Wildcard-Start von Jorge Lorenzo: Darum fiel die Wahl auf Barcelona

18. März
Motorsport Images

Maximal drei Wildcards wären für Yamaha im Reglement erlaubt

Warum sich Jorge Lorenzo für seinen Wildcard-Start gerade Barcelona ausgesucht hat - geplante Tests mit Yamaha in Japan sind wegen der Corona-Pandemie ungewiss.

Seit etwas mehr als einer Woche weilt Jorge Lorenzo in Dubai. Zusammen mit dem kolumbianischen YouTuber Mario Ruiz nahm der Spanier dort einige Aktivitäten in Angriff. Mit einem Yamaha UTV bretterten sie durch die Wüste und probierten auch die XLine aus. Zwischen zwei Hochhäusern ist ein Seil gespannt, an dem man angehängt mit bis zu 350 km/h entlangrast. Mittlerweile ist die Corona-Realität auch in Dubai angekommen.

Am Dienstag postete Lorenzo ein Foto auf Instagram, das ihn mit Mundschutz und Desinfektions-Spray für die Hände zeigt. "Die Dinge haben sich verändert", sagt der dreimalige MotoGP-Weltmeister am Dienstag gegenüber 'Sky Sport Italia'. "Ich bin im Hotel und gehe so wenig wie möglich raus."

"Hier in Dubai gibt es laut den Zahlen unter 100 bestätigte Corona-Fälle. Aber man muss sehr vorsichtig sein. Es ist nicht die Zeit für Scherze. Die Gesundheit kommt an erster Stelle", stellt Lorenzo klar. Seine Action-Aktivitäten hat der 32-Jährige deshalb auch eingestellt. Wie es nun weitergeht, ist ungewiss. Weltweit werden immer mehr Flüge eingestellt.

Geplante Tests in Japan im April ungewiss

Auch wann das erste Rennen der MotoGP-Saison 2020 stattfinden wird, steht momentan in den Sternen. "Wir sprechen über Juni oder Juli", meint Lorenzo. "Wenn wir in Barcelona starten würden, wäre ich dabei, weil für dort meine Wildcard geplant ist. Momentan müssen wir aber auf die Experten hören. Sonst wird die Situation nur schlimmer. Sport ist momentan sekundär."

Der Katalonien-Grand Prix in Barcelona ist derzeit für den 7. Juni angesetzt. Ob angesichts der Situation in Spanien, Frankreich und Italien die Rennen in diesen Ländern im Mai stattfinden werden, ist absolut ungewiss. Eine Wildcard für Barcelona hat Yamaha schon im Winter angemeldet. Vor wenigen Wochen hat sich dann Lorenzo dazu entschieden, das Angebot anzunehmen.

"Vor drei Wochen haben wir das verkündet. Aber da wussten wir noch nichts über das Virus. Ich muss jetzt mit Lin Jarvis herausfinden, ob die Tests verschoben werden, die wir für April in Motegi geplant haben", sagt Lorenzo. Denn ursprünglich wollte Yamaha in Japan das Test-Programm fortsetzen. Die derzeitigen Reisebeschränkungen ändern die Planungen täglich.

Lorenzo freut sich auf "stressfreies" Wochenende

Sollte es mit dem Wildcard-Start in Barcelona klappen,freut sich Lorenzo auf ein "stressfreies" Wochenende. "Ich muss nicht daran denken, dass ich um die Meisterschaft kämpfe. Ich muss nicht viel reisen und keine Kompromisse eingehen. Je mehr Kilometer ich fahre, desto mehr kann ich den Ingenieuren und Fahrern helfen. Ich würde gerne so viel testen wie möglich."

Prognosen für ein Ergebnis bei seinem Yamaha-Comeback will er nicht abgeben. "Wenn man davon ausgeht, dass ich ohne weitere Tests zum Rennen kommen werde, das Motorrad nicht komplett verstehe und auch körperlich nicht genug trainiert habe? Nichts ist in der MotoGP unmöglich, aber meine Aufgabe ist es, dem Team zu helfen."

"Barcelona ist eine Strecke, auf der ich stark bin. Dort kann ich zur Entwicklung des Bikes beitragen. Deshalb haben wir uns mit Yamaha dazu entschieden, dieses Rennen zu fahren", erläutert Lorenzo. Es ist geplant, dass er das komplette Renn-Wochenende plus den offiziellen Test-Tag am Montag bestreiten wird. Falls es keine weiteren Änderungen im Kalender gibt...

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