vorstellung, indem er von der Pole-Position gestartet einen lupenreinen Start/Ziel-Sieg einfuhr.

Nach 23 Runden hatte Marquez einen Vorsprung von 4,8 Sekunden auf Andrea Dovizioso. Der Ducati-Pilot kam nur vom zehnten Startplatz, arbeitete sich aber sukzessive nach vorn und überholte acht Piloten. An Marquez kam aber auch er nicht vorbei.

Auch der letzte Podestplatz ging an einen Ducati-Piloten. Jack Miller aus dem Pramac-Team fuhr ihn ein, nachdem er sich eingangs der letzten Runde an Maverick Vinales (Yamaha; 4.) vorbeigeschoben hatte.

Marquez gewinnt Start - Rins schießt Morbidelli ab

Unter stark bewölktem Himmel, aber auf trockenem Asphalt wurde das Rennen als Flag-To-Flag-Race mit erlaubtem Motorradwechsel gestartet. Polesetter Marc Marquez erwischte den besten Start vor Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha). Der von P3 gestartete Maverick Vinales aber reihte sich als Vierter hinter Jack Miller in die erste Kurve ein.

Noch im Verlauf der ersten Runde gab es den ersten Zwischenfall. Alex Rins (Suzuki) fuhr in Kurve 12 auf Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) auf. Der Italiener stürzte dabei und musste aufgeben. Der Spanier fuhr weiter, musste als Strafe aber einmal den Umweg in Form der Long-Lap-Penalty einlegen. Diese Strafspur ist im Motorland Aragon auf der Außenseite von Kurve 10 angelegt.

In der Spitzengruppe dauerte es nicht lange, bis sich Miller auch Quartararo gegriffen hatte. So war es zunächst der Australier, der die Verfolgung von Spitzenreiter Marquez aufnahm. Nach wenigen Runden aber kristallisierte sich dann Vinales als zwischenzeitlich stärkster Marquez-Verfolger heraus.

Vinales trifft falsche Reifenwahl

Binnen kurzer Zeit ging Vinales an Quartararo und Miller vorbei auf die zweite Position nach vorn. Diese Position konnte er aber nicht ins Ziel bringen. Im Gegensatz zur direkten Konkurrenz hatte sich Vinales für den harten Hinterreifen entschieden. Dies rächte sich in der zweiten Rennhälfte.

Bei Halbzeit des Rennens nämlich hatte der von P10 gestartete Andrea Dovizioso den Weg in die Top 4 gefunden, indem er Quartararo überholte. Acht Runden vor Schluss war auch Miller fällig. "Dovi" übernahm damit die dritte Position und hatte nur noch Vinales und Marquez vor sich. Letztgenannter hatte sich an der Spitze aber schon einen Vorsprung von gut sechs Sekunden aufgebaut.

Drei Runden vor Schluss ging Dovizioso auf der Gegengerade aus dem Windschatten an Vinales vorbei und war damit Zweiter. Gegenüber seiner Startposition hatte der Ducati-Pilot damit satte acht Plätze gut gemacht und brachte P2 schließlich ins Ziel. Derweil verlor Vinales sogar noch den dritten Platz, denn eingangs der letzten Runde ging auch Miller vorbei.

Reifen-Probleme auch bei Rossi

Valentino Rossi (Yamaha) ging vom sechsten Startplatz ins Rennen. In der Anfangsphase war er in einen Vierkampf um die fünfte Position verwickelt. Neben Rossi befanden sich Dovizioso, Aleix Espargaro (Gresini-Aprilia) und Cal Crutchlow (LCR-Honda) in dieser Gruppe.

Doch während Dovizioso mit zunehmender Renndauer immer weiter nach vorn fuhr und schließlich Zweiter wurde, ging es für Rossi in die entgegengesetzte Richtung. Der Yamaha-Pilot hatte sich wie Teamkollege Vinales für den harten Hinterreifen entschieden - diese Wahl ging auch bei ihm nach hinten los.

Quartararo, der ebenfalls den harten Hinterreifen drauf hatte, wurde immerhin noch Fünfter. Crutchlow setzte sich im Duell gegen Aleix Espargaro um gerade mal 0,051 Sekunden durch und belegte P6. Rossi lief hinter Espargaro nur als Achter ein. Rins wurde nach seiner Strafe noch Neunter. Die Top 10 machte Takaaki Nakagami (LCR-Honda) komplett.

Lorenzo mit 46 Sekunden Rückstand

Das KTM-Werksteam hatte nur ein Eisen im Feuer. Mika Kallio, der zu Beginn der Woche zum Nachfolger für Johann Zarco für den Rest der Saison 2019 ernannt wurde, kam bei seinem ersten Rennen seit Barcelona 2018 auf dem 17. Platz ins Ziel. Teamkollege Pol Espargaro hingegen erholt sich von der Operation an seinem linken Handgelenk, das er sich bei einem Sturz im Abschlusstraining am Samstag gebrochen hat.

Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo (Honda) kam auch bei seinem dritten Rennen nach Verletzungsphase nur schwer in die Gänge. Mit 46 Sekunden Rückstand auf seinen siegreichen Teamkollegen Marquez beendete er das Rennen als vorletzter Fahrer in Wertung auf dem 20. Platz und damit deutlich außerhalb der Punkteränge. Einzig Hafizh Syahrin (Tech-3-KTM; 21.) kam noch hinter Lorenzo ins Ziel.

Abgesehen von dem direkt in der ersten Runde gestürzten Franco Morbidelli gab es im Verlauf der 23 Runden keine weiteren Stürze oder sonstigen Ausfälle.

Im MotoGP-Kalender 2019 geht es nun weiter mit der Übersee-Tournee mit vier Rennen innerhalb von fünf Wochen. Den Auftakt bildet der Grand Prix von Thailand in Buriram in zwei Wochen (6. Oktober). Nach einem freien Wochenende geht es anschließend Schlag auf Schlag auf Schlag in Japan, Australien und Malaysia rund.

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