Schwantz über Rossi-Formtief: Benachteiligt Yamaha den „Doctor“?

12. Mai

Foto: Motorsport Images

Die zuletzt enttäuschenden Ergebnisse von Valentino Rossi beschäftigen auch Kevin Schwantz. Yamaha ist daran nicht ganz schuldlos, mutmaßt die MotoGP-Legende.

Noch nie ist Valentino Rossi so schlecht in eine neue Saison gestartet wie in diesem Jahr. Nach vier Rennen hat der "Doctor" nur magere vier WM-Punkte auf dem Konto. Bei den letzten drei Rennen ging der Altmeister komplett leer aus. Die Folge: Neben vielen anderen macht sich offenbar auch Motorrad-Legende Kevin Schwantz Sorgen um Rossi.

"Ich bin besorgt über die 46", gesteht Schwantz in einem Podcast der englischen Edition von Motorsport.com. "Ich mag es nicht, ihn so weit hinten im Rennen zu sehen. In Katar schien er sich etwas besser zu qualifizieren. Dann aber hatte er in Portugal und Jerez wirklich zu kämpfen und machte im Rennen keine großen Fortschritte, so wie er es gewohnt ist."

"Rossi vielleicht Letzter in der Hierarchie"

"Vielleicht ist es einfach so, dass er sich mit dem Motorrad nicht wohlfühlt. Womöglich gibt es etwas Neues, das Yamaha hat. Und das die anderen Bikes, die Werks-Yamahas und das von Morbidelli, ein bisschen besser macht. Vielleicht ist Rossi ja der Letzte in der Hierarchie, um genau das auch zu bekommen", mutmaßt Schwantz.

"Ich bin mir sicher, dass die 46 immer noch etwas Kampfgeist hat", glaubt die US-Ikone. Und erkennt Parallelen zu seiner eigenen Karriere: "Als Fahrer ist das eine der schwierigsten Situationen überhaupt. Ich erinnere mich noch an die ersten paar Rennen 1995, als ich mich nicht großartig qualifizieren konnte und im hinteren Teil des Feldes landete. Und nicht um ein Podium oder den Sieg kämpfte, wie ich es gewohnt war."

"Als Fahrer ist das wirklich hart für Dich. Rennfahren macht Spaß, weil wir alle es lieben zu gewinnen. Aber wenn diese Möglichkeit nicht da ist, dann macht das Ganze auf einmal deutlich weniger Freude", stellt der 500er-Weltmeister des Jahres 1993 klar.

Schwantz rätselt über Rossi-Schwäche

Schwantz rätselt, warum Rossi selbst auf seiner Paradestrecke in Jerez so langsam war. Als 17. verpasste er die Punkteränge, ließ nur ganze zwei Konkurenten hinter sich. "Ich hätte gedacht, wenn wir nach Europa kommen - vielleicht nicht so sehr nach Portugal, sondern endlich nach Jerez - würde ihm das helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Weil es eine Strecke ist, von der er weiß, dass er dort schon gewonnen hat", erklärt der US-Amerikaner.

"Aber im Moment ist es definitiv ein Kampf für ihn. Und wie schon erwähnt: Vielleicht liegt es auch nur daran, dass bei Yamaha im Winter einige Dinge entwicklelt wurden. Und Rossi wird einfach der Letzte sein, der diese neuen Teile bekommt. Denn ich denke, in der Hackordnung der Yamaha-Piloten ist er im Moment wohl ganz unten auf der Liste", vermutet Schwantz.

Zumindest in puncto Bike-Spezifikation ist Rossi allerdings nicht der Yamaha-Pilot mit der wenigsten Unterstützung. Schließlich pilotiert der Altmeister auch in diesem Jahr eine aktuelle M1. Petronas-Teamkollege Franco Morbidelli sitzt dagegen auf der ältesten Yamaha im Feld: Die M1 des Vize-Weltmeisters basiert auf dem 2019er-Modell...

Empfohlene Videos