Verwirrung um Australian Open: Ungeimpfte doch zugelassen?

25. Okt.
MELBOURNE,AUSTRALIA,27.JAN.20 - TENNIS - ATP World Tour, Grand Slam, Australian Open Image shows Rod Laver Arena.

Foto: GEPA Pictures / Matthias Hauer

Knapp drei Monate vor Beginn der Australian Open ist weiterhin unklar, ob dort nur geimpfte Tennis-Profis spielen dürfen - ein geleaktes E-Mail an die WTA befeuert jetzt die Debatte.

Ungeimpfte Tennis-Profis könnten nun womöglich doch zu den Australian Open im kommenden Jänner zugelassen werden. Allerdings wären die Auflagen streng: Australische Medien zitierten am Montag aus einem geleakten E-Mail des australischen Tennis-Verbandes an die Spielerinnen-Vereinigung WTA. Demnach dürften Profis ohne vollständigen Impfschutz zwar nach Melbourne einreisen, müssten danach aber zwei Wochen in strikte Hotel-Quarantäne.

Geimpfte Profis bräuchten hingegen nur einen Corona-Test vor Abreise und einen innerhalb von 24 Stunden nach der Ankunft. Danach könnten sie sich völlig frei bewegen. Der Sportminister des Bundesstaates Victoria, in dem Melbourne liegt, betonte allerdings kurze Zeit später, eine endgültige Entscheidung darüber, ob ungeimpfte Teilnehmer überhaupt einreisen dürften, sei noch nicht gefallen. Die Gespräche darüber mit der australischen Regierung dauerten noch an. "Wir erwarten, dass das erst in den nächsten Wochen entschieden wird", so Martin Pakula.

65 Prozent der Herren-Profis geimpft

Australische Spitzenpolitiker hatten zuletzt mehrmals betont, dass Ungeimpfte wahrscheinlich nicht am sportlichen Höhepunkt auf der Tennis-Tour zu Beginn der neuen Saison teilnehmen dürfen. Das Turnier soll vom 17. bis zum 30. Jänner stattfinden. "Ich glaube nicht, dass ein ungeimpfter Tennisspieler ein Visum bekommen wird, um in dieses Land zu reisen", wurde der Premierminister von Victoria, Daniel Andrews, noch vor wenigen Tagen zitiert.

Nach Angaben der Profi-Organisationen sind rund ein Drittel der Profis nicht gegen das Coronavirus geimpft. Der Anteil der geimpften Spieler betrage momentan rund 65 Prozent, teilte die Männer-Vereinigung ATP auf Anfrage mit. Die WTA erklärte, dass bei den Frauen "mehr als 60 Prozent" der Spielerinnen den vollen Impfschutz gegen das Virus hätten.

Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hatte seine Teilnahme an den Australian Open wegen der zu erwartenden Restriktionen offen gelassen. Der Titelverteidiger aus Serbien war im vergangenen Jahr mit dem Coronavirus infiziert. Ob Djokovic geimpft ist, ist offen. Der nach einer Handgelenksverletzung rekonvaleszente Dominic Thiem hatte vor zwei Wochen erklärt, dass er nicht geimpft sei und auf einen bestimmten Impfstoff warte. (APA/red.)

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