Toto Wolff bleibt Teamchef bei Mercedes

11. Dez.
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Foto: GEPA pictures/ XPB Images/ Batchelor

Toto Wolff bleibt Teamchef des Weltmeister-Rennstalls Mercedes. "Ja, ich bleibe in der Formel 1! Auch als Teamchef", sagte der 48-jährige Wiener im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Der Vertrag mit Daimler wäre Ende des Jahres ausgelaufen und Wolff hatte eigenen Angaben zufolge auch darüber nachgedacht, kürzer zu treten. In den bald acht Jahren in der Formel 1 habe er bei diesem 360-Tage-Job wenig Zeit zur Regeneration und wenig Zeit mit der Familie gehabt.

Durch die Corona-Pandemie habe er in Ruhe reflektieren können. "Aber am Ende bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass es eine Work-Life-Balance bei mir gar nicht gibt. Bei mir ist eigentlich alles Life. Mir macht es Spaß, dieses Unternehmen zu führen, und ich teile die Passion für den Motorsport mit meiner Frau", sagte der ehemalige Rennfahrer. Seit 2013 trägt Wolff als Motorsportchef die Verantwortung für die "Silberpfeile".

Toto Wolff: "Der Salary Cap wird mit Sicherheit kommen"

Toto Wolff geht davon aus, dass es in der Formel 1 künftig eine Gehaltsobergrenze für die Fahrer geben wird. "Der Salary Cap wird mit Sicherheit kommen." In den US-amerikanischen Ligen gebe es diese Struktur seit zehn Jahren. Man habe damit den "Wer bezahlt dem anderen mehr"-Wettbewerb der Milliardäre gestoppt und die Gehälter auf zugegeben sehr hohem Niveau gedeckelt. "Damit wurden die Unternehmen profitabel", sagte Wolff. Und er fügte an: "So bleibt der ganze Zirkus am Leben. Man kann nicht verlangen, dass Investoren in die Formel 1 einsteigen und auch bleiben, wenn sie jedes Jahr aufs Neue ihr Team subventionieren müssen."

Vor dem letzten Saisonrennen der Formel 1 an diesem Wochenende in Abu Dhabi stand bereits fest, dass der britische Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton ebenso seinen siebenten WM-Titel gewonnen hat wie das Mercedes-Team. Hamilton kommt zudem nach einer Covid-19-Infektion zurück.

Hamiltons Gehaltsforderungen laut Wolff nicht entscheidend

In den Verhandlungen um einen neuen Vertrag für Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton bei Mercedes spielen die Gehaltsforderungen des Briten nicht die wichtigste Rolle. Die finanzielle Seite sei zwar "immer Teil der Diskussion, die auf beiden Seiten wenig Spaß macht", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff weiter. Er betonte aber auch: "In diesem Fall ist es aber kein essenzieller Parameter."

Es gehe auch darum, "wie er sich in seiner Welt sieht und wie seine Gedankenprozesse verlaufen". Für Mercedes sei es durchaus auch wichtig, "wie wir ihn als Markenbotschafter einsetzen können, wie viele Tage er abseits der Strecke zur Verfügung steht", erläuterte der Wiener.

Eigentlich hätte in der vergangenen Woche verhandelt werden sollen, doch die Coronavirus-Infektion Hamiltons verhinderte das. "Ich nehme da Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand, und wir sind uns ja absolut einig, was die Rahmenbedingungen angeht. Jetzt warten wir ab, dass er wieder auf die Beine kommt - dann werden wir sprechen", sagte Wolff.

"Hamilton hat noch unerledigte Aufgaben"

Hamiltons Vertrag läuft am Jahresende aus, ein Wechsel zu einem anderem Team gilt jedoch als ausgeschlossen. "Ich glaube nicht, dass Lewis jemals woanders fahren wollen würde. Ich glaube auch, dass er noch unerledigte Aufgaben hat", sagte Wolff. Ihm zufolge spricht "nichts dagegen, dass er weitermacht, und ich gehe mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus. Aber ich würde nichts ausschließen." (APA/red.)

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