Valencia-Test: Honda-Premiere für Alex Marquez, Quartararo mit Bestzeit

19. Nov.
Motorsport Images

Alex Marquez rückte am Dienstag mit der 2019er-Honda aus

Alex Marquez stürzt bei seinem MotoGP-Debüt - Fabio Quartararo ist am Dienstag in Valencia Schnellster - Werks-Teams testen neue Entwicklungen für 2020.

Am Dienstag hat die MotoGP-Saison 2020 mit dem ersten von zwei Testtagen (beide Tage im Livestream auf ServusMotoGP.com) auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia begonnen. Bei den großen Werks-Teams gab es zahlreiche neue Entwicklungen zu sehen. Zudem wurde viel Vergleichsarbeit mit dem bisherigen Motorrad durchgeführt. Durch die kühlen Temperaturen gab es auch einige Stürze. Mit 1:30,163 Minuten markiert Fabio Quartararo die Bestzeit. Und war mit 82 Runden auch der fleißigste Fahrer des Tages.

Die Augen waren am Vormittag auf die Honda-Box und das Debüt von Alex Marquez gerichtet. Der jüngere Bruder von Marc arbeitete mit der 2019er-Maschine, um ein erstes Gefühl für die Königsklasse zu bekommen. Allerdings stürzte der Moto2-Weltmeister schon im ersten Stint in Kurve 10 und beschädigte das Motorrad stark. Am Nachmittag konnte er dann wieder auf die Strecke gehen.

Insgesamt drehte Alex am Dienstag 53 Runden und kam auf eine persönliche Bestzeit von 1:32,873 Minuten. Das bedeutete 2,7 Sekunden Rückstand und den letzten Platz. Marc Marquez arbeitete mit einem neuen Prototypen. Allerdings produzierte der Weltmeister in Kurve 13 mit einem Sturz viel Schrott. Dadurch musste die Session auch unterbrochen werden, um die Trümmerteile im Kiesbett aufzuräumen.

Auch Honda-Testpilot Stefan Bradl ist in Valencia im Einsatz. Der Deutsche hatte allerdings ebenfalls einen Sturz in Kurve 10. Die Honda-Mechaniker hatten also insgesamt viel Arbeit. Mit 25 Runden war es am Dienstag ein kurzer Auftritt von Bradl. Auch Cal Crutchlow probierte den neuen Prototypen aus. Übrigens operierte Alex Marquez von der LCR-Box aus.

Valencia: Yamaha mit vielen neuen Entwicklungen

Yamaha arbeitete ebenfalls mit dem neuen Prototypen. Es gab zwei unterschiedliche Chassis für Vergleichszwecke und den neuen Motor. Ins Auge stach ein komplett neu geformter Lufteinlass an der Vorderseite des Motorrads unter der Startnummer. Yamaha scheint Leistung gefunden zu haben, denn Vinales hatte einen deutlich besseren Topspeed. Auf Ducati und Honda fehlte trotzdem noch etwas.

Valentino Rossi arbeitete in Valencia zudem erstmals mit seinem neuen Crew-Chief David Munoz zusammen. Auch er verglich das neue und das alte Motorrad. Zudem geht es für Rossi bei diesem Test darum, die Arbeitsabläufe in seiner Crew etwas zu verändern und neue Ideen auszuprobieren. Vinales beendete den Tag als Zweitschnellster, während Rossi neun Zehntelsekunden Rückstand hatte und Neunter wurde.

Fabio Quartararo probierte eine andere Aerodynamik und technische Details beim Chassis, um Daten zu sammeln. Da Yamaha das finale Paket für 2020 erst festlegen muss, steht noch nicht fest, wann auch das Petronas-Team das neue Motorrad bekommt. Am Nachmittag stürzte Quartararo in Kurve 10. Das sorgte für eine weitere Unterbrechung.

Komplett neues Motorrad von KTM

KTM rückte mit dem komplett neuen Motorrad aus, in das viel Input von Testfahrer Dani Pedrosa geflossen ist. Auffällig ist eine komplett neue Chassis-Konfiguration. Der Spanier arbeitet bei diesem Test übrigens von der Tech-3-Box aus. Auch Pol Espargaro fuhr den neuen Prototypen. Im Werksteam gab Brad Binder sein MotoGP-Debüt. Der Südafrikaner wird mit der Startnummer 33 fahren. Binder war um 0,3 Sekunden schneller als Alex Marquez.

Die Arbeit mit einem modifizierten Chassis stand in Valencia auch im Ducati-Werksteam im Vordergrund. Danilo Petrucci drehte nur zehn Runden. Er hatte wegen einer Sehnenscheidenentzündung Schmerzen in der linken Schulter. Im Rennen war der Italiener auch noch auf diese Schulter gestürzt. Mit etwas Ruhe will es Petrucci am Mittwoch wieder probieren.

Ducati hat auch Testfahrer Michele Pirro im Einsatz. Laut erstem Feedback von Andrea Dovizioso soll mit dem neuen Chassis die Kurvenmitte etwas besser sein. Man konzentriert sich auf das Handling und das Turningverhalten. Jack Miller hatte die neuen Entwicklungen noch nicht zur Verfügung. Er wird das komplette Paket beim nächsten Test in Jerez erhalten. Dovizioso beendete den Tag als Vierter.

Suzuki arbeitet mit neuem Motor

Suzuki konzentrierte sich auf den neuen Motor, der von Sylvain Guintoli schon getestet worden ist. Darauf liegt bei den Novembertests der Fokus. Im neuen Jahr wird man die Arbeit dann auf das Chassis verlagern. Joan Mir musste am Nachmittag die GSX-RR mit einem technischen Problem abstellen. Trotzdem zeigte sich, dass Suzuki so wie Yamaha bei der Topspeed-Messung etwas schneller geworden ist.

Bei Aprilia war neben Aleix Espargaro und Andrea Iannone auch Testfahrer Bradley Smith in Valencia im Einsatz. Der Brite zählte auch zu den gestürzten Fahrern und verursachte am Vormittag eine rote Flagge. Wesentliche Neuerungen gab es bei Aprilia nicht. Erst beim Sepang-Test im Februar wird es das neue Motorrad geben. Die italienische Marke ist vom Zeitplan her im Vergleich zur Konkurrenz bereits im Hintertreffen.

Johann Zarco ist bei diesem Test nicht im Einsatz. Es ist weiterhin offen, was der Franzose im nächsten Jahr machen wird. Sollte er keine Rennen (Avintia oder Moto2 mit Marc VDS) fahren, dann hätte er auch die Möglichkeit, bei Yamaha der Testfahrer zu sein. Laut Teamchef Lin Jarvis ist die Türe für Zarco weiter offen. Wie das Testteam von Yamaha im nächsten Jahr im Detail aussehen wird, ist noch nicht festgelegt.

Der Test wird am Mittwoch fortgesetzt, am 25. & 26. November wird dann in Jerez getestet.

Rundenzeiten beim Valencia-Test (Dienstag):

01. Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) - 1:30,163 Minuten (82 Runden)
02. Maverick Vinales (Yamaha) - 1:30,327 (66)
03. Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) - 1:30,650 (71)
04. Andrea Dovizioso (Ducati) - 1:30,665 (58)
05. Marc Marquez (Honda) - 1:30,698 (60)
06. Joan Mir (Suzuki) - 1:30,811 (63)
07. Alex Rins (Suzuki) - 1:30,958 (76)
08. Pol Espargaro (KTM) - 1:30,974 (58)
09. Valentino Rossi (Yamaha) - 1:31,012 (73)
10. Jack Miller (Pramac-Ducati) - 1:31,130 (43)
11. Cal Crutchlow (LCR-Honda) - 1:31,183 (69)
12. Danilo Petrucci (Ducati) - 1:31,433 (10)
13. Iker Lecuona (Tech-3-KTM) - 1:31,645 (57)
14. Andrea Iannone (Gresini-Aprilia) - 1:31,674 (54)
15. Tito Rabat (Avintia-Ducati) - 1:31,775 (53)
16. Aleix Espargaro (Gresini-Aprilia) - 1:31,815 (45)
17. Dani Pedrosa (KTM) - 1:31,863 (52)
18. Michele Pirro (Ducati) - 1:32,016 (38)
19. Karel Abraham (Avintia-Ducati) - 1:32,034 (47)
20. Bradley Smith (Gresini-Aprilia) - 1:32,090 (47)
21. Brad Binder (KTM) - 1:32,645 (70)
22. Stefan Bradl (Honda) - 1:32,833 (25)
23. Alex Marquez (Honda) - 1:32,873 (53)
24. Mika Kallio (KTM) - keine Zeit (0)

Empfohlene Videos