Uli Hoeneß: „Unsere Spieler werden Salzburg nicht unterschätzen“

15. Feb.

Foto: (C) ServusTV/Leo Neumayr

Er ist der Mr. FC Bayern. Bei Sport & Talk zeigt er sich von der Arbeit des FC Salzburg angetan und spricht über die Zeit als Frontmann des deutschen Rekordmeisters. Der große Fußball-Talk mit Uli Hoeneß, Christoph Freund und Andreas Herzog.

Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern, ist von der Arbeit beim FC Salzburg angetan. Christoph Freund war mit der Niederlage der Münchner in der Bundesliga nicht glücklich. Und Andreas Herzog ist überzeugt, dass der heimische Meister am Mittwoch Chancen vorfinden wird. Das waren die Highlights im aktuellen Sport und Talk aus dem Hangar-7:

Was Hoeneß mit der Bayern-Chefetage bespricht

„Unsere Spieler scheinen gegen schwächere Gegner immer ein bisschen nachlässig zu sein. Aber ich bin ganz sicher, dass unsere Spieler Salzburg nicht unterschätzen.“
Uli Hoeneß über die Niederlage am Wochenende gegen den VfL Bochum.

„Mein Vorteil ist, dass ich im Internet überhaupt nicht unterwegs bin. Was ich heute sage, hören alle, nur ich nicht. Deswegen habe ich so gut überlebt.“
Uli Hoeneß erklärt, wie er dem permanenten Druck im medialen Licht standhält.

„Wenn etwas zu besprechen ist, fahre ich vorbei, im Schnitt einmal die Woche. Hasan ruft mich an und sagt, kannst du mal vorbeikommen? Ich habe auch mit Herbert Hainer und Oliver Kahn regelmäßige Meetings. Ich habe ja beide ausgesucht, deshalb stehe ich auch mit Rat und Tat zur Verfügung. Aber sie müssen das schon selber machen.“
Uli Hoeneß steht der Bayern-Chefetage weiterhin beratend zur Seite.

„Er kennt den Trainer gut und der Trainer wollte ihn unbedingt haben. Er muss einfach ein bisschen Geduld haben.“
Uli Hoeneß gibt Marcel Sabitzer in München Hoffnung.

Warum Freund keine Ratschläge von Hoeneß braucht

„Beide sind zwar die letzten zehn Jahre die Dominatoren ihrer Ligen gewesen. Wir haben aber eine extrem junge Mannschaft und haben viel Fluktuation. Die Spieler machen nach ein, zwei oder drei Jahren den nächsten Schritt, die nächsten stehen in den Startlöchern. Wir entwickeln Superstars, zu den Bayern gehen Superstars.“
Christoph Freund erkennt wenige Parallelen zwischen Salzburg und Bayern.

„Er muss seinen eigenen Weg gehen. Er macht es auch gut. Red Bull spielt ja für die Möglichkeiten, die man hat, eine unglaublich tolle Rolle. Er braucht von mir nicht viel abschauen. Ich habe immer gemeint, dass learning by doing die beste Schule ist.“
Uli Hoeneß glaubt nicht, dass Christoph Freund Ratschläge von ihm benötigt.

„Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, habe ich gehört. Vielleicht zu gut. Es gibt zu wenig Reibung. Das führt dazu, dass man gegen vermeintlich schwächere Gegner nur 50 oder 70 Prozent spielt. Und das reicht heute nicht mehr.“
Uli Hoeneß über die Niederlagen gegen Gladbach, Augsburg und Bochum.

„Wenn ich ehrlich bin, hätte ich es mir nicht gewünscht. In der Vergangenheit haben die Bayern, wenn sie verloren haben, eine richtige Reaktion gezeigt. Sie haben nur sehr, sehr selten zweimal hintereinander verloren.“
Christoph Freund fürchtet am Mittwoch einen hochmotivierten Gegner.

„Wenn vorne die fünf Granaten Coman, Gnabry, Sané, Müller und Lewandowski spielen, ist man natürlich extrem offensiv eingestellt. Das wäre eine Situation, in der Salzburg genug Räume vorfinden könnte, was ihre große Stärke ist.“
Andreas Herzog ist überzeugt, dass Salzburg zu Chancen kommen wird.

„Champions League ist etwas ganz anders als ein Bundesliga-Auswärtsspiel in Bochum mit vermeintlich neun Punkten Vorsprung. Aber selbst wenn Bochum vier Tore gegen Bayern geschossen hat, glaube ich, dass Salzburg eine Klasse besser ist als Bochum. Die müssen sich nicht verstecken.“
Andreas Herzog geht von einem hochinteressanten Spiel aus.

„Salzburg ist bei uns für attraktiven, frischen Fußball bekannt, weil viele junge Spieler die Chance ergreifen wollen, nach oben zu kommen. Natürlich besteht das Risiko, dass sie Fehler machen. Das ist normal. Aber im Großen und Ganzen wird hier eine hervorragende Arbeit gemacht.“
Uli Hoeneß streut den Salzburgern Rosen.

Sport & Talk: Highlights

Deshalb ist Adeyemi kein Thema bei Bayern

„Wenn du so einen Spieler holst, musst du ihm auch eine Perspektive aufzeigen. Und wir haben vorne Lewandowski, Coman, Sané und Gnabry. Dann ist es schwierig dem Spieler klarzumachen, dass er bei uns einen Stammplatz kriegt.“
Uli Hoeneß erklärt, warum Bayern nicht Karim Adeyemi zurückholen wollte.

„Die Balance zwischen Defensive und deren Angriff hat damals nicht gepasst. In den letzten Jahren haben wir uns aber verbessert. Wir haben sowohl international als auch in der Liga deutlich weniger Tore bekommen.“
Christoph Freund sieht Salzburg gegenüber den letztjährigen CL-Duellen mit Bayern gesteigert.

„Das ist nur ein Gesetz gegen Bayern München und hat nichts mit Spannung zu tun. In keiner großen Liga der Welt gibt es Playoffs. K.o.-System gibt es im DFB-Pokal und in der Champions League. Die Meisterschaft muss derjenige gewinnen, der über das ganze Jahr die beste Mannschaft war.“
Uli Hoeneß stellt sich gegen die Einführung von Playoffs in der Bundesliga.

„Wenn ich eine WM alle zwei Jahre spiele, verwässere ich diesen Wettbewerb. Außerdem gibt es Olympische Spiele und eine Europameisterschaft. Wann willst du denn die spielen?“
Uli Hoeneß will den Vierjahresrhythmus der WM beibehalten.

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