Rennen MotoGP Jerez: Quartararo holt Premieren-Sieg, Drama um Marquez

19. Juli
Fabio Quartararo führt die WM nach seinem Sieg in Jerez an

Foto: Motorsport Images

Fabio Quartararo feiert in Jerez einen dominanten Sieg - Marc Marquez stürzt nach beeindruckender Aufholjagd - Valentino Rossi muss das Rennen vorzeitig beenden.

Petronas-Yamaha-Pilot Fabio Quartararo hat sich beim Spanien-Grand-Prix in Jerez zum MotoGP-Saisonstart seinen ersten Sieg in der Königsklasse gesichert. In einem dramatischen Rennen leistete sich der junge Franzose keine Fehler. Maverick Vinales (Yamaha) und Andrea Dovizioso (Ducati) komplettierten das Podium.

Weltmeister Marc Marquez (Honda) war der schnellste Mann des Tages. Nach einem Ausritt zu Renn-Beginn kämpfte sich der Spanier eindrucksvoll durchs Feld. Dann aber stürzte er per Highsider, als er bereits einen Podestplatz vor Augen hatte. Bei seinem heftigen Abflug zog sich Marquez offensichtlich Verletzungen zu. Der Nacken des Champions wurde fixiert, und er musste mit einer Trage abtransportiert werden.

Jerez: Rins und Crutchlow müssen passen

Schon vor dem Start des Rennens schrumpfte das Feld von 22 auf 20 Piloten. Alex Rins (Suzuki) musste seine Teilnahme aufgrund der Folgen seines bösen Sturzes im Q2 absagen. Cal Crutchlow (LCR-Honda) kam in den letzten Minuten des Warm-Ups zu Sturz und wurde nach einem Besuch im Krankenhaus als nicht fit eingestuft.

Fabio Quartararo startete von der Pole-Position in das erste MotoGP-Rennen des Jahres. Neben dem Franzosen standen Yamaha-Markenkollege Maverick Vinales und Weltmeister Marc Marquez.

Vinales und Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi setzten als einzige Fahrer auf den weichen Vorderreifen. Der Rest des Feldes war sich bei der Reifenwahl einig und verwendete vorne den harten Gummi. Am Hinterrad kam bei allen Piloten der weiche Reifen zum Einsatz.

Vinales beschleunigt Start-Gegner aus

Vinales konnte den Start für sich entscheiden. Marquez schob sich innen auf die zweite Position vor Quartararo. Dahinter folgten die Pramac-Piloten Jack Miller und Francesco Bagnaia. Am Ende der Gegengeraden übernahm Miller die dritte Position von Quartararo.

Schrecksekunde noch in Runde eins: Vinales ging beim Versuch, sich vom Rest des Feldes abzusetzen, über das Limit. Er fing gerade so einen Highsider ab. Marquez ließ sich nicht abschütteln und folgte der Yamaha mit der Nummer zwölf wie ein Schatten. Dahinter klaffte bereits eine kleine Lücke zu Jack Miller.

Joan Mir war das erste Sturz-Opfer des Rennens. Der Suzuki-Pilot verlor in Kurve neun die Kontrolle über seine GSX-RR. Damit war der Spanien-Grand-Prix für Suzuki nach nur einer Runde gelaufen. Wenig später war das Rennen für Aprilia-Pilot Aleix Espargaro ebenfalls vorzeitig beendet.

Marquez übertreibt bei Ausreiß-Versuch

Marc Marquez attackierte Maverick Vinales in Runde drei. Die Positionen wechselten binnen weniger Kurven mehrfach. Marquez entschied das Duell für sich. Durch das Duell kam Jack Miller näher an das Führungs-Duo heran. Marquez versuchte, sich zeitig vom Feld abzusetzen. Einige Rutscher ließen den Vorsprung aber wieder schmelzen.

In Runde fünf rettete Marquez in Kurve vier einen Sturz. Der Spanier rutschte mit eingeklapptem Vorderrad auf seinem linken Ellbogen in Richtung Kiesbett. Nur dank einer akrobatischen Glanzleistung konnte er das Rennen fortsetzen. Der Honda-Star fiel durch den Ausritt aus den Punkterängen und hatte eine große Aufholjagd vor sich.

Vinales übernahm durch Marquez' Fehler erneut die Führung. Dahinter geriet Miller unter Druck von Quartararo. Die Top 3 fuhren innerhalb einer Sekunde. Quartararo bremste sich in der Jorge-Lorenzo-Kurve an Millers Ducati vorbei und übernahm die zweite Position.

Verbremser kostet Vinales die Führung

Nach zehn Runden waren die Top 3 nur noch durch eine halbe Sekunde voneinander getrennt. Vinales machte einige Fehler. Quartararo und Miller nutzten einen Verbremser in der letzten Kurve, um kampflos an Vinales vorbeizuziehen. Beim Überqueren der Ziellinie schüttelte Vinales den Kopf und ärgerte sich über sein Missgeschick.

Quartararo führte das Rennen vor Miller an. Hinter Vinales auf Position drei folgten die Ducati-Piloten Francesco Bagnaia und Andrea Dovizioso. Pol Espargaro fuhr mit lediglich 2,5 Sekunden Rückstand auf den Führenden auf Position sechs. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) war Siebter, Valentino Rossi Achter.

Marc Marquez fuhr die schnellsten Rundenzeiten und lag nach der Hälfte des Rennens schon wieder in den Top 10. Der Weltmeister lag acht Sekunden zurück und befand sich in Sichtweite zu Valentino Rossi. Wenig später ging er ohne Mühe an der Nummer 46 vorbei.

Quartararo vorne, Marquez pflügt durchs Feld

An der Spitze konnte sich Fabio Quartararo von seinen Verfolgern absetzen. Der Franzose vergrößerte seinen Vorsprung von Runde zu Runde. Miller konnte Vinales abschütteln und befand sich auf Kurs zu Platz zwei. Dahinter hatte Dovizioso die vierte Position übernommen, indem er in der letzten Kurve an Marken-Kollege Bagnaia vorbeizog.

Marc Marquez war weiterhin schnellster Fahrer im Feld. Neun Runden vor Renn-Ende hatte er den Anschluss an die Verfolgergruppe hergestellt. Bis zu Platz drei fehlten der Nummer 93 nur noch etwas mehr als zwei Sekunden.

Franco Morbidelli war Marquez' erstes Opfer. Am Ende der Gegengerade bremste sich Marquez an der Yamaha mit der Nummer 21 vorbei. Wenig später zog der Honda-Pilot an der Ducati von Bagnaia vorbei und lag damit auf Position sechs.

Rossi scheidet aus, Marquez fliegt böse ab

Sieben Runden vor Renn-Ende war Valentino Rossis Arbeitstag vorzeitig beendet. Vinales rehabilitierte sich von seinen Reifen-Problemen und bezwang Miller in der letzten Kurve. Marquez setzte sich in der gleichen Kurve gegen Dauer-Rivale Dovizioso durch und befand sich damit als Vierter in Reichweite der Podestplätze.

Eine Runde später zog Marquez in der gleichen Kurve an Miller vorbei. Doch der Australier konterte in Kurve eins. Marquez hatte erneut eine Antwort parat und setzte sich schlussendlich gegen Miller durch. Damit war Marquez der neue Dritte. Doch die Aufholjagd des Spaniers war noch nicht zu Ende.

Marquez befand sich in Schlagdistanz zu Vinales, als ihm erneut Kurve vier zum Verhängnis wurde. Der Weltmeister flog via Highsider ab und war damit endgültig aus dem Rennen. Seine beeindruckende Aufholjagd blieb dadurch unbelohnt. Offensichtlich wurde Marquez bei seinem Sturz verletzt. Er wurde mit einer Trage von der Unfallstelle transportiert.

Spannender Kampf um das Siegerpodest

Fabio Quartararo fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dahinter hatte sich Maverick Vinales auf Position zwei einen Vorsprung auf seine Verfolger herausgefahren. Jack Miller, Andrea Dovizioso, Franco Morbidelli und Pol Espargaro kämpften um Platz drei und lagen innerhalb einer halben Sekunde.

Morbidelli erlebte in der vorletzten Runde eine heftige Schrecksekunde. Am Ausgang der Dani-Pedrosa-Kurve kollidierte der Yamaha-Pilot mit Jack Miller und verhinderte gerade so einen Sturz. Dadurch befand sich Andrea Dovizioso auf Podestkurs.

Fabio Quartararo kam nach 25 Runden mit 4,6 Sekunden Vorsprung auf Maverick Vinales ins Ziel und feierte seinen ersten MotoGP-Sieg. Andrea Dovizioso komplettierte das Podium. Jack Miller wurde Vierter, Franco Morbidelli landete ebenfalls in den Top 5.

Pol Espargaro bescherte KTM mit Platz sechs ein starkes Ergebnis. Francesco Bagnaia wurde Siebter vor Tech-3-Pilot Miguel Oliveira. Danilo Petrucci (Ducati) kassierte als Neunter wichtige Punkte. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) komplettierte die Top 10. Insgesamt wurden nur 15 Fahrer beim Saison-Auftakt gewertet.

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