Weltmeister Mir und die Startnummern-Frage

28. Nov.
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Vom Recht, die Startnummer 1 nach erkämpftem WM-Titel zu tragen, haben Weltmeister noch selten Gebrauch gemacht. Joan Mir ist ebenfalls unschlüssig.

Die 36 ist die Startnummer, mit der Joan Mir nicht nur vor drei Jahren Moto3-Weltmeister wurde, sondern mit der er nun in diesem Jahr auch den WM-Titel in der Königsklasse MotoGP errungen hat.

Während sich die Frage, ob er in der Folgesaison auf die Startnummer 1 wechselt, für Mir im Winter 2017/18 gar nicht stellte, weil er direkt in die Moto2-Klasse wechselte, ist er diesmal durchaus zwiegespalten.

Wird die Suzuki von Mir in der MotoGP-Saison 2021 abermals die 36 tragen oder aber die 1? Wie es eben kurzzeitig schon auf der Auslaufrunde nach dem Titelgewinn in Valencia der Fall war?

„Davide hat mir gesagt, dass er es gerne sehen würde, wenn ich mit der 1 fahre", spricht Mir auf Suzuki-Teamchef Davide Brivio an. Der Weltmeister selbst ist sich aber noch unschlüssig. „Mit der 36 habe ich zwei Titel errungen. Sie bringt mir Glück", bemerkt er.

In Reihen der MotoGP-Weltmeister der vergangenen Jahre wurde recht selten vom Recht auf die Startnummer 1 Gebrauch gemacht. Der bislang letzte, der diese Nummer für die Saison nach einem Titelgewinn gewählt hat, ist Casey Stoner.

Stoner und Hayden wählten die 1 - Lorenzo bei drei Titeln nur einmal

Nach dem WM-Titel 2011 mit Honda rückte Stoner in der Saison 2012 mit der Startnummer 1 aus. Und damit verabschiedete sich der Australier sogar in den Ruhestand. Denn seit dem Saisonfinale 2012 in Valencia hat Stoner kein MotoGP-Rennen mehr bestritten.

Abgesehen von Stoner, der sich schon nach seinem WM-Titel 2007 mit Ducati für die Folgesaison 2008 für die Startnummer 1 entschieden hatte, gab es in der seit 2002 geschriebenen MotoGP-Ära nur zwei andere Piloten, die als Weltmeister mal auf die 1 setzten.

Nicky Hayden, Weltmeister von 2006, fuhr die Saison 2007 einmalig nicht mit seiner angestammten Startnummer 69, sondern mit der 1. Derweil setzte Jorge Lorenzo lediglich nach dem ersten seiner drei MotoGP-Titel auf die Weltmeister-Nummer. 2011 nämlich trug Lorenzos Yamaha die Startnummer 1. In den Jahren 2013 und 2016 aber, die er ebenfalls als amtierender Weltmeister bestritt, blieb Lorenzo bei seiner 99.

Rossi und Marquez stets mit 46 beziehungsweise 93

Valentino Rossi und Marc Marquez hielten als sieben- beziehungsweise sechsmalige Weltmeister der Königsklasse sogar ausnahmslos an ihrer angestammten Startnummer 46 beziehungsweise Startnummer 93 fest. Beide schlugen das Vorrecht auf die 1 stets aus und setzten auch als Titelverteidiger ausnahmslos auf ihre persönliche Startnummer.

Bei Marquez entspricht diese übrigens seinem Geburtsjahr 93, wohingegen die 46 bei Rossi eine Fortführung der Tradition seines Vaters ist. Graziano Rossi fuhr im Verlauf seiner aktiven Karriere zumindest vorübergehend mit der 46, wurde aber nie Weltmeister.

Kurios: Sein Debüt in der Motorrad-WM gab Graziano Rossi beim 500er-Rennen in Imola 1977 mit der Startnummer 36, die Joan Mir nun zum MotoGP-Titel geführt hat.

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