Vincent Kriechmayr gewinnt Super-G in Hinterstoder

29. Feb.
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HINTERSTODER,AUSTRIA,29.FEB.20 – ALPINE SKIING – FIS World Cup, super G, men. Image shows Mauro Caviezel (SUI), Vincent Kriechmayr (AUT) and Matthias Mayer (AUT). Photo: GEPA pictures/ Wolfgang Grebien

Heimsieg für Vincent Kriechmayr in Hinterstoder: Der Österreicher gewinnt den Super-G und damit sein sechstes Rennen vor Heimpublikum.

Vincent Kriechmayr hat in Hinterstoder einen Heimsieg und sich selbst den emotionalsten Triumph seiner Karriere beschert. Der Oberösterreicher wurde am Samstag im Super-G den großen Erwartungen gerecht. "Lauberhorn war bisher mein schönster Sieg, aber hier vor Heimpublikum ist es etwas ganz Besonderes", sagte Kriechmayr nach seinem sechsten Erfolg im Weltcup.

Der Lokalmatador setzte sich mit 0,05 Sekunden vor dem Schweizer Mauro Caviezel und 0,08 vor seinem Landsmann Matthias Mayer durch. Der Startnummern-Poker ging auf. "Nummer eins war mit Sicherheit die beste Entscheidung. Das hat nicht jeder geglaubt. Es haben mich schon ein paar schief angeschaut", meinte Kriechmayr, der eine Fahrt ohne größeren Fehler in die frühlingshafte Hannes-Trinkl-Piste zauberte. Er schaffte den mentalen Drahtseilakt. "Ich war selten so nervös wie heute, normalerweise schlafe ich wie ein Baby. Die Erwartungshaltung von den Fans und an mich selbst war groß. Dass ich dem standgehalten habe, ist speziell."

Der Gesamtweltcup-Führende Aleksander Aamodt Kilde kam am Samstag zu Sturz und berichtete von einem schmerzenden Knie. Sein Start in der Kombination am Sonntag (Super-G/9.45, Slalom/12.45) sei aber nicht in Gefahr, so Kilde. Er büßte die Spitzenposition in der Disziplinwertung ein und fiel auf Rang drei hinter Caviezel und Kriechmayr zurück. "Jeder weiß, dass das Weltcup-Finale wackelt. Also wird es in Kvitfjell sicher ein sehr interessantes Rennen werden", wusste Kriechmayr, der drei Pünktchen Rückstand auf den Schweizer hat.

Mayer knapp hinter Vincent Kriechmayr Dritter

Hauchzart zurück in einem Rennen bei Föhnwetter lag Mayer. "Die drei Hundertstel auf den österreichischen Doppelsieg sucht man überall. Es ist ein irrsinnig schwerer Hang, sehr technisch und sehr anspruchsvoll", sagte der mit Nummer neun gestartete Kärntner. "Gratulation an den Vinc, er hat voll riskiert und es hat sich ausgezahlt." Mit 41 Zählern Rückstand auf Caviezel hat auch er trotz seinem "Nuller" in Saalbach noch Chancen auf Kristall.

Kilde führt nach wie vor im Gesamtweltcup. Vor dem kommenden Heimspiel in Kvitjell hat er 65 Punkte Vorsprung auf seinen Landsmann Henrik Kristoffersen, der 22. wurde. Alexis Pinturault war als Vierter (+0,24) einer der Gewinner. "Der Kampf ist nun wieder offen", sagte der 74 Punkte zurückliegende Franzose. Techniker und Speed-Spezialisten hätten nun etwa gleich viele Rennen. "Aber er hat noch den Vorteil des Führenden", sagte Pinturault. In seiner Paradedisziplin Kombination am Sonntag könnte er neuerlich Boden gutmachen.

Nach Tagen der mühsamen Arbeit und einer Absage am Freitag kamen auch die Organisatoren auf ihre Kosten. Der aus Gramastetten im Mühlviertel stammende Kriechmayr war der große Held ihrer Marketingkampagne gewesen und befeuerte mit seiner Fahrt die Begeisterung der offiziell 14.000 Zuschauer entlang der Strecke. Kriechmayr, der als erster Österreicher seit Philipp Schörghofer 2011 in Hinterstoder gewann, wollte nach kurzen Feierlichkeiten "ganz leicht" wieder in den Rennmodus finden. "Die Kombi ist für mich auch ein wichtiger Bewerb. Es wird ein langer Tag, aber ich will auch dort vorne mitfahren."

Mit Max Franz (11.), Daniel Danklmaier (17.), Debütant Raphael Haaser (23.) und Stefan Babinsky (26.) punkteten weitere Österreicher. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel war auch nach Nina Ortliebs Sieg bei den Damen "super happy. Noch lieber wäre mir der erste und zweite Platz gewesen, aber Skifahren ist bekanntlich kein Wunschkonzert". (APA/red.)

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