Spannung vor Bahrain-Test: Formel 1 wirft die Motoren an

11. März
Nach den bitteren Ferrari-Jahren steht Sebastian Vettel bei Aston Martin vor dem Neustart.

Foto: Aston Martin Cognizant F1 Team

Sebastian Vettels Neustart im Aston Martin, Mick Schumachers Debüt in der Formel 1: Der Bahrain-Test läutet am Freitag die neue Saison ein - im Fokus stehen dabei zwei Deutsche.

Sebastian Vettel wäre dann so weit, die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Zumindest auf der heimischen Couch. Alle James-Bond-Filme habe er mittlerweile gesehen, sagt der Hesse. Denn wie der britische Geheimagent sitzt Vettel nun selbst in einem Aston Martin - am Freitag startet seine ganz eigene Mission.

"Eine tolle Geschichte" sei das, sagt der 33-Jährige vor den Testfahrten der Formel 1 in Bahrain. Und es ist nicht die einzige, die die Königsklasse in der neuen Saison erzählt. Da ist natürlich Sir Lewis Hamilton, der den wichtigsten Rekord seines Sports brechen will. Und dann ist da noch Mick Schumacher, der einen der größten Namen in die Formel 1 zurückbringt.

Emotionales Debüt für Schumacher

"Ich habe 15 Jahre lang davon geträumt, einer der 20 Fahrer zu sein", sagt der Sohn von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. Und weist gleich selbst darauf hin, dass das Timing für sein Debüt ziemlich gut passt. "Mein Vater hatte sein erstes Rennen vor 30 Jahren. Das macht es noch emotionaler."

Auch die Rechte-Inhaber der Formel 1 verbergen ihre Vorfreude nicht, im Gegenteil. Bei Liberty Media, dem US-Entertainment-Unternehmen, reibt man sich die Hände. Chase Carey, bis zuletzt Geschäftsführer der Königsklasse, fasste es so zusammen: Ein neuer Schumacher in der Formel 1, das sei eine "großartige Story", die "die Herzen vieler Fans" berühre.

US-Team unter russischer Flagge

Zweifellos war der Nachname für den 21-Jährigen kein Stolperstein auf dem Weg nach oben. Seinen Startplatz in der wichtigsten Renn-Serie hat Schumacher aber auch sportlich längst gerechtfertigt. Im vergangenen Jahr gewann er den Titel in der Formel 2, der Aufstieg zum US-amerikanischen Haas-Team war nun ein logischer Schritt.

In den Ergebnislisten, so viel ist sicher, wird Schumacher zunächst aber keine prominente Rolle spielen. Der Haas, gesponsert von Milliardär Dimitri Masepin, pilotiert auch von dessen Sohn Nikita, lackiert in den Farben der russischen Flagge, ist allenfalls ein Auto für das Mittelfeld. Und schon das wäre für das Team ein Erfolg.

Auf einer ganz anderen Basis baut Vettel seinen Neustart auf. Nach bitteren letzten Jahren bei Ferrari ist Aston Martin das Projekt, das ihn zur Fortsetzung seiner Karriere bewegte. Die Bond-Marke steigt nach 60 Jahren wieder ein, auch Spitzen-Ergebnisse sind möglich. Das Team hieß letztes Jahr noch Racing Point, holte WM-Platz vier - und hofft nun auf weitere Podestplätze und Siege.

Vettel hat "Hunger auf Erfolg"

"Ich wäre nicht hier, hätte ich keinen Hunger auf Erfolg", sagt der 33-Jährige. Helfen soll dabei auch der Budget-Deckel, der ab dieser Saison greift und den Top-Teams Mercedes, Red Bull und Ferrari ihren großen Vorsprung nehmen soll. Die Favoritenrolle, so Vettel, liege aber "klar bei Mercedes. Das ist keine Überraschung nach so vielen Jahren voller Siege".

Zumal die Autos denen aus der Vorsaison stark ähneln. Das Reglement wurde aufgrund der Corona-Krise weitgehend eingefroren. Weltmeister Lewis Hamilton, zu Jahresbeginn von der Queen zum Ritter geschlagen, hat damit das Werkzeug für die geplante Großtat: Mit dem achten WM-Titel würde er auch Michael Schumacher hinter sich lassen.

So richtig beginnen all diese Geschichten erst am 28. März mit dem ersten Saison-Rennen in Bahrain. Einen Vorgeschmack gibt es nun aber schon von Freitag bis Sonntag - bei den Testfahrten an gleicher Stelle. (SID/red.)

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