Rossi über seine Zukunft: „Vielleicht kann gar nicht ich entscheiden“

28. Apr.
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Foto: Motorsport Images

Petronas-Teamchef Razlan Razali verrät, dass Valentino Rossi bestimmte Ziele erreichen muss - eine Entscheidung über die Zukunft des Altmeisters soll im Sommer fallen.

"Ich werde mich in der Sommerpause entscheiden, bei Halbzeit der Saison", sagt Valentino Rossi über seine MotoGP-Zukunft. "Meine Entscheidung hängt von den Ergebnissen ab. Sollte ich stark sein und um das Podium und den Sieg kämpfen können, dann könnte ich noch ein Jahr weitermachen. Wenn nicht, dann nicht."

"Es ist keine einfache Entscheidung. Alles hängt von den Ergebnissen ab. Ich werde mich im Sommer entscheiden." Der Saison-Auftakt verlief für den 42-Jährigen nicht nach Wunsch. Platz zwölf in Katar, Rang 16 in Doha sowie Sturz und Ausfall in Portimao.

Podestplätze für Rossi bislang weit entfernt

Nach den ersten drei Rennen hat Rossi vier WM-Punkte auf dem Konto. Vom Ziel um Podestplätze mitkämpfen zu können, ist er weit entfernt. Gleichzeitig haben seine Yamaha-Markenkollegen Maverick Vinales und Fabio Quartararo die Siege in den ersten drei Grands Prix geholt.

Der Neustart im Petronas-Team ist bisher nicht geglückt. Andererseits gastierte die MotoGP mit Losail und Portimao erst auf zwei Strecken. Am kommenden Wochenende wartet mit Jerez (LIVE bei ServusTV, im Stream & in der App) ein Kurs, der zur Yamaha passt und wo auch Rossi in der Vergangenheit erfolgreich war.

"Die ersten sechs bis sieben Rennen sind entscheidend", meint Petronas-Teamchef Razlan Razali. "Wir müssen sehen, wo er steht. Valentino ist so ein erfahrener Fahrer. Er wird seine Leistungen nach den ersten sechs oder sieben Rennen gut einschätzen können, bevor er eine Entscheidung trifft."

Wer entscheidet über Rossis Zukunft?

Aber wird es ausschließlich Rossi sein, der für 2022 eine Entscheidung treffen kann? Mit Yamaha und Petronas sitzen zwei weitere Parteien mit Gewicht am Verhandlungstisch. "In seinem Vertrag mit Yamaha wurden bestimmte Ziele vereinbart, die er erreichen muss", verrät Razali.

Deshalb meint Rossi: "Vielleicht sagen sie mir, dass ich gar keine Entscheidungs-Möglichkeit habe. Das wäre auch möglich." Seine lange und erfolgreiche MotoGP-Karriere wird diesen Herbst oder spätestens im Herbst 2022 zu Ende gehen.

Rossi debütierte im Alter von 17 Jahren in der Motorrad-WM. Das Karriere-Ende rückt für ihn immer näher: "Mein Leben würde sich deutlich ändern, aber ich mache mir keine Sorgen. Ich hatte eine sehr lange Karriere und bin damit glücklich. Wenn man nach 26 Jahren aufhört, dann ändert sich natürlich etwas."

Zukunft mit Ferrari in Le Mans?

Pläne für die Zukunft gibt es einige. Ob er mit seinem VR46-Rennstall ein vollwertiges MotoGP-Team betreiben wird, muss ebenfalls in den nächsten zwei bis maximal drei Monaten entschieden werden. Nach seiner aktiven Karriere als Motorrad-Rennfahrer will Rossi auf alle Fälle Auto-Rennen bestreiten.

In erster Linie hat er die Sportwagen- und Langstrecken-Szene im Visier. Ferrari hat angekündigt, ab der Saison 2023 mit einem neuen Hypercar in die Langstrecken-WM (WEC) einzusteigen und nach Le Mans zurückzukehren. Valentino Rossi und Ferrari - ein Traum vieler Italiener.

Dass Rossi für den berühmtesten Rennstall der Welt Formel 1 fährt, hat vor 15 Jahren trotz Testfahrten und konkreter Gespräche nicht geklappt. Aber wie wäre es in Zukunft mit einem gemeinsamen Le-Mans-Projekt?

"Wäre ein Traum, für Ferrari zu fahren"

"Wenn ich mit der MotoGP aufhöre, dann möchte ich noch einige Jahre Auto-Rennen bestreiten. Ich würde liebend gerne die 24 Stunden von Le Mans und Langstrecken-Rennen fahren", sagt Rossi. "Es wäre natürlich ein Traum, für Ferrari zu fahren."

"Man muss aber abwarten und verstehen, auf welchem Level ich sein würde. Bei den Hypercars gibt es einige harte, sehr schnelle Fahrer. Ich bin im Auto auch ziemlich schnell, aber ich weiß nicht, ob ich dieses Level erreichen würde. Es wäre aber natürlich schön, das auszuprobieren."

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