Francesco Bagnaia: WM-Leader ohne MotoGP-Sieg

12. Mai
Francesco Bagnaia hatte schon einige Chancen, sein erstes MotoGP-Rennen zu gewinnen.

Foto: Motorsport Images

Kein anderer Pilot war bei den ersten vier MotoGP-Rennen 2021 so konstant vorne wie Francesco Bagnaia. Ein dritter, ein sechster und zuletzt zwei zweite Plätze spülten den Ducati-Fahrer an die Spitze der Fahrerwertung. Auf seinen Premieren-Sieg muss der Italiener aber noch warten. Und Gedanken an den WM-Titel will sich Bagnaia frühestens nach seinem Heim-Grand-Prix in Mugello machen.

"Im Moment denke ich nicht an die Meisterschaft. Ich will weiter lernen und mich verbessern, damit ich um die Top-Positionen kämpfen kann", erklärt er im Gespräch mit 'MotoGP.com'. "Erst nach sechs oder sieben Rennen werde ich mir wieder Gedanken machen. Bis dahin versuche ich, in allen Rennen Spitzen-Ergebnisse einzufahren."

"Alles bereit, um zu gewinnen"

Ein MotoGP-Sieg fehlt dem früheren Moto2-Weltmeister noch. "Es ist alles bereit, um zu gewinnen. Wir müssen nur den richtigen Moment abwarten. In Portimao wäre es möglich gewesen, wenn ich von der Pole-Position gestartet wäre", ärgert sich "Pecco" über die gestrichene Rekord-Runde jüngst beim Qualifying in Portugal.

Seine erste MotoGP-Saison beendete Bagnaia 2019 als 15. der WM. Und im Vorjahr sprang für ihn trotz aktueller Technik nur Platz 16 heraus. Warum ist der Italiener 2021 so stark? "In diesem Jahr bin ich besser vorbereitet. Vorher hatte ich nie so ein gutes Gefühl für das Motorrad. Ich war auch in der Moto2 schon schnell, aber das Gefühl war nicht so gut wie jetzt", vergleicht der Ducati-Pilot.

Druck bei Ducati beflügelt Bagnaia

"Im Werksteam steht man stärker unter Druck, weil man immer an der Spitze sein muss. Dieser Druck gibt mir zusätzliche Kraft, um konkurrenzfähig zu sein", erklärt Bagnaia. Aber auch die Modifikationen an der Desmosedici tragen zur Leistungs-Steigerung bei.

"Das Bike verhält sich jetzt konstanter auf den unterschiedlichen Strecken. In den letzten Jahren war es auf einigen Strecken schwer zu kontrollieren und zu fahren. Jetzt können wir auf jedem Kurs um das Podium oder zumindest um ein Top-5-Ergebnis kämpfen. Das ist gut, weil man sich stärker aufs Fahren konzentrieren und die Abstimmung unangetastet lassen kann", schildert der Ducati-Werkspilot.

Der Grundstein für seinen Erfolg wurde laut Bagnaia schon früher gelegt. "Im Winter arbeitete ich intensiv mit meinem Trainer und mit den anderen Jungs aus der Akademie. Im letzten Jahr habe ich mich dabei manchmal geärgert. Jetzt aber versuche ich, diese Momente zu nutzen, um ein besseres Gefühl für das Motorrad zu bekommen und schneller zu werden", erklärt der WM-Leader.

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