Rennen MotoGP: Ducati beendet Durststrecke in Jerez

2. Mai
Motorsport Images

Foto: (C) Motorsport Images

Was war das für ein Rennen? Lange lag Polesetter Fabio Quartararo in Führung. Elf Runden vor Schluss übernahm dann aber immer mehr Jack Miller das Kommando.

Ducati-Doppelsieg beim Grand Prix von Spanien 2021. Jack Miller hat vor seinem Teamkollegen Francesco Bagnaia gewonnen. Für Ducati war es der erste Sieg in Jerez de la Frontera seit Loris Capirossi im Jahr 2006. Miller gewann zum ersten Mal mit der Desmosedici und zum ersten Mal ein Trockenrennen in der Königsklasse.

Als Dritter stand Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) auf dem Podest. Der große Verlierer des Rennens war Fabio Quartararo, der in Führung lag und alles unter Kontrolle hatte. Dann brachen etwa bei Halbzeit die Rundenzeiten des Yamaha-Fahrers ein und er kam nur als 13. Ins Ziel . Somit übernahm Bagnaia die WM-Führung von Quartararo .

„Ich habe einfach versucht das zu tun, was ich konnte", sagt Miller. „Fabio war schneller. Sein Tempo konnte ich nicht halten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich ihn wieder einholen würde. So kam es, aber das lag daran, weil er Probleme hatte. Die letzten Runden waren die längsten meiner Karriere. Wie ich mich jetzt fühle, kann ich gar nicht beschreiben. Es ist einfach eine Flut an Gefühlen."

Quartararo in den ersten zehn Runden noch souverän

Beim Start zum Rennen über 25 Runden setzte sich wieder eine Ducati durch. Miller führte nach der ersten Kurve vor Morbidelli, Bagnaia und Quartararo, Aleix Espargaro (Aprilia) und Joan Mir (Suzuki). Im Laufe der ersten Runde ging Alex Marquez (LCR-Honda) in Kurve 8 zu Boden.

In der zweiten Runde stürzte Brad Binder (KTM) in Kurve 2. Im Gegensatz zu Alex Marquez konnte er weiterfahren. Alle setzten hinten auf den Medium-Reifen. Vorne war das auch die bevorzugte Wahl. Nur Maverick Vinales (Yamaha), Alex Rins (Suzuki) und Enea Bastianini (Esponsorama-Ducati) entschieden sich für den weichen Vorderreifen.

Am Ende der zweiten Runde machte Quartararo sein erstes Manöver und überholte Bagnaia in der Zielkurve für Platz drei. Dann schnappte sich Quartararo am Ende der dritten Runde ebenfalls in der Zielkurve Morbidelli und war neuer Zweiter.

Und am Ende der vierten Runde gab es den Führungswechsel. Quartararo machte wieder in der Zielkurve sein Manöver und eroberte die Spitze von Miller. Der Franzose konnte sich auch sofort absetzen und seinen Rhythmus fahren.

In der Folge baute sich Quartararo einen Vorsprung von etwas mehr als einer Sekunde auf Miller auf. Dahinter gab es eine Lücke zum Duo Morbidelli und Bagnaia. Aleix Espargaro führte die Gruppe ab Platz fünf an.

Plötzlich wird Quartararo langsamer

Elf Runden vor Schluss schmolz der Vorsprung von Quartararo auf Miller rapide. Dahinter überholte Bagnaia auf der Zielgeraden Morbidelli und war neuer Dritter. Eine Runde später zog Miller in Kurve 1 an Quartararo vorbei und war wieder vorne.

Auf einen Schlag hatte das Pendel umgeschlagen. Miller bestimmte das Tempo und Quartararo konnte kaum noch mithalten. Seine Rundenzeiten brachen ein. Auch Bagnaia hatte keine Probleme zur Yamaha aufzuschließen und Platz zwei zu übernehmen.

Quartararos Rundenzeiten brachen komplett ein. Er fuhr um zwei Sekunden langsamer als die Spitze. Der Franzose wurde von immer mehr Fahrern überholt. Schließlich kam der Franzose als 13. ins Ziel. In der WM hat Bagnaia nun zwei Punkte Vorsprung.

Bagnaia neuer WM-Führender

„Ich bin happy", lacht der Italiener über Platz zwei. „Am Start war ich zu langsam, um für den Sieg in Frage zu kommen. Anschließend versuchte ich zwar zu pushen, hatte aber ein kleines Problem mit dem Vorderreifen. Das Ergebnis ist trotzdem gut und ich führe jetzt die Gesamtwertung an."

Mit der ältesten Yamaha-Spezifikation eroberte Vizeweltmeister Morbidelli seinen ersten Podestplatz in diesem Jahr. „Ich habe heute mehr als das Maximum gegeben, war wirklich am Limit", atmet er durch. „Ich habe viel riskiert und dieser Podestplatz ist der Lohn dafür. In unserer Situation ist das wie ein Sieg. Das Gefühl ist großartig."

Bester Honda-Fahrer wurde Takaaki Nakagami (LCR-Honda) als Vierter. Weltmeister Mir brachte Rang fünf ins Ziel. Dahinter gingen die Positionen sechs bis zehn an Aleix Espargaro, Vinales, Johann Zarco (Pramac-Ducati), Marc Marquez und Pol Espargaro (beide Honda).

Rossi kommt außerhalb der WM-Punkteränge ins Ziel

Bester KTM-Vertreter im Ziel war Miguel Oliveira als Elfter. Wildcard-Starter Stefan Bradl (Honda) sammelte als Zwölfter WM-Punkte. Hinter Quartararo auf Platz 13 gingen die letzten WM-Zähler an Danilo Petrucci und Iker Lecuona (beide Tech-3-KTM).

Für Routinier Valentino Rossi (Petronas-Yamaha) gab es in Jerez nichts Zählbares zu holen. Der 42-Jährige sah hinter seinem Halbbruder Luca Marini (Esponsorama-Ducati) als 17. die Zielflagge. Somit schaffte es Rossi in den ersten vier Saisonrennen nur einmal in die Punkteränge.

Einen Tag zum Vergessen erlebte auch Rins. Der Suzuki-Fahrer rutschte in der dritten Runde in der Pedrosa-Kurve aus. Nach Portimao war es der zweite Crash hintereinander für Rins. In der zehnten Runde stürzte Rookie Bastianini in Kurve 2.

Binder brachte die Zahl 13 kein Glück. In der 13. Runde hatte der Südafrikaner in Kurve 13 seinen zweiten Rennsturz. Insgesamt sahen 20 von 23 Startern die Zielflagge. Rins war nach seinem Sturz weitergefahren und ist dem Feld mit Abstand als Letzter hinterhergejagt.

Der nächste Grand Prix findet am 16. Mai in Le Mans (Frankreich) statt.

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