Schlierenzauer nicht für Tournee-Auftakt nominiert

23. Dez.
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Foto: GEPA pictures/ Oliver Lerch

Gregor Schlierenzauer wurde von ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl nicht in das siebenköpfige Aufgebot für die 69. Vierschanzentournee berufen.

Gregor Schlierenzauer verpasst heuer zum insgesamt dritten Mal seit 2016 den ersten Bewerb der Vierschanzen-Tournee. Der jeweils zweifache Gesamt- und Oberstdorf-Sieger wurde von ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl nicht in das am Mittwoch bekanntgegebene siebenköpfige Aufgebot berufen. "Ich muss akzeptieren, dass meine Leistungen nicht gut genug waren", schrieb der 30-Jährige in seinem Blog. Er hatte wegen einer Corona-Infektion nur zwei Weltcup-Stationen absolviert.

Die Tournee war für den jungen Schlierenzauer zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Im Startort Oberstdorf gelang ihm 2006 als damals 16-Jährigem der dritte von bisher 53 Weltcupsiegen (Rekord). Acht weitere Erfolge auf Tourneeschanzen bis Bischofshofen im Jänner 2013 folgten - damals machte auch Stefan Kraft als Dritter erstmals auf sich aufmerksam. Schlierenzauer ist mit insgesamt neun Tagessiegen die Nummer drei der Tournee-Bestenliste.

Doch mittlerweile ist Schlierenzauer seit etwas mehr als sechs Jahren im Weltcup ohne Erfolg - Regeländerungen, Verletzungen und persönliche Probleme brachten das einstige Wunderkind aus dem Rhythmus. Der Stubaier, der nun Ex-DSV-Bundestrainer Werner Schuster als Berater hat, versucht aber alles, sich der Spitze wieder anzunähern. Auf diesem Weg blieb es bisher allerdings bei Teilerfolgen.

Schlierenzauer: "Natürlich bin ich enttäuscht"

Die Nichtnominierung für die ersten zwei Tournee-Stationen in Oberstdorf (Qualifikation am Montag, 28.12.), wo er bei den jüngsten zwei Antreten 2017 und 2019 als 31. jeweils das Finale verpasst hatte, und Garmisch-Partenkirchen bedeutete nun einen weiteren Rückschlag für den Tiroler. "Natürlich bin ich enttäuscht, alles andere wäre widersprüchlich. Die Tatsache, dass in Österreich aktuell leider keine 120-Meter-Schanze sprungbereit ist, macht es leider auch nicht leichter", schrieb Schlierenzauer auf seiner Website.

Der Ex-Weltmeister auf der Großschanze (2011) und im Skifliegen (2008) hat einen 24. und einen 30. Platz bei der Tournee-Generalprobe in der Schweiz als beste Ergebnisse zu Buche stehen. Nun tritt er am Sonntag und Montag (27. und 28. Dezember) nochmals in Engelberg an, allerdings im Kontinentalcup. Danach winken Startplätze bei den Tournee-Heimbewerben in Innsbruck und Bischofshofen. Dem ÖSV-Team wünschte Schlierenzauer für die Tournee "weite Sprünge und möglichst viel Erfolg".

Kraft führt ÖSV-Team an

Stefan Kraft, wegen einer Coronainfektion und Rückenproblemen bisher nur bei einer Weltcupstation angetreten, führt das ÖSV-Skisprungteam für die 69. Vierschanzentournee an. Chefcoach Andreas Widhölzl nominierte den bisher letzten österreichischen Gesamtsieger (2014/15) nach guten Trainings in Seefeld für den am Montag (28. Dezember) mit der Qualifikation in Oberstdorf startenden Traditionsbewerb.

Thomas Lackner (Vierter in Nischnij Tagil) und Markus Schiffner (Zehnter in Nischnij Tagil, Elfter in Ruka) hatten die Team-Verantwortlichen überzeugt und sind laut ÖSV-Mitteilung vom Mittwoch ebenso wie Philipp Aschenwald, Michael Hayböck und Daniel Huber beim Auftakt dabei.

Huber hat als Zweiter in Russland und Dritter in Wisla die bisher einzigen ÖSV-Einzelpodestplätze der Saison erreicht. Siebentes Teammitglied bei der Tournee ist Jan Hörl, der sich den zusätzlichen Startplatz als Führender des Kontinentalcups sicherte. Schlierenzauer hat jedoch die Chance, bei den Heim-Bewerben in Innsbruck und Bischofshofen in das nationale Kontingent aufgenommen zu werden.

ÖSV-Aufgebot für die 69. Vierschanzentournee

  • Philipp Aschenwald
  • Michael Hayböck
  • Daniel Huber
  • Jan Hörl
  • Stefan Kraft
  • Thomas Lackner
  • Markus Schiffner
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