Persönliche Bestzeit: Rossi in Katar so schnell wie noch nie

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Nach den positiven Eindrücken vom Mittwoch machte Valentino Rossi an Tag 4 beim Katar-Test weitere Fortschritte. Der Petronas-Pilot knackte die 1:54er-Marke und klassierte sich mit einer Zeit von 1:53.993 Minuten als Achter in der Tages-Wertung, im Gesamtergebnis ist er Elfter.
"Ich hatte heute ein gutes Gefühl, vor allem weil wir die Leistung im Vergleich zu gestern verbessern konnten. Wir haben viel am Motorrad gearbeitet", resümiert Rossi zufrieden. "Wir haben einige neue Lösungen gefunden, und ich habe einen guten Zeitangriff gemacht. Ich war in der Lage, eine 1:53.9 zu fahren."
Rossi nach vorletztem Test-Tag happy
So schnell war Rossi auf dem Losail International Circuit noch nie. "Mir ist in Katar eine persönliche Bestleistung gelungen. In meiner ganzen Laufbahn habe ich hier noch nie eine 53er-Zeit geschafft. Ich bin also happy, auch weil ich mich besser auf diese Saison vorbereiten kann als 2020", erinnert er an die Situation im Vorjahr.
"Das Ende der letzten Saison war für mich sehr schwierig", rekapituliert der 41-Jährige. "Ich war Corona-positiv, davor hatte ich auch schon Probleme in Misano 2 und Barcelona. Danach bin ich zwar die letzten Rennen gefahren, hatte aber sehr zu kämpfen und war sehr weit weg von der Spitze. Dieser Test ist also sehr wichtig."
Set-up und neue Teile sorgen für Steigerung
Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es für den Italiener vor allem in den letzten zwei Tagen stetig bergauf. Diese Steigerung schreibt er sowohl den neuen Teilen von Yamaha als auch der Abstimmungs-Arbeit mit dem Petronas-Team zu.
"Sicherlich sind alle sehr schnell", konstatiert Rossi. "Aber wir haben unsere Position verbessert. Und vor allem ich habe mich beim Renn-Tempo stark gesteigert. Ich bin einige gute 54er gefahren und bin damit schneller als gestern. Es war also ein positiver Tag."
"Im Vergleich zum ersten Test haben wir das Setting des Motorrads verbessert. Wir haben einige andere Lösungen gefunden, die mir mehr Gefühl für die Front geben, damit ich schneller in die Kurven einfahren kann. Außerdem habe ich auch mehr Grip beim Beschleunigen", zählt er Bereiche auf, in denen er sich besser fühlt.
Mehr Topspeed dank neuer Yamaha-Aero
"Auf der anderen Seite haben wir einige gute Teile von Yamaha ausprobiert, vor allem das neue Chassis, und mit mehr Kilometern bin ich in der Lage, dessen Potenzial besser zu nutzen. Das ist sehr wichtig, denn vergangenes Jahr haben wir sehr unter diesen Dingen gelitten, weil das Motorrad in den Kurven schwerfällig war."
"Jetzt sieht es besser aus, ich fühle mich besser auf dem Motorrad und ich fahre besser. Aus diesen beiden Gründen sind wir in der Lage, in der Rundenzeit und vor allem der Rennpace Fortschritte zu machen", sagt Rossi zufrieden und lobt in dem Zusammenhang auch die Arbeit von Yamaha im Bereich der Aerodynamik.
Mit ihr sei es gelungen, den Topspeed-Nachteil der M1 zu minimieren. "Weil die Motoren-Entwicklung eingefroren ist, waren wir besorgt, denn im vergangenen Jahr war der Geschwindigkeits-Unterschied sehr groß", erinnert sich der Italiener.
"Arbeiten auf die richtige Art und Weise"
"Aber wir haben Druck gemacht und ich denke, dass Yamaha auf die richtige Art und Weise arbeitet. Denn es ist nicht nur der Motor, der die Leistung auf der Geraden ausmacht, sondern auch viele andere Dinge an einem MotoGP-Bike. Eines ist die Aerodynamik. Und die funktioniert gut. Wir haben uns verbessert."
Zwar verliere die Yamaha immer noch rund zehn Kilometer pro Stunde gegenüber der Ducati. "Aber trotzdem ist der Unterschied kleiner als im letzten Jahr", stellt Rossi fest. "Das wird vor allem auf den schnellen Strecken wichtig sein."
"Sieben von zehn Punkten" für Rossi
Was das Kräfteverhältnis für den Saisonstart und seine eigene Position angeht, sieht sich der Petronas-Pilot nicht allzu weit weg von der Spitze. "Ich habe mir die Pace ein wenig angeschaut und es sieht so aus, dass Maverick sehr stark ist, auch Quartararo ist schneller als ich", zieht er den Vergleich zu seinen Markenkollegen.
"Und danach hast du eine Menge Fahrer - Franco ist schnell, auch die Ducati-Werksfahrer und die beiden Suzuki. Aber in der Rennpace sind wir sehr ähnlich. Es ist also nicht so schlecht. Ich bin jedenfalls glücklich, denn an diesen beiden Tagen war ich viel konkurrenzfähiger im Vergleich zum Ende des letzten Jahres."
Petronas-Teammanager Wilco Zeelenberg sieht sogar noch Luft nach oben: "Valentino war sehr glücklich mit allem, was wir getestet haben. Ihm fehlt noch etwas Speed, eine halbe Sekunde ist sicherlich noch drin. Müsste ich es skalieren, würde ich ihm sieben von zehn Punkten geben. Aber es ist ja noch kein Renn-Tag."