Schalke: Profis nach fixiertem Abstieg mit Eiern beworfen

22. Apr.
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Foto: GEPA pictures/ Witters/ Frank Peters

Bitter für Schalke 04: Nach der Niederlage gegen Bielefeld wurde nicht nur der Abstieg besiegelt, die Profis wurden auch mit Eiern beworfen.

Nach dem durch das 0:1 bei Arminia Bielefeld besiegelten Abstieg des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 sind Spieler des Clubs von Anhängern mit Eiern beworfen worden. In der Nacht hätten rund 500 bis 600 Menschen auf die Mannschaft gewartet, die von ihrem Auswärtsspiel in Bielefeld zurückkam. "Die Spieler wurden mit Eiern beworfen und verbal attackiert. Es sind Spieler weggerannt", teilte die ermittelnde Polizei mit.

Der Club hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass bei einem "Austausch zwischen Profi-Mannschaft und Fan-Gruppierungen Grenzen überschritten" worden seien. "Bei allem verständlichen Frust und aller nachvollziehbaren Wut über den Abstieg in die 2. Bundesliga. Der Verein wird es niemals akzeptieren, wenn die körperliche Unversehrtheit seiner Spieler und Mitarbeiter gefährdet wird. Genau das ist in der vergangenen Nacht aber durch die Handlungen von Einzelpersonen geschehen", hieß es von Club-Seite.

Schalke: Vierter Abstieg

Nach dem vierten Abstieg des Clubs aus der Bundesliga versicherte Coach Dimitrios Grammozis, dass sich Schalke in den verbleibenden vier Spielen "vernünftig verabschieden" werde. Danach steht der schwere Gang in die 2. Liga an. Es sei eine "bittere Stunde für alle Schalker" - vor allem für Fans und Mitarbeiter des Clubs. "Deswegen sind wir brutal enttäuscht, dass jetzt die Gewissheit da ist", betonte Grammozis. Ziel sei, eine schlagkräftige Truppe zu haben, auf die die Fans wieder stolz sein können.

Der 42-Jährige ist der fünfte Schalke-Coach dieser Saison. Nur insgesamt 13 Punkte wurden bisher geholt, beim Torverhältnis von 18:76. "Wir müssen einfach schauen, dass wir Jungs wiedergewinnen für diesen Verein, die auch das Emblem würdig tragen. Dass sie wissen, was Schalke ist. Worauf sie sich hier einlassen", sagte Grammozis. In den sozialen Medien brachten viele Schalke-Anhänger Trauer und Enttäuschung, aber auch Treue zum Revierclub und Zuversicht für bessere Zeiten zum Ausdruck.

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"Viele Fans weinen"

Team-Koordinator Gerald Asamoah: "Die Frage stellt sich, ob alle verstanden haben, für was für einen Verein sie spielen. Ich kann mir vorstellen, wie viele Schalker Fans zu Hause vor dem Fernseher sitzen und weinen. Wir haben alle enttäuscht. Das Emblem von Schalke zu tragen, bedeutet sehr viel, und die Frage stellt sich, ob alle das verstanden haben. Jeder sollte sich hinterfragen, ob er alles dafür getan hat, den Verein am Leben zu halten."

Auch die Spieler um Klaas-Jan Huntelaar schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz. "Wir trauern mit unseren Fans, unseren Mitgliedern und allen Menschen, die Schalke 04 die Treue halten", sagte Sportvorstand Peter Knäbel. "Wir tun alles, um diesen Verein wieder da hinzubringen, wo er hingehört." Der Österreicher Manuel Prietl, Bielefeld-Legionär, fühlte mit den Verlierern mit: "Mir tut es für Schalke leid. Aber das ist so ein großer Club, dass sie irgendwann wieder in der Bundesliga sind."

Vereinsikone Olaf Thon forderte indes einen "radikalen Schnitt". "Aus diesem Team müssen ganz viele weg, sonst kommen wir aus diesem Strudel nicht mehr heraus. Diese Truppe ist blutleer, da ist nichts mehr rauszuholen." Für die kommende Saison glaubt Thon, als Repräsentant, Abteilungsleiter der Traditionsmannschaft und in der Sponsoren-Acquise tätig, dass es eher nur um einen Mittelfeldplatz gehen werde. Er meinte aber: "Ich glaube an die Kraft des Tankers Schalke 04". (APA/red.)

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