Sensationelles Olympia-Gold für Österreicherin

25. Juli
Person, Human, Bicycle

GEPA Pictures

Anna Kiesenhofer holt völlig überraschend Gold im Rad-Straßenrennen.

Die 30-Jährige setzt gleich zu Beginn des Rennens eine Attacke, fährt lange in einer kleinen Fluchtgruppe, setzt sich schließlich auch von dieser ab und holt sensationell Olympia-Gold. Für die promovierte Mathematikerin, die sich gegen eine Profi-Sport-Karriere entschieden hatte, ist es der mit Abstand größte Erfolg ihrer Karriere.

"Hab mich noch nie so verausgabt"

Die letzten Kilometer seien die härtesten ihrer Karriere gewesen, sagt Kiesenhofer. "Meine Beine waren völlig leer. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so verausgabt, ich konnte kaum noch treten, es war keine Energie mehr da." Sie habe in den letzten eineinhalb Jahren so viel für diesen speziellen Tag geopfert. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so vollende. Ich hätte es auch für einen Top-15-Platz gemacht, aber nun diese Belohnung bekommen zu haben, das ist unglaublich."

Im Finish kamen Kiesenhofer, die Training und Ernährung selbst plant, die Qualitäten im Einzelzeitfahren zugute. Für diese Disziplin hatte Österreich aber vor den Sommerspielen keinen Quotenplatz erhalten. "Wenn ich tauschen könnte, wäre mir das Einzelzeitfahren lieber", hatte Kiesenhofer vor ihrem Start zur APA gemeint. Diese Ansicht hat sie am Sonntag mit einer der größten Überraschungen in diesem Sport wohl revidiert.

Bisher einziges Rad-Gold vor 125 Jahren

Für den österreichischen Radsport ist es die erste Goldmedaille seit jener von Adolf Schmal im Bahn-12-Stunden-Rennen bei den ersten Spielen der Neuzeit 1896 in Athen. Das ÖOC jubelt erstmals seit den Spielen 2004 in Athen wieder über Gold bei Sommerspielen. Damals waren die Tornado-Segler Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher erfolgreich, drei Tage zuvor hatte Triathletin Kate Allen Gold geholt. (APA/Red.)

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