Test mit Winglets: Michael van der Mark am Montag erstmals auf der BMW

18. Okt.
BMW Motorrad

BMW möchte am Montag in Estoril die Winglets der neuen M1000RR testen

BMW schaut gespannt auf den ersten Test mit Michael van der Mark in Estoril: Wenn das Wetter mitspielt, kommen erste Teile der neuen M1000RR zum Einsatz

Beim WSBK-Saisonfinale in Estoril endet die Zusammenarbeit von Michael van der Mark und Yamaha. Der WSBK-Laufsieger wechselt nach vier Jahren bei Yamaha zu BMW und wird Teamkollege von Ex-Weltmeister Tom Sykes. Bereits einen Tag nach dem letzten Rennen mit Yamaha wird Van der Mark auf die BMW S1000RR steigen.

BMW plant, am Montag einige Komponenten der neuen M1000RR zu testen, wie zum Beispiel die neuen Winglets. Wir haben in Estoril exklusiv mit BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers über Michael van der Marks ersten Test mit BMW gesprochen.

"Wir testen hier am Montag. Bei diesem Test werden wir noch nicht das komplette M-Bike haben, aber wir werden einige Komponenten von der M1000RR verwenden. Dazu zählen zum Beispiel die Winglets", verrät Bongers.

Michael van der Marks erste Eindrücke extrem wichtig

Der BMW-Verantwortliche freut sich auf die ersten Eindrücke von Landsmann Michael van der Mark: "Er wird mit dem aktuellen Motorrad loslegen und dann ein paar Komponenten für 2021 testen. Das erste Feedback ist extrem wichtig."

Bei BMW muss sich Michael van der Mark an einige Neuerungen gewöhnen. "Für ihn sind die Bremsen anders, weil wir einen anderen Hersteller verwenden", bemerkt Marc Bongers. BMW verwendet seit der WSBK-Saison 2019 Bremsen von Nissin. Michael van der Mark arbeitete jahrelang mit Brembo-Bremsen.

Die Federelemente der BMW kommen ebenfalls von Branchenprimus Öhlins. "Die Federelemente sind gleich. Die Einstellmöglichkeiten kennt er also. Die Elektronik ist absolutes Neuland für ihn. Und natürlich auch das Fahrwerk des Motorrads. Ergonomisch müssen wir das Motorrad natürlich so anpassen, dass er sich wohl fühlt", bemerkt Marc Bongers.

Wenn das Wetter mitspielt, dann testet der Neuzugang einige M-Komponenten

Sorgen macht sich der BMW-Verantwortliche in Sachen Wetter: "Es sieht so aus, als ob es Montag ab Mittag regnen soll. Schauen wir mal. Michael startet mit einer Art Basisabstimmung von dem aktuellen Motorrad. Und je nachdem, wie es läuft, fügen wir ein paar Komponenten hinzu, die wir auf dem Plan haben."

Vor dem Jahreswechsel möchte BMW noch weitere Tests absolvieren. Die fertige 2021er-Maschine kommt aber vermutlich erst Anfang des kommenden Jahres: "Für November haben wir einen weiteren Test mit einer Zwischenversion geplant. Es ist aber Corona-bedingt noch nicht fix, ob wir testen können. Die Beschränkungen werden aktuell wieder stark angepasst. Spätestens beim ersten Test im nächsten Jahr werden wir das komplette Bike fertig haben."

Längster Testwinter der WSBK-Geschichte?

Laut aktuellem Stand ist unwahrscheinlich, dass die Superbike-WM im kommenden Jahr wie gewohnt Ende Februar auf Phillip Island (Australien) in die neue Saison startet. "Das wird nicht der Fall sein. Das kann ich schon sagen", kommentiert Bongers.

Das hat zur Folge, dass die Superbike-WM-Teams einen deutlich längeren Testwinter als in den vergangenen Jahren haben, um sich für die neue Saison vorzubereiten. Das sorgt für Entspannung und macht Tests kurz vor und nach dem Jahreswechsel unnötig.

"Wir haben sogar in der Woche vor Weihnachten getestet", erinnert sich Marc Bongers an den ersten Test mit der neuen S1000RR im Dezember 2018. "Doch zu dieser Jahreszeit hat man letztendlich nur drei oder vier Stunden Zeit am Tag, in denen sich die Temperaturen einigermaßen im Rahmen befindet. Wir versuchen Tests im Januar zu vermeiden, weil das Wetter zu unsicher ist."

"Es sieht aber so aus, als würden wir im Februar und März mehr Möglichkeiten haben für Tests. Nach aktuellem Stand sieht es so aus, als würde die Saison Ende März starten", schildert der BMW-Motorradsport-Direktor.

Welche Test-Limitierungen hat BMW im Winter seitens des Reglements? "Während der Saison gibt es eine Limitierung auf acht Testtage. Zudem darf man nicht zwei Wochen vor einem Renn-Wochenende auf derjenigen Strecke fahren", erklärt Bongers. "Die aktuelle Regelung besagt, dass man in der Winterpause freie Möglichkeiten hat."

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