Roger Federer: “Das Schlimmste liegt hinter mir”

21. Sept.

Foto: GEPA pictures/ Patrick Steiner

"Das Schlimmste liegt hinter mir. Ich freue mich auf alles, was auf mich zukommt", gibt Roger Federer ein Update zu seinem Gesundheitszustand nach der dritten Knieoperation.

Sein Comeback ist noch nicht absehbar, doch Roger Federer (40) blickt zuversichtlich in die Zukunft. "Es geht mir sehr gut, die Reha geht Schritt für Schritt vorwärts", sagte der Tennis-Superstar aus der Schweiz bei einem Sponsoren-Termin mit Mercedes-Benz in Zürich. "Das Schlimmste liegt hinter mir. Ich freue mich auf alles, was auf mich zukommt."

Nach seinem Viertelfinal-Aus in Wimbledon im Juli hatte sich Roger Federer operieren lassen. Es war der dritte Eingriff am rechten Knie seit 2020. "Wenn man nach einer Verletzung zurückkommt, dann ist jeder Tag ein besserer Tag. Daher ist es eine spannende Zeit, ich habe das schon letztes Jahr durchgemacht, daher ist es mental gar kein Problem", sagte der Schweizer.

Die Rückkehr auf die Profitour sieht der 20-malige Grand-Slam-Champion als "Herausforderung". Roger Federer hofft, "so schnell wie möglich ins Konditionstraining und auf den Tennisplatz" zurückzukehren. "Aber das braucht schon noch ein bisschen Geduld."

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Roger Federer: "Das ist eines meiner Ziele"

Der Laver Cup in Boston (24. bis 26. September) wird daher ohne den Initiator auskommen müssen. "Das schmerzt mich natürlich sehr", sagte Roger Federer. "Ich wusste natürlich, dass ich irgendwann einmal nicht dabei sein kann. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es in diesem Jahr sein wird."

Er werde die vierte Ausgabe des Mannschaftsvergleichs zwischen Europa und dem Rest der Welt aus der Ferne verfolgen. "Es werden drei Hardcore-Tage, an denen ich mir voll Tennis reinziehe", sagte er. Und richtete seinen Blick bereits auf das Jahr 2022, wenn der Laver Cup in London gastiert. "Das ist eines meiner Ziele, dass ich mich noch einmal richtig reinhänge, um zurückzukommen und hoffentlich an Orten wie der o2-Arena in London spielen darf."

Roger Federer hatte den Laver Cup, ein Einladungsturnier mit den besten Spielern der Welt, mit seinem Management ins Leben gerufen. 2017 fand die erste Ausgabe in Prag statt. Das Team Europa gewann angeführt von Federer wie auch 2018 und 2019 in Chicago und Genf. Im vergangenen Jahr fiel die Austragung der Pandemie zum Opfer.

"Der Grand Slam ist möglich"

Er ist mittlerweile beinahe ein Mythos, doch laut Roger Federer längst nicht unerreichbar. Der Grand Slam, der Triumph bei allen vier Major-Turnieren in einem Jahr, an dem zuletzt sogar der alles überragende Novak Djokovic in New York um einen einzigen Sieg scheiterte. Der Australier Rod Laver bleibt damit der letzte Tennisspieler, dem dieses Kunststück gelungen ist (1969).

"Wir haben es mit Rafa, Novak vor Kurzem und mit mir gesehen, dass es möglich ist. Es ist natürlich sehr schwierig. Aber ich habe das Gefühl, dass man mehr denn je auf allen Belägen dominieren kann, wenn man sein eigenes Spiel gefunden hat."

Djokovic (Serbien) verlor nach den Siegen bei den Australian und French Open sowie in Wimbledon bei den US Open das Endspiel. Von allen drei Dauerrivalen kam er dem Grand Slam damit am nächsten. Roger Federer (Schweiz) stand 2006 und 2007 in allen vier Endspielen, verlor aber jeweils im Finale von Paris gegen Rafael Nadal (Spanien), der wie Djokovic und Federer bislang 20 Major-Titel gewonnen hat.

Die Herausforderung sei vor allem "mental und körperlich", das Niveau bei allen vier Turnieren über die mögliche Distanz von fünf Sätzen zu halten, sagte Federer (40). "Deshalb ist es sehr hoch einzustufen, was Novak in diesem Jahr geleistet hat. Das war absolute Top-Klasse, das war Wahnsinn." Nach 26 Siegen in Serie unterlag Djokovic in New York dem Russen Daniil Medvedev. (SID/red.)

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