Wimbledon: Pliskova fordert Barty im Damen-Finale

8. Juli
LONDON,ENGLAND,04.JUL.18 - TENNIS - WTA Tour, Wimbledon, Grand Slam. Image shows Karolina Pliskova (CZE).

Foto: GEPA Pictures / Alan Grieves

Das hätten ihr wohl nur die wenigsten zugetraut: Karolina Pliskova ringt Aryna Sabalenka in drei hart umkämpften Sätzen nieder - zuvor setzt sich Ash Barty gegen Angelique Kerber durch.

Das Damen-Finale der mit 35,02 Millionen Pfund dotierten All England Championships in Wimbledon heißt Ashleigh Barty gegen Karolina Pliskova. Die topgesetzte Australierin besiegte am Donnerstag die ehemalige deutsche Wimbledonsiegerin Angelique Kerber nach 1:26 Stunden mit 6:3 und 7:6(3). Im Endspiel am Samstag trifft Barty nun auf Pliskova (CZE-8), die die als Nummer zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus mit 5:7, 6:4 und 6:4 niederrang.

Barty zog damit vor 15.000 Zuschauern auf dem Centre Court als erste Australierin seit 41 Jahren ins Endspiel an der Church Road ein. Die 25-Jährige könnte nun in die Fußstapfen von Evonne Goolagong treten, die 1980 den zweiten ihrer beiden Wimbledon-Triumphe feierte.

Barty happy: "Das ist unglaublich"

Kerber hatte im zweiten Durchgang schon den Satzausgleich vor Augen, als sie bei 5:3 servierte. Doch Barty glich ihrerseits aus, und im Tiebreak war die Australierin dann eine Klasse für sich. Schnell führte sie 6:0, nutzte dann aber erst ihren vierten Matchball zum 7:3.

"Das ist unglaublich. Das war eines der besten Tennis-Matches, das ich je gespielt habe", freute sich Barty. "Angie hat heute das Beste aus mir herausgeholt und es war vom ersten Punkt an ein Super-Match. Jetzt habe ich eine Chance, meinen Kindheitstraum zu verwirklichen", frohlockte die nunmehr zweifache Major-Finalistin.

Ihr erstes Endspiel hatte sie 2019 bei den French Open gewonnen. Kerber - Wimbledonsiegerin von 2018 - verpasste hingegen ihr fünftes Finale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere und das dritte Endspiel auf dem "Heiligen Rasen".

Endspiel für Pliskova eine Premiere

Für Pliskova bedeutet der Einzug ins Endspiel des Rasen-Klassikers eine Premiere. Sie setzte sich am Donnerstag nach 1:53 Stunden durch und gewann damit im dritten Duell mit der Weltranglisten-Vierten zum ersten Mal. "Es klingt unglaublich, ich bin bisher nie über die vierte Runde hinausgekommen", meinte die frühere Weltranglisten-Erste nach ihrem zweiten Einzug in ein Major-Finale.

2016 hatte sie bei den US Open erst gegen Kerber verloren. "Im ersten Satz war ich etwas frustriert, aber sie hat unglaublich serviert. Ich bin sehr glücklich, dass ich mich durchsetzen konnte." Nach einer bislang durchwachsenen Saison dürfte sich die 29-jährige Tschechin umso mehr über ihre Endspiel-Teilnahme freuen, durch die sie zudem wieder unter die Top 10 der Weltrangliste zurückkehrt.

"Es ist schwierig, wenn man nicht gut spielt. Ich habe versucht, positiv zu bleiben. Auch mein Team hat mir sehr geholfen. Aber ich hatte Erfolge in der Vergangenheit und nicht vergessen, wie man Tennis spielt", blickte Pliskova noch auf dem Platz auf ihr Jahr zurück. Ihre Gegnerin Sabalenka konnte dennoch zufrieden sein: So weit wie in Wimbledon war die 23-Jährige zuvor noch bei keinem Grand-Slam-Event gekommen. (APA/red.)

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