Thiem: Mini-Chance auf Nummer 2 der Welt

19. Nov.
Person, Human, Racket

Foto: GEPA pictures/ ATP Tour/ Ella Ling

Für Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem geht es gegen Andrey Rublev bei den ATP Finals um mehr als Punkte und Preisgeld.

Dominic Thiem hat nach seinem sechsten Sieg über Rafael Nadal noch einmal kurz zurückgeblickt und sich auch erleichtert gezeigt, dass er im dritten Match der Gruppe "London 2020" gegen Andrey Rublev (RUS) nichts zu verlieren hat. Der 27-jährige "Sportler des Jahres" freut sich schon auf sein zweites Halbfinale en suite bei den ATP Finals in London.

"Es war so ein Match, wo echt fast alles aufgegangen ist. Es war ein richtig gutes Match von beiden Spielern, da kommt es auf ganz winzige Kleinigkeiten an, die dann für mich gelaufen sind im Tiebreak", erinnerte sich Thiem nochmals zurück. "Am Abend habe ich natürlich schon ein bisserl gehofft, dass der Tsitsipas gewinnt, weil das Match gegen Rublev ist natürlich jetzt einfacher und komplett ohne Druck zu spielen", gestand Thiem. Mit einem weiteren Sieg könnte er sein Punktekonto bei diesen Finals auf 600 aufstocken. Mit einem weiteren Gruppensieg hätte er insgesamt auch schon 612.000 US-Dollar (515.064,80 Euro) brutto an Preisgeld sicher.

Thiem wünscht sich viele Matches gegen die "big three"

"Und dann voller Fokus aufs Halbfinale am Samstag", freut sich Thiem bereits auf sein viertes Spiel. Möglicherweise geht dieses oder in einem eventuellen Endspiel am Sonntag gegen Novak Djokovic. Möglichst viele Matches gegen die "big three", das wünscht sich Thiem ohnehin.

"Jedes Match gegen die ist eine Riesensache. Ich bin einfach glücklich, dass ich gegen die noch spielen kann, weil es die drei besten Spieler aller Zeiten sind. Jeder einzelne Sieg ist richtig wichtig für das Selbstvertrauen und eine Riesen-Lernsache für mein Spiel. Ich hoffe, ich habe noch viele Duelle gegen sie", meinte Thiem am Mittwoch.

Die Qualität der Spiele ist bei diesem "Masters" besser als in so manch vorangegangenem Saison-Finale. "Körperlich sind alle inklusive mir viel frischer und viel gesünder als in den letzten Jahren, weil einfach in der Mitte der Saison so eine lange Pause war", fand Thiem eine Begründung dafür. Die Sicherheitsblase in Corona-Zeiten sei "auslaugend". "Keine frische Luft den ganzen Tag, aber trotzdem das Turnier da ist richtig geil. Natürlich ist es auch wichtig für die Fernsehzuschauer, die sicher eine schwere Zeit durchleben, dass wir da eine gute Show bieten. Deshalb wird sicher jeder alles geben, solange er da im Turnier drinnen ist."

Mini-Chance auf Nummer 2 der Welt

Gegen Rublev hat Thiem noch eine Rechnung offen: Zuletzt im Viertelfinale von Wien musste sich ein allerdings an der Fußsohle angeschlagener Thiem dem Russen mit 6:7, 2:6 geschlagen geben. Im Head-to-Head mit Rublev steht es nun 2:2.

Die "weiße Weste" am Donnerstag zu bewahren, hätte aber auch einen weiteren Vorteil für Thiem: Er hat die Mini-Chance, Nadal im Ranking zu überholen und erstmals zur Nummer 2 der Welt zu werden. Nadal müsste am Donnerstag gegen Tsitsipas verlieren und ausscheiden. Und Thiem mit 5:0-Siegen ungeschlagener Champion in London werden. Insofern ist die Partie gegen Rublev vielleicht wesentlich mehr wert, als "nur" die Punkte und das Preisgeld. (APA/red.)

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