„War nicht schnell genug“: Rossi spricht nach schwieriger Saison Klartext

13. Nov.
LAT

Vor dem letzten Rennen in Valencia ist Valentino Rossi WM-Siebter

Beim Grand Prix von Malaysia kämpfte Valentino Rossi mit Andrea Dovizioso um den dritten Platz, und musste sich am Ende nur knapp geschlagen geben. Ein Lichtblick nach den zuvor schwierigen Rennen, in denen der Yamaha-Star auch im Schatten seiner Marken-Kollegen Maverick Vinales und Fabio Quartararo stand.

Vor dem Saisonfinale in Valencia ist Rossi WM-Siebter. So weit hinten lag er seit 2011 nicht mehr, damals in seinem ersten Ducati-Jahr. "Es ist eine schwierige Saison", sagt Rossi gegenüber 'MotoGP.com'. "Wir haben uns sicherlich mehr erwartet." Zwei Mal stand der Altmeister 2019 als Zweiter auf dem Podest. Das war allerdings schon im Frühling.

"Ich war nicht stark und nicht schnell genug. Ich habe mich auf dem Motorrad nicht wohlgefühlt. Es ist eine schwierige Phase. Denn die Ergebnisse sagen alles", nimmt Rossi kein Blatt vor den Mund. "Maverick und Quartararo sind sehr schnell. Sie scheinen stärker und in besserer Form als ich zu sein. Mit der Balance des 2019er-Bikes fühlen sie sich besser."

2020 letztes Jahr als MotoGP-Pilot?

Rossi hat den Blick dennoch auf die Zukunft gerichtet. 2020 könnte sein letztes Jahr als aktiver MotoGP-Pilot werden. "Es wird alles von den Ergebnissen abhängen. Wenn ich stärker bin als in diesem Jahr und ums Podium kämpfen kann, werde ich versuchen weiterzumachen. Wenn nicht, dann werden wir sehen. Alles wird von meinem Speed abhängen."

Dazu muss auch Yamaha technisch einen Schritt nach vorne machen. Rossi glaubt, dass in Japan der Ernst der Lage erkannt wurde. "Wir sprechen sehr viel mit den Ingenieuren. Und sie verstehen sehr gut, dass sie Einsatz brauchen, Geld investieren müssen und Ingenieure brauchen, um den Rückstand aufzuholen. Wenn wir mit der normalen Entwicklung weitermachen, schaffen wir es nie nach vorne. Wir brauchen mehr."

Und Yamaha hat technisch nachgelegt. Im Laufe der Saison wurde die Elektronik verbessert. Und mit Vinales zudem eine gute Abstimmung gefunden, die zuletzt auf unterschiedlichen Strecken besser funktioniert hat. Dazu kamen neue Teile wie ein neuer Doppelrohr-Auspuff, eine neue Carbon-Gabel von Öhlins sowie eine neue Hinterradschwinge aus Carbon.

Neuer M1-Prototyp macht Rossi Hoffnung

Außerdem konnten Rossi und Vinales einen ersten Prototypen für 2020 schon im Sommer in Brünn und Misano testen. Das war in den letzten Jahren nicht der Fall gewesen. "Es ist ein gutes Zeichen, dass Yamaha im nächsten Jahr stark sein kann", glaubt Rossi. Und sagt über den Prototypen: "Wir wissen, wo das Motorrad besser und schlechter als das aktuelle ist. Ich hoffe, dass das finale Bike anders sein wird. Denn dieser Prototyp ist ein Übergangs-Modell."

Im November stehen noch zwei offizielle Tests in Valencia und Jerez auf dem Programm. "Wir werden hauptsächlich mit David (Munoz, Anm. d. Red.) arbeiten, meinem neuen Crew-Chief. Wir wollen verschiedene Arbeitsabläufe verändern. Deshalb werden diese Tests wichtig, damit das Team generell funktioniert. Beim Februar-Test in Sepang werden wir dann das Potenzial der M1 besser verstehen."

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