Tennis: Dominic Thiem misst sich mit internationalen Stars

12. Juni
Human, Person, Sports

MARIA ENZERSDORF,AUSTRIA,28.MAY.20 – TENNIS – Generali Austrian Pro Series. Image shows Dominic Thiem (AUT). Photo: GEPA pictures/ Philipp Brem

Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem wird sich in den nächsten Wochen wohl fast wie in den Zeiten vor der Coronavirus-Pandemie fühlen. Zwar geht es für ihn noch nicht wieder um Weltranglisten-Punkte, doch zumindest in puncto Reisen reißt es ihn zumindest für gut fünf Wochen ziemlich herum. Belgrad, Nizza, Kitzbühel und Berlin sind die aktuell fixierten Exhibition-Stationen.

Belgrad ist an diesem Samstag und Sonntag die Auftakt-Station der über vier Wochenenden angesetzten und vom Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic ins Leben gerufenen Adria Tour. Der 33-jährige Serbe gefällt sich in der Rolle des Organisators, ließ etwa Thiem mit Stil im Privatjet einfliegen. Zadar (Kroatien), Montenegro und Banja Luka (Bosnien) sind die weiteren Stationen. Den Abschluss soll am 5. Juli im bosnischen Sarajevo eine Exhibition zwischen Djokovic und Lokalmatador Damir Dzumhur bilden.

Thiem: Nach Niederlage gegen Ofner nun in Belgrad

Thiem wird dort dann nicht mehr dabei sein, er hat nur den Belgrad-Trip eingeplant. Nach bisher sieben Matches bei den Austrian Pro Series mit sechs Siegen und einer überraschenden Niederlage gegen Sebastian Ofner warten auf ihn seine ersten zwei Partien nach der Corona-Pause gegen internationale Gegner. "Ein Match gegen Zverev oder Djokovic, das ist dann schon ganz gut. Aber es steht auch der Charity-Faktor im Vordergrund", erklärt Trainer und Vater Wolfgang Thiem im APA-Interview.

In Serbiens Hauptstadt ist nur eine begrenzte Zahl an Zuschauern zugelassen, am Mittwoch fand das Fußball-Cup-Finale des Landes vor rund 20.000 Fans statt. Neben Zverev und Djokovic sind mit Grigor Dimitrow (Bulgarien), Viktor Troicki (Serbien) sowie Marin Cilic und Borna Coric (beide Kroatien) auch andere namhafte Spieler vertreten. Thiem aber verabschiedet sich am Sonntag in jedem Fall wieder von der Adria Tour. In der kommenden Woche steht für ihn in der Südstadt die Endphase der Austrian Pro Series auf dem Programm.

An den beiden darauffolgenden Wochenenden wird der Weltranglisten-Dritte dann beim vom langjährigen Serena-Williams-Coach Patrick Mouratoglou initiierten Ultimate Tennis Showdown mit dabei sein. Gespielt wird in Mouratoglous Tennis-Akademie in Biot unweit von Nizza. Mit Stefanos Tsitsipas (Griechenland), Matteo Berrettini (Italien) und David Goffin (Belgien) haben drei weitere Top-10-Spieler der derzeit eingefrorenen Weltrangliste für dieses über insgesamt fünf Wochen gehende Event genannt.

"Tennis Showdown" in Nizza mit völlig neuem Format

Das Spielformat ist mit vier, jeweils von 2-Minuten-Pausen unterbrochenen, 10-Minuten-Vierteln innovativ. Der Spieler mit den meisten Punkten während eines Viertels ist dessen Gewinner. Es wird im Tiebreak-Format mit zwei Aufschlägen in Folge gespielt. Den Coaches steht pro Viertel ein 30-Sekunden-Timeout zur Verfügung. Die in Englisch abzuhaltende Spieler-Coach-Kommunikation wird für die Zuschauer zu hören sein.

Unabhängig davon ist laut Wolfgang Thiem generell das Gewinnen von Matchpraxis sehr wichtig. "Du hast dann schon zehn bis 15 Matches in den Beinen, wenn es los geht. Das hilft schon." Natürlich wolle Dominic immer gewinnen, aber es sei auch immer der Exhibition-Charakter dabei, auch in Österreich. "Dominic ist immer der Gejagte, er hat auch sehr viel Kondition trainiert in den letzten Wochen. Es macht keinen Sinn, wenn man sich perfekt auf das vorbereitet. Weil man sich langfristig auf Amerika vorbereiten muss, oder auf die Sand-Saison."

Das erste Juli-Wochenende lässt Thiem aus, weil es schon am darauffolgenden Dienstag in Kitzbühel mit "Thiem's 7" losgeht. Für den letzten freien Startplatz hat sich der 26-Jährige auch um einen absoluten Top-Star bemüht. "Er hat auch Nadal kontaktiert, ob er Interesse hätte", verriet Wolfgang Thiem. "Es gab aber keine Zusage." Es sei noch Zeit, um diesen Platz zu besetzen. Für Thiem geht es nach Kitzbühel jedenfalls nach Berlin weiter, wo er bis 19. Juli wie auch Zverev und Nick Kyrgios (Australien) bei zwei Kurz-Turnieren antreten wird. (APA/red.)

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