„Fahrer zählt heute weniger als in der Vergangenheit“

20. Juli
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Der Fahrer in der MotoGP ist klarerweise wichtig. Seine Rolle hat laut den beiden fahrenden Legenden Valentino Rossi und Marc Marquez nicht mehr jene Relevanz, wie vielleicht noch vor zehn Jahren.

Die Rolle des Fahrers ist in der MotoGP deutlich wichtiger als beispielsweise in der Formel 1. Doch wie sieht das im Vergleich zur MotoGP von vor 10 oder 20 Jahren aus? Valentino Rossi und Marc Marquez gehen davon aus, dass der Fahrer in der Vergangenheit einen größeren Unterschied ausmachen konnte und nennen die Gründe dafür.

„In der Vergangenheit konnte der Fahrer vermutlich einen größeren Unterschied ausmachen. Das Verhältnis von Fahrer zu Motorrad lag vermutlich so bei etwa 60:40", bemerkt Valentino Rossi und stellt fest: „Jetzt ist es 50:50."

„Vielleicht macht der Fahrer mittlerweile ein bisschen weniger aus", grübelt Rossi. „Doch es hat sich nicht viel geändert, denke ich. Die starken Fahrer sind weiterhin diejenigen, die vorne fahren. Die Situation ist mehr oder weniger gleich. Ein starker Fahrer kann sich am Ende des Rennens durchsetzen."

Geringere Unterschiede zwischen den Teams

Marc Marquez sieht die Sache ähnlich: „Der Fahrer macht den Unterschied aus. Das ist etwas, was wir in unserem Sport erhalten müssen. Es stimmt, dass wir jetzt alle mit ähnlicher Elektronik fahren und es geringere Unterschieden zwischen den Werks- und den Satelliten-Teams gibt."

„Das hat zur Folge, dass ein Fahrer aus einem Satelliten-Team im Gegensatz zur Situation von vor zehn Jahren jetzt Rennen gewinnen und sogar um die Meisterschaft kämpfen kann", nennt er einen der Gründe für die größere Chancengleichheit.

Die Werkspiloten haben nur noch sehr selten technische Vorteile. „Neue Teile kommen vielleicht etwas später, doch das sind dann nicht extrem wichtige Neuerungen", beschreibt Marquez die Situation in den Satelliten-Teams.

Mehr Haftung hilft den weniger starken Fahrern

Einen wesentlichen Anteil am deutlich ausgeglicheneren Feld haben laut Marquez die Reifen, die mehr Haftung bieten und somit weniger Probleme bereiten: „Die Reifen wurden verbessert. Wenn man mehr Grip hat, dann ist alles ausgeglichener."

„Sobald man das Gas zurückdrehen muss, um den Schlupf zu kontrollieren, kann man einen Unterschied ausmachen. Doch wenn die Haftung sehr gut ist und man sofort voll ans Gas gehen kann, dann ist alles ausgeglichener", schildert der Spanier.

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