Rolle rückwärts von Cal Crutchlow: Karriere-Ende offenbar doch kein Thema

10. Okt.
LAT

Seit der Sommerpause war Crutchlow nicht mehr im Spitzenfeld

Seine mäßigen Resultate führen bei Cal Crutchlow zu einem Sinneswandel: Ein Karriere-Ende 2020 ist aktuell kein Thema mehr, stattdessen will er sich zurückkämpfen.

Seit Wochen philosophiert Cal Crutchlow, seine Karriere 2020 womöglich zu beenden. Dann nämlich läuft auch sein Honda-Vertrag aus. Sportlich erlebt der Brite eine eher durchwachsene MotoGP-Saison 2019. Zwei Mal stand er als Dritter auf dem Podest, spielte ansonsten im Spitzenfeld aber kaum eine Rolle. Dazu fühlt sich Crutchlow mit der aktuellen Honda RC213V nicht wohl - und hat zu allem Überfluss auch noch mit körperlichen Problemen zu kämpfen.

Nun aber vollzieht Crutchlow einen Sinneswandel: "Ich will weitermachen. Weil ich zeigen will, dass ich den Speed habe und gewinnen kann. Vielleicht läuft es nicht großartig momentan, aber genau deshalb muss ich weitermachen. Wenn ich zufrieden bin mit dem, was ich erreicht habe, kann ich aufhören. Ist dem aber nicht so, dann muss ich zeigen, dass ich es immer noch kann."

"Nächstes Jahr höre ich eh nicht auf. Es hängt mehr davon ab, was sie im nächsten Jahr bringen. Und nicht davon, was wir in diesem Jahr noch tun können", spricht Crutchlow die 2020er-Honda an. Die Entscheidung über seine Zukunft wird schon Anfang nächsten Jahres fallen. Denn hinter den Kulissen haben die Gespräche bei allen Teams für 2021 bereits begonnen.

Marken-Wechsel für Crutchlow kein Thema

Seine aktuell schwierige Phase will Crutchlow als Motivation nutzen, um sich wieder an die Spitze zu kämpfen. Er ist überzeugt, dass er bei LCR und Honda bleiben kann, "solange ich will". An einen Wechsel zu einem anderen Hersteller denkt der 33-Jährige dagegen nicht. "Wenn ich weitermache, dann plane ich einen Verbleib bei Honda." Für ein Yamaha-Kundenteam sowie das Ducati-Werksteam ist der Brite schon gefahren.

Entscheidend für Crutchlow ist aber, dass Honda das neue Motorrad fahrbarer macht. "Dieses Bike ist körperlich so anstrengend zu fahren, das kann man sich kaum vorstellen. Jorge (Lorenzo, Anm. d. Red.) hat das gleich gesagt. Und ich habe sofort mit ihm übereingestimmt, und tue das immer noch. Das Motorrad hat immer noch seine Stärken. Aber beim Kurveneingang haben wir durch die Instabilität der Motorbremse verloren."

Deshalb haben vor allem Lorenzo und er selbst mit der Honda RC213V große Probleme, so Crutchlow: "Im Vorjahr konnten wir tiefer in die Kurve bremsen und den Kurvenspeed halten. Jetzt können wir immer noch spät bremsen, können aber nicht diesen Kurvenspeed fahren." Den neuen Prototypen für 2020 hat Crutchlow schon in Brünn und Misano getestet - und hofft auf Fortschritte. "Ich denke, das komplette Paket werden wir am Jahresende haben. Und dann werden wir die Situation etwas besser verstehen."

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