Weltmeister Mir: „Bin von Konkurrenz überrascht“

28. Juli
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Dass die Konkurrenz derart Gas gibt, bedingt auch durch diverse Neuerungen, hat den amtierenden Weltmeister überrascht. Ab Spielberg II hofft er allerdings auf einen Aufschwung und erklärt warum.

Bei Halbzeit der MotoGP-Saison 2021 liegt Vorjahresweltmeister Joan Mir (Suzuki) auf dem vierten Tabellenplatz, hat aber schon 55 Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo (Yamaha). Bei den neun bisherigen Saisonrennen fuhr Mir zwar dreimal auf das Podium, ist über P3 aber bislang nicht hinaus gekommen. Im Gegensatz dazu hat Quartararo schon vier Siege und zwei weitere Podestplätze eingefahren.

Abgesehen von Quartararo liegen auch Johann Zarco (Pramac-Ducati) und Francesco Bagnaia (Ducati) in der MotoGP-Gesamtwertung 2021 derzeit vor Mir. Der Titelverteidiger gibt offen zu, dass er die großen Fortschritte im Lager der Konkurrenz nicht erwartet hatte und dass er mit der aktuellen Suzuki GSX-RR nicht so schlagkräftig agieren kann wie es ihm in seiner WM-Saison 2020 gelungen ist.

„Ich glaube, die eingefrorene Entwicklung hilft nicht gerade, aber ich glaube auch nicht, dass sie es schlimmer macht", sagt Mir im Gespräch mit 'Motorsport.com' und bezieht sich damit darauf, dass über Winter alle Hersteller ohne Konzessionen keine - weitreichende - technische Weiterentwicklung betreiben durften.

Mir versteht Suzukis Philosophie

„Wäre die Entwicklung nicht eingefroren worden, hätten wir den Motor weiterentwickeln können", bemerkt Mir und hat festgestellt: „Die anderen haben es trotzdem geschafft, Verbesserungen zu erzielen. Daher glaube ich, dass es Suzuki über den Winter einfach nicht geschafft hat, einen großen Schritt zu machen, um das Bike zu verbessern."

„Das ist meiner Meinung nach das eigentliche Problem", so Mir, der erklärt: „Normalerweise teile ich die Philosophie von Suzuki, kein komplett neues Bike zu bringen. Bei den Vorsaisontests sieht man Honda, Yamaha, Ducati, und auch Aprilia und KTM mit unterschiedlichen Motorrädern. Suzuki hingegen bringt nie ein neues Motorrad. Sie bringen mal ein neues Chassis, eine neue Schwinge, einen neuen Motor und versuchen dann einfach Schritt für Schritt, das Bike zu verbessern. Diese Strategie geht normalerweise auf."

„Ich muss aber sagen, dass ich eine derartige Verbesserung bei den anderen Herstellern nicht erwartet hatte. Das kam überraschend für mich und wahrscheinlich auch für Suzuki. Und das ist es wohl, was die Situation derzeit ein bisschen schwieriger macht", so der MotoGP-Weltmeister von 2020.

Mir hofft auf Holeshot-Device

Seine Hoffnungen, dass P3 nicht sein bestes Einzelergebnis in der laufenden Saison 2021 bleiben wird, setzt Mir allen voran in das vollumfängliche Holeshot-Device. Dieses will Suzuki beim übernächsten Rennen (Grand Prix von Österreich in Spielberg am 15. August) erstmals einsetzen. Bislang ist die GSX-RR das einzige Werks-Motorrad im Feld, das lediglich über ein Holeshot-Device für den Start verfügt.

"Wir haben die Saison mit einem Nachteil begonnen, denn alle anderen hatten das Holeshot-Device, während wir es nicht haben", spricht Mir auf die Komplettversion der Vorrichtung an. Mit dieser lässt sich die Tendenz zum Wheelie abgesehen vom Start auch in anderen Phasen des Rennens verringern.

„Momentan haben wir diesbezüglich einen Nachteil. Aber warten wir mal ab, bis wir alle die gleichen Dinge haben und Suzuki dann Neuerungen bringt, um schneller zu sein. Schauen wir mal, wo wir dann stehen werden. Ich jedenfalls glaube, dass wir dann stark aussehen sollten", so Mir.

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