Unrühmlicher Titel: Dieser MotoGP-Pilot ist Sturz-König 2019

21. Dez.
LAT

In Silverstone rempelte Johann Zarco KTM-Kollege Miguel Oliveira von der Strecke

Den zweifelhaften Titel des Sturz-Königs hat 2019 ein Fahrer inne, der nicht einmal alle 19 Renn-Wochenenden absolvierte - insgesamt passierten 971 Unfälle.

In der MotoGP gibt es mindestens eine Statistik, die keiner anführen will: Die der meisten Stürze. 2019 wird Johann Zarco diese zweifelhafte Ehre zuteil. Mit 17 Unfällen führt der Franzose das Ranking der Sturz-Könige an. Und das, obwohl er aufgrund der vorzeitigen Trennung von KTM nur 16 der insgesamt 19 Saison-Rennen bestritt.

In die Statistik gehen alle Trainings-Sessions sowie Qualifyings und Rennen ein. Insgesamt verzeichnete die Königsklasse hier addiert auf alle Fahrer 220 Stürze. Nimmt man die kleineren Klassen der Moto3 (404) und Moto2 (347) hinzu, waren es alles in allem 971 Abflüge. Das ist der niedrigste Wert seit der Saison 2013.

Dovizioso: Deutlich weniger Abflüge als Marquez

Neben Zarco gingen in der MotoGP dieses Jahr Jack Miller (15) und Weltmeister Marc Marquez (14) am häufigsten zu Boden. Letzterer konnte seine Sturz-Quote im Vergleich zu den beiden Vorjahren (2018: 23, 2017: 27) deutlich senken. Bemerkenswert ist auch, dass der Honda-Star nur ein einziges Mal im Rennen stürzte.

Anders MotoGP-Rookie Francesco Bagnaia: Er hatte zwar wie Marquez ebenfalls 14 Stürze, allerdings einige davon auch im Rennen. Zweistellige Crash-Werte verzeichneten außerdem Cal Cutchlow (12), Joan Mir (12), Karel Abraham (12), Aleix Espargaro (10) und dessen Aprilia-Teamkollege Andrea Iannone (10).

Vize-Weltmeister Andrea Dovizioso musste 2019 nur vier Mal in den Kies, stürzte damit zehn Mal weniger als WM-Rivale Marquez. Zwei dieser Stürze erlebte Dovizioso im Rennen, jeweils unverschuldet: In Barcelona wurde er Opfer eines Massen-Crashs beim Start, In Silverstone holte ihn Fabio Quartararo vom Bike.

Le Mans war 2019 das Sturz-Mekka

Von allen Rookies stürzte Quartararo insgesamt aber am wenigsten. Sechs Mal ging der Petronas-Yamaha-Pilot zu Boden. Seine Marken-Kollegen aus dem Yamaha-Werksteam, Maverick Vinales und Valentino Rossi, fabrizierten in der abgelaufenen Saison sechs bzw. acht Stürze.

Die meisten Unfälle an einem Renn-Wochenende passierten übrigens beim Frankreich-Grand-Prix in Le Mans. Stolze 90 Stürze fordert die Strecke in drei Tagen. Die Piloten äußerten anschließend vor allem Kritik an den Reifen und den Randsteinen. In Barcelona und auf Phillip Island (Stichwort Wind) ereigneten sich mit jeweils 73 die zweitmeisten Stürze.

Alle MotoGP-Stürze 2019 nach 19 Rennen:

Johann Zarco (KTM): 17 Stürze
Jack Miller (Pramac-Ducati): 15
Marc Marquez (Honda): 14
Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati): 14
Cal Crutchlow (LCR-Honda): 12
Karel Abraham (Avintia-Ducati): 12
Joan Mir (Suzuki): 12
Aleix Espargaro (Aprilia): 10
Andrea Iannone (Aprilia): 10
Takaaki Nakagami (LCR-Honda): 9
Danilo Petrucci (Ducati): 9
Miguel Oliveira (Tech-3-KTM): 9
Alex Rins (Suzuki): 8
Pol Espargaro (KTM): 8
Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha): 8
Tito Rabat (Avintia-Ducati): 8
Valentino Rossi (Yamaha): 8
Jorge Lorenzo (Honda): 7
Hafizh Syahrin (Tech-3-KTM): 7
Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha): 6
Maverick Vinales (Yamaha): 6
Andrea Dovizioso (Ducati): 4
Bradley Smith (Aprilia): 4
Mika Kallio (KTM): 2
Michele Pirro (Ducati): 1
Sylvain Guintoli (Suzuki): 1
Stefan Bradl (Honda): 0

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