Trainer-Coup: Ex-Bayern-Star Alonso soll Gladbach coachen

Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger: Xabi Alonso steht für den ganz großen Fußball. Jetzt soll der einstige Super-Stratege und Bayern-Star Nachfolger von Marco Rose werden. Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl steht bei der Trainer-Suche offenbar vor einem echten Coup. Alonso, der auch bei den Bayern längst auf dem Zettel steht, könnte die Elf vom Niederrhein laut Medienberichten im Sommer übernehmen und zurück zum Erfolg führen.

Nach Informationen von "Bild" und "Sport Bild" wird der 39 Jahre alte Spanier das Amt übernehmen. Die Borussia wollte die Personalie auf Anfrage nicht kommentieren. Auch Carlos Vanaclocha von Alonsos Medienagentur "Best Of You" und sein Berater Inaki Ibanez hielten sich auf Anfrage bedeckt. Der ehemalige Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters trainiert derzeit die zweite Mannschaft von Real Sociedad.

"Wir haben eine klare Vorstellung", hatte Eberl zuletzt im ZDF auf die Frage gesagt, ob es einen favorisierten Kandidaten gebe. Alonso wäre eine echte Überraschung. Denn zuletzt wurde über Oliver Glasner, Florian Kohfeldt, Adi Hütter, Ralf Rangnick, Jesse Marsch oder Gerardo Seoane als Rose-Nachfolger spekuliert.

Der aktuelle Borussia-Coach hatte Mitte Februar seinen Wechsel nach Dortmund verkündet. Danach stürzte die Fohlen-Elf in der Liga ab, beendete aber am Samstag mit einem 3:0 auf Schalke zumindest die Serie von sieben Pflichtspiel-Niederlagen hintereinander.

Alonso ist eine hochspannende Personalie. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat den einstigen Top-Star nach dessen Karriere-Ende 2017 stets im Auge behalten. Perspektivisch sehe er den früheren Mittelfeld-Mann als idealen Bayern-Coach, sagte Rummenigge bereits 2019. Er adelte den Spanier als "klügsten und besten Strategen", den er je bei den Münchenern im Mittelfeld gesehen habe. "Meiner Meinung nach müssen wir uns bemühen, dass er irgendwann nach München zurückkehrt."

Nun deutet vieles darauf hin, dass Alonso erst einmal im Rheinland heimisch wird und jede Menge Glanz in den Borussia-Park mitbringt. Alonso hat in seiner Karriere als Spieler alles erreicht. Mit Spanien wurde er Welt- und Europameister, mit dem FC Liverpool und Real Madrid gewann er die Champions League. Auch bei seiner letzten Station in München war er mit drei Meisterschaften erfolgreich und wurde nach der Trennung von Niko Kovac schon einmal als Trainer gehandelt. Letztlich bekam Hansi Flick den Posten.

Alonso lernte das Einmaleins des Trainer-Handwerks von der Pike auf, begann mit kleinen Schritten als Jugendtrainer von Real Madrid und wechselte dann nach San Sebastian in die 3. Liga. Dort ist er mit seinem Team aktuell Tabellenführer. Den Beweis, dass er auf höchstem Niveau als Trainer erfolgreich arbeiten kann, muss der Familienvater noch erbringen. Aber schon als Spieler dachte er analytisch wie ein Coach und beobachtete genau, was sich in Sachen Spielgestaltung und Taktik tat.

Trainer wie Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann "haben den Mut, mit Systemen zu experimentieren, sie mitten in Spielen umzuwerfen", sagte Alonso einst der Süddeutschen Zeitung. "Diese jungen Trainer gehen nicht einen deutschen Weg. Stattdessen versuchen sie, dem Fußball einen technisch-taktischen Reichtum zu verleihen, den ich als europäischer empfinde." Als Borussia-Coach kann sich Alonso voraussichtlich schon bald mit ihnen messen. (SID/red.)