UEFA Super Cup: Chelsea triumphiert gegen Villarreal

12. Aug.
Person, Human, Crowd

Foto: UEFA Super Cup / ServusTV / Screenshot

Was war das für ein Fußball-Krimi: 1:1 steht es zwischen dem FC Chelsea und dem FC Villarreal nach Verlängerung - dann avanciert der eingewechselte Goalie Kepa zum Matchwinner.

Der FC Chelsea hat gegen den FC Villarreal den ersten europäischen Titel der neuen Saison eingefahren. In einem spannenden Finale um den UEFA Super Cup im nordirischen Windsor-Park stand es nach 90 wie auch nach 120 Minuten 1:1, beim 6:5 im Elfmeterschießen parierte Kepa zwei Versuche der Spanier. Nachdem die Londoner 2019 gegen Liverpool scheiterten, gehen sie dieses Mal siegreich hervor. Zum dritten Mal in Folge setzte sich der Champions-League-Sieger gegen den Europa-League-Sieger durch.

Der deutsche Trainer Thomas Tuchel verzichtete vor 13.000 Zuschauern in Belfast größtenteils auf EM-Fahrer in der Startelf - Jorginho und Mason Mount etwa fanden sich zunächst auf der Bank wieder - und überraschte mit dem englischen U-Nationalspieler und Debütanten Trevor Chalobah in der Dreierabwehrreihe. In einer weitgehend von den "Blues" dominierten Partie erzielte Ballverteiler Hakim Ziyech die Führung, deren Ausbau in der Folge mehrfach versäumt wurde. Effiziente Spanier glichen im zweiten Durchgang nach einem haarsträubenden Rüdiger-Fehlpass verdient durch Gerard Moreno aus. Im Elfmeterschießen avancierte der eingewechselte Kepa zum Held und bescherte dem Champions-League-Sieger den zweiten Triumph im Supercup nach 1998.

Chelsea zu Beginn am Drücker

Chelsea übernahm mit Anpfiff die Spielkontrolle, ließ den Ball passsicher um den gegnerischen Strafraum laufen und kam bereits in der 6. Minute zur ersten Großchance: Mit der ersten Ecke des Spiels fand Ziyech am zweiten Pfosten Timo Werner, der aus kurzer Distanz jedoch an Villarreal-Schlussmann Sergio Asenjo scheiterte. Wenige Minuten später verpasste Ngolo Kante nach eigenem Ballgewinn den gegnerischen Kasten mit einem strammen Fernschuss (9.). Villarreal fand mit zaghaften Angriffsversuchen (11., 15.) langsam ins Spiel, verbarrikadierte sich gegen den Ball allerdings größtenteils mit einer Fünferkette in der eigenen Hälfte.

In der 27. Minute münzte der Champions-League-Sieger seine Bemühungen in Zählbares um: Über die aktive linke Seite brachte Kai Havertz eine flache Hereingabe zum freistehenden Ziyech, der aus wenigen Metern nur noch einschieben musste. Wie aus dem Nichts kam das "Gelbe U-Boot" kurz darauf zu seiner ersten Chance, als Neuzugang Balaye Dia nach einem Steckpass an Chelsea-Keeper Edouard Mendy scheiterte (33.). Davon ließen die Engländer sich jedoch nicht beirren und kamen durch Marcos Alonso (35.) und Kurt Zouma (36.), jeweils erneut durch Flanken von Aktivposten Ziyech, zu weiteren Möglichkeiten. Als Alberto Moreno in der Nachspielzeit der ersten Hälfte aus kurzer Distanz mit einem Volley-Kracher nur die Unterkante der Latte traf (45.+3.), rächte sich die fahrlässige Chancenverwertung der "Blues" beinahe. 115-Millionen-Euro-Neuzugang Romelu Lukaku soll zukünftig Abhilfe schaffen.

Elfmeter-Drama bringt die Entscheidung

Die zweite Hälfte begann wie der erste endete: Mit einem Aluminiumtreffer für den Europa-League-Sieger. Moreno tauchte nach verunglücktem Mendy-Abstoß plötzlich frei vor dessen Gehäuse auf, traf mit seinem Schlenzer aber nur die Stange (52.). Für das "Gelbe U-Boot" war es der Startschuss zu einer offensiveren Phase, in der trotz zielstrebiger Spielweise die klaren Chancen ausblieben und es eines erneuten Fehlers des Gegners bedurfte: Antonio Rüdiger spielte den Ball von hinten raus in die Füße von Torjäger Moreno, dessen Abschluss nach sehenswertem Doppelpass mit Dia dieses Mal den Weg ins Tor fand - der verdiente Ausgleich (74.). In einer intensiven Schlussviertelstunde übernahm das Team von Thomas Tuchel zwar noch einmal die Initiative, ohne aber zwingende Abschlüsse zu verzeichnen.

Zum vierten Mal in Folge ging es beim Supercup in die Verlängerung, in der Chelsea versuchte, die Entscheidung noch vor dem Elfmeterschießen zu erzwingen. Die eingewechselten Christian Pulisic (100.) und Mount (108.) schlossen aus aussichtsreichen Positionen ab, verfehlten aber entweder den Kasten oder fanden ihren Meister in Asenjo. Sein ausschließlich für das Elfmeterschießen eingewechseltes Gegenüber Kepa parierte da zwei Schüsse und sicherte den Londonern den ersten Titel der noch jungen Saison. (APA/red.)

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