Marco Odermatt: „Will nicht wieder Zweiter werden“

26. Okt.
Person, Human, Audience

© ServusTV / Manuel Seeger

Der Sölden-Sieger bläst zum Angriff auf den Gesamtweltcup. Franz Klammer und Bernhard Russi erinnern sich anlässlich der Kinopremiere von Chasing The Line an die Olympiaabfahrt 1976. Und in einem eingespielten Interview von den Erste Bank Open rechnet Stefanos Tsitsipas mit anhaltenden Diskussionen um die Bekanntgabe des Impfstatus.

SKI ALPIN – WELTCUP

„Wenn man im ersten Durchgang führt, kämpft man natürlich gerne um den Sieg. Das war ein wunderschönes Erlebnis für mich. Und nach kurzem Ärger war der zweite Platz für mich ein großer Erfolg.“
Roland Leitinger ist ümit dem Saisonauftakt in Sölden zufrieden.

„Er fährt unspektakulär und clean. Du siehst es ihm nicht an. Auf einmal ist er schnell und fährt genauso wie wenn er langsam ist. Er hat ein sehr gutes Gefühl, wie hart er die Kanten in den Schnee setzen soll.“
Philipp Schörghofer über den Fahrstil von Roland Leitinger.

„Ja, ich möchte den Gesamtweltcup gewinnen. Wahrscheinlich haben viele Athleten etwas dagegen. Aber wenn man im Vorjahr Zweiter war, will man nicht wieder Zweiter werden.“
Marco Odermatt peilt in diesem Winter großes Kristall an.

„Wenn es ein Geheimnis gäbe, würde ich es nicht verraten. Ich lasse einfach immer den Ski laufen. Wenn es einmal brenzlig wird, bremse ich nicht gleich, sondern versuche es durchzudrücken. Meistens geht es auch auf.“
Marco Odermatt über sein Erfolgsrezept.

„Wir sind mehr mit der Mannschaft zusammen als mit unseren Familien. Daher ist es wichtig, eine gute Stimmung zu haben. Wenn wir 250 Tage im Jahr ein Zimmer teilen, gibt es Höhepunkte und Tiefpunkte. Neben der Piste sind wir Freunde. Aber wenn wir am Start stehen, wollen wir schneller sein als der andere.“
Loïc Meillard über den Team-Spirit in der Schweizer Mannschaft.

„Es sind zwei lange Wochen, wenn man mehrere Disziplinen fährt. Der Hauptfokus liegt bei uns am Schluss beim Riesentorlauf. Man fährt davor sieben, acht, neun Tage nur Speed-Rennen. Das macht es nicht so einfach.“
Marco Odermatt über das Halten der Spannung vor seinem olympischen Höhepunkt.

„Ich kann meine Zielsetzung gar nicht nach oben schrauben, weil ich mich nicht sehr mit Zielen befasst habe. Das hat bisher gut funktioniert und deswegen bleibe ich dabei.“
Roland Leitinger blickt ohne konkrete Erwartungen auf die Olympiasaison.

„Du musst jedes Wochenende deine Leistung bringen und dann hoffen, dass am Tag X die Form einfach passt und dich schon vorher die Position bringst. Ist die Saison vorher schlecht, wäre es ein Wunder, wenn du bei Olympia auf einmal schnell bist. “
Philipp Schörghofer hält es für riskant, die Formkurve Richtung Peking zu trimmen.

SPORTFILM – CHASING THE LINE

„Generell war ich in einer super mentalen Verfassung. In der Woche in Innsbruck habe ich aber teilweise an mir gezweifelt. Ich habe nicht gewusst, was ich zusammenbringen kann und was geht, weil das Training nicht wirklich funktioniert hat.“
Franz Klammer über seine Gedanken im Vorfeld der Olympiaabfahrt 1976.

„Als ich in das Rennen gegangen bin, habe ich gewusst, ich werde die Sache gewinnen. Das klingt zwar überheblich, ich habe aber meinem Können vertraut.“
Franz Klammer war sich im Starthaus sicher, Olympiagold zu holen.

„Franz war der beste Abfahrer aller Zeiten bis dahin – und ist es immer noch. Er hat uns zwei Jahre lang deklassiert. Erst im Verlauf der Olympiasaison sind wir langsam näher gekommen. Wir Schweizer haben erst jetzt mit dem Film entdeckt, dass er Selbstzweifel hatte.“
Bernhard Russi wusste 45 Jahre nichts von Klammers Ringen mit sich selbst.

„Ich wollte nicht einfach eine Geschichte über den kleinen Franzi, der Rennen gewinnt und dann Olympiasieger wird. Mir hat gefallen, nur diese Woche in Innsbruck herzunehmen: Was alles über mich hereingebrochen ist, meine eigene Erwartung, die Erwartungen von ganz Österreich.“
Franz Klammer lehnte zuvor mehrfach Filmprojekte über sein Leben ab.

„Ich wurde zur gespaltenen Persönlichkeit. Auf der einen Seite wollte ich gewinnen. Auf der anderen Seite dachte ich, das darf nicht wahr sein. Der Franz darf das Rennen nicht verlieren.“
Bernhard Russi war im Ziel von seinen Gefühlen hin- und hergerissen.

„Wir haben sechs Jahre zusammen ein Zimmer geteilt. Aber so glücklich wie nach dem Olympiasieg in Innsbruck habe ich ihn nie wieder gesehen.“
Werner Grissmann gibt Einblicke in Klammers Gefühlswelt nach der Goldfahrt.

„Die Fahrer haben heute viel weniger Möglichkeiten, sich zu profilieren. Die Abfahrten werden immer mehr entschärft. Es geht von oben bis unten nur noch um Zehntel.“
Franz Klammer empfindet die aktuellen Weltcupstrecken teilweise als Autobahnen.

TENNIS – ERSTE BANK OPEN

„Wenn du erfolgreich sein willst, musst du jeden schlagen.“
Stefanos Tsitsipas über seine Aussichten beim hochkarätig besetzten ATP500 in Wien.

„Jeder hat das Recht, sich dazu zu äußern oder eben nicht. Es ist ein sehr sensibles Thema. Die ganze Welt redet darüber, wer sich impfen lässt und wer nicht. Das wird bis zu den Australian Open sicher hitzig diskutiert werden.“
Stefanos Tsitsipas über die aufgeflammte Debatte über die Bekanntgabe des Impfstatus.

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