Riga: Österreichs Beitrag zur Eishockey-WM

20. Mai
Elias Seewald; Referee

Foto: (C) GEPA pictures/ Matic Klansek

Corona macht alles anders. So spät wie noch nie beginnt die Eishockey-WM in Riga. Zudem muss man ohne das Groß der NHL-Stars auskommen.

Nach einer Corona-bedingten Pause, dem Rauswurf von Weißrussland als Co-Veranstalter aus politischen Gründen, die Pandemie und so spät wie noch nie beginnt am Freitag in Lettland die Eishockey-Weltmeisterschaft. Das ÖEHV-Team ist nach dem Abstieg 2019 nicht dabei, Österreichs Beitrag in Riga sind die Schiedsrichter Christoph Sternat (Head Referee) und Elias Seewald (Linesman) sowie Trainer und Spieler aus der ICE Hockey League.

Die Auswirkungen der Pandemie haben das Turnier schon vor dem ersten Bully getroffen und sind bis zum Finale am 6. Juni schwer abzuschätzen. Italien meldete vor dem Turnier 15 positive Corona-Fälle. Trainer Greg Ireland von ICE-Vizemeister HCB Südtirol hat daher zu Beginn zahlreiche Schlüsselspieler nicht zur Verfügung. Auch Salzburg-Trainer Matt McIlvane, Teamchef-Assistent beim deutschen Team, hatte einen positiven Test abgegeben, ist aber mittlerweile nachgereist.

Eine zweite WM-Absage nach jener vor einem Jahr, als sie in der Schweiz vorgesehen war, hätte sich der Weltverband aber nicht leisten können. Die B-WM mit Österreich war bereits im November abgesagt worden, weshalb es in Riga keine Absteiger gibt.

Favoriten schwer auszumachen

Favoriten sind unter diesen besonderen Umständen schwieriger auszumachen als sonst. Es sind weniger NHL-Spieler wie üblich dabei und die absoluten Topstars fehlen allesamt. Zudem dürfte es aufgrund der Corona-Regeln mit Selbst- und Team-Isolation kaum Nachnominierungen aus der besten Liga der Welt geben.

Das trifft besonders die beiden nordamerikanischen Teams, die mit jungen, relativ unerfahrenen Mannschaften angereist sind. Ob Kanada und die USA die Siegesserie der Skandinavier, die durch Schweden 2017 und 2018 und Finnland 2019 dreimal Gold geholt haben, beenden können, ist unter diesen Umständen fraglich. Russland und Tschechien, die das Turnier am Freitag gleich mit dem direkten Duell beginnen, gelten als heiße Tipps.

Als Titelverteidiger tritt Finnland an, das 2019 in Bratislava überraschend triumphiert hatte. Die Finnen waren damals mit der vermeintlich schwächsten Mannschaft seit langem angetreten und hatte nur zwei NHL-Spieler im Kader.

Zwei Hallen - 150 Meter voneinander entfernt

Gespielt wird in zwei Hallen, die nur 150 m auseinanderliegen, sämtliche Teams sind im gleichen Hotel untergebracht. Es herrschen also perfekte Bedingungen für die notwendige "Bubble". Kontakte außerhalb der Blase sind für die Spieler und die Betreuer strikt verboten. Die Mannschaften dürfen sich nur in der Unterkunft und in den Stadien aufhalten. Der Weg dazwischen ist zwingend mit dem Bus zurückzulegen. Auch Kontakte mit Journalisten sind untersagt, einzig kurze Flash-Interviews für zahlende Rechtehalter (Fernsehen und Radio) sind möglich.

Ursprünglich hätte die WM auch in Minsk stattfinden sollen, doch der Weltverband entzog Weißrussland Mitte Jänner aufgrund der politischen Lage das Turnier. Angesichts des Widerstands gegen den weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko waren die internationalen Proteste und der Druck von Sponsoren zu groß. (APA/Red)

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