Wayne Rainey über Kevin Schwantz: „Er bekommt zu wenig Anerkennung“

20. Jan.
Wayne Rainey (1) lieferte sich mit Kevin Schwantz (34) zahlreiche Duelle.

Foto: Motorsport Images

Nach den dramatischen Ereignissen von Misano holt Kevin Schwantz 1993 den WM-Titel - laut Rivale Wayne Rainey hätte sein Landsmann dafür mehr Anerkennung verdient.

Suzuki-Legende Kevin Schwantz konnte in seiner Grand-Prix-Karriere nur einen WM-Titel einfahren. In der WM-Saison 1993 duellierte sich der US-Amerikaner mit Landsmann Wayne Rainey, der in den Jahren zuvor drei Mal Weltmeister geworden war.

Beim Rennen in Misano stürzte Rainey dann schwer, sitzt seit dem verhängnisvollen 5. September 1993 im Rollstuhl. Schwantz wiederum fuhr nach dem tragischen Unglück zum Titel. Doch dieser Erfolg wird durch Raineys Misano-Sturz überschattet. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' hat sich Rainey jetzt noch einmal zur Saison 1993 geäußert.

Duell Rainey vs. Schwantz begeisterte die Fans

"Ich denke, die Leute schenken ihm nicht genug Anerkennung für das Jahr, in dem er so gut war", sagt Rainey über Schwantz. Das Duell der beiden US-Stars und Erzfeinde begeisterte seinerzeit die Fans.

"Ich wollte, dass er aufgibt. Je öfter ich ihn schlagen konnte, desto weniger konnte er mich konstant bezwingen. Das ist etwas, an dem ich intensiv gearbeitet habe", erinnert sich Rainey, der mit Yamaha von 1990 bis 1992 drei Mal in Folge 500er-Weltmeister wurde.

"Ich wusste, dass er mir gefährlich werden konnte"

Auch 1993 war Rainey der Favorit. "Ich wollte die Meisterschaft gewinnen. Gleichzeitig wollte ich in Kevins Kopf hinein. Ich wusste, dass er mir sehr gefährlich werden konnte. Wenn er alles zusammenbringt und sein Motorrad so abstimmt, dass er konstant unterwegs ist", sagt Rainey.

"Ich habe Kevin genauso behandelt wie einen Teamkollegen. Denn das ist derjenige, den man als erstes besiegen will", schildert der langjährige Yamaha-Pilot. "Wären meine Teamkollegen vor mir gewesen, hätte ich nicht das Motorrad dafür verantwortlich machen können. Ich versuchte also, während der Tests vor meinen Teamkollegen zu sein und zu sehen, was das mental mit ihnen macht. Ich wusste, dass es sie demotiviert."

"Das habe ich auch bei Kevin probiert. Doch er war extrem stark, wurde mit der Zeit zudem immer besser. Schlussendlich brachte er 1993 alles zusammen und lieferte eine starke Leistung ab", würdigt Rainey den Erfolg seines langjährigen Rivalen.

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