Von 355 auf unter 100 km/h: Welcher MotoGP-Pilot am spätesten bremst

8. Sept.
LAT

Erst geht’s mit Vollgas über eine Kuppe, dann ist hartes Bremsen gefragt

Am Beispiel des härtesten Bremspunktes in Mugello hat Brembo ermittelt, welcher MotoGP-Fahrer trotz historischen Top-Speeds am spätesten in die erste Kurve bremst.

Die Rennstrecke in Mugello gilt unter den aktuellen Kursen im MotoGP-Kalender zwar als nicht besonders anspruchsvoll für die Bremsen. Doch der erste Strecken-Abschnitt hat es mit der Anfahrt auf "San Donato" nach Start und Ziel durchaus in sich.

In diesem Jahr raste Andrea Dovizioso im Training mit 356,7 km/h auf sie zu. Damit stellte der Ducati-Pilot einen neuen Geschwindigkeits-Rekord auf. Von diesem Tempo bis auf circa 93 km/h abzubremsen, um in die erste Kurve einbiegen zu können, ist für Fahrer und Maschine gleichermaßen eine Belastungsprobe.

Bremsscheiben erreichen Temperaturen bis 700 Grad

Nach Angaben von Brembo, dem Hersteller der MotoGP-Bremsanlagen, dauert das Manöver 334 Meter und sechs Sekunden. Während dieser Phase erreicht die Temperatur der Carbon-Bremsscheiben etwa 700 Grad Celsius - und das im Rennen stolze 23 Mal.

Aus den umfangreichen Telemetrie-Daten, die jedes Team während eines Renn-Wochenendes sammelt, lässt sich ermitteln, welcher Pilot "San Donato" am spätesten anbremst. Dabei werden verschiedenste technische Parameter berücksichtigt. Darunter Bremspunkt, maximale Verzögerung, maximaler Hebeldruck, Bremszeit etc.

In der Kombination dieser Variablen ist Dovizioso in Mugello nicht nur Rekordhalter in Sachen Top-Speed. Der Lokalmatador ist zudem König der Spätbremser. Eine Auswertung von Brembo am härtesten Bremspunkt der Strecke liefert folgendes Ranking:

1. Andrea Dovizioso (Ducati)

2. Marc Marquez (Honda)

3. Valentino Rossi (Yamaha)

4. Danilo Petrucci (Ducati)

5. Cal Crutchlow (LCR-Honda)

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