Valentino Rossi lobt sein Moto2-Team: „Haben die stärkste Fahrerpaarung“

4. Aug.
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Foto: Motorsport Images

Luca Marini ist in der Moto2-Klasse im Titelrennen und auch Marco Bezzecchi wird immer stärker. Was macht VR46 laut Valentino Rossi so konkurrenzfähig?

Das Moto2-Team von Valentino Rossi zählt in der mittleren Klasse zur Elite. Luca Marini gewann das erste Rennen in Jerez und wurde beim zweiten nur von Enea Bastianini geschlagen. Marco Bezzecchi startete in Jerez 2 von der Pole-Position und eroberte als Dritter seinen ersten Podestplatz.

"Wir sind sehr stolz auf unser Moto2-Team, denn in der Moto2 macht das Team den Unterschied", lobt Rossi. "Das haben wir in den vergangenen Jahren gesehen. Wir sind an der Spitze dabei und sind sehr glücklich. Dieses Projekt haben wir 2017 begonnen."

2018 konnte VR46 mit Francesco Bagnaia den Weltmeistertitel gewinnen. Aktuell ist Marini nach drei Saisonrennen WM-Dritter. Es fehlen aber nur fünf Punkte auf den WM-Führenden Tetsuta Nagashima.

In der Teamwertung ist VR46 derzeit Zweiter, elf Punkte hinter dem Ajo-Rennstall. "Das technische Level ist sehr hoch. Das ging sogar soweit, dass ich Davide und Idalio gestohlen habe. Beide arbeiten jetzt für mich."

Valentino Rossi: Marini kann es in die MotoGP schaffen

Damit spricht Valentino Rossi einerseits David Munoz an, der seit der Saison 2020 sein Crew-Chief ist, und andererseits Idalio Manuel Gavira, der für ihn als Riding-Coach arbeitet. Trotzdem ist VR46 personell immer noch stark aufgestellt.

"Ich denke, dass wir die stärkste Fahrerpaarung haben", glaubt Rossi. "Luca ist zwar mein Bruder, aber er hat einen ganz anderen Charakter als ich. Er ist viel verschlossener. Andererseits denkt er an alle Details, was mir wieder ähnlich ist."

"Ich denke, dass er das Potenzial hat, es in die MotoGP zu schaffen. Er ist sehr schnell und mutig. Oft hat er mich auch schon besiegt, womit ich natürlich nicht glücklich war. Ich glaube, er wird eine gute Zukunft haben", sagt Valentino Rossi.

Im nächsten Jahr wird Luca Marini noch nicht in die Königsklasse aufsteigen, wobei sein Name immer wieder von MotoGP-Teams genannt wird. Das vorrangige Ziel lautet, in diesem Jahr Moto2-Weltmeister zu werden. Die Chancen dazu bestehen.

Bezzecchi macht deutlichen Sprung nach vorne

Marco Bezzecchi kämpfte 2018 in der Moto3-Klasse (im deutschen Prüstel-Team) um den WM-Titel. Im Vorjahr fuhr er für Tech-3-KTM seine erste Moto2-Saison, doch es war schwierig. "Bez" schaffte es nur bei vier Rennen in die WM-Punkteränge.

"Die Voraussetzungen waren nicht optimal, weil KTM Schwierigkeiten hatte", blickt Bezzecchi zurück. "Ich war langsam und bin oft gestürzt. Ich habe nicht verstanden warum ich gestürzt bin. Ich hatte keine Ergebnisse."

Als Teil der VR46-Akademie war Rossi und Co. das Talent von Bezzecchi dennoch bewusst, denn man verbringt in Italien viel Zeit zusammen und fährt auch gegeneinander auf der MotoRanch und auf anderen Strecken.

"Auf meinen Schultern lastete großer Druck, um ein Ergebnis zu schaffen, damit ich auch in diesem Jahr einen Platz in der Moto2 habe", sagt der 21-Jährige, denn es ging in dieser hart umkämpften Klasse um nichts mehr als seine Zukunft.

Obwohl Bezzecchi keine Ergebnisse hatte, bekam er die Chance im VR46-Team, denn KTM zog sich für dieses Jahr aus der Moto2 zurück und Tech 3 wechselte in die Moto3-Klasse. "Der Druck war dann weg und ich kam auch besser mit der KTM zurecht. Am Ende wurde ich stärker, aber nicht so stark wie ich jetzt bin."

Bezzecchi und Marini arbeiten eng zusammen

2020 war bisher ein deutlicher Schritt nach vorne. Seine Performance in Jerez 2 bestätigte das. Bezzecchi und Marini verstehen sich auf und abseits der Strecke gut und arbeiten eng zusammen. Das hilft dem gesamten Team, obwohl die beiden Fahrer unterschiedliche Charaktere sind.

"'Bez' ist im Gegensatz ein heißerer Charakter", meint Valentino Rossi. "Manchmal müssen wir ihn beruhigen, aber auch er ist sehr schnell und talentiert. Er kann auch gewinnen und es in die MotoGP schaffen. Wir sind sehr stolz auf unsere Fahrer."

In der Moto3-Klasse fahren Celestino Vietti und Andrea Migno im VR46-Team. Vietti stand beim zweiten Jerez-Rennen als Dritter auf dem Podest. Bei der Siegerehrung zerstörte er dann seine Champagner-Flasche und musste an der rechten Hand genäht werden.

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