WM-Qualifikation: ÖFB-Team peilt erfolgreichen Start an

24. März
BELFAST,NORTHERN IRELAND,11.OCT.20 - SOCCER - UEFA Nations League, OEFB international match, Northern Ireland vs Austria. Image shows the rejoicing of Michael Gregoritsch (AUT) and Xaver Schlager (AUT).

Foto: GEPA Pictures / Philipp Brem

Die erste WM-Teilnahme seit 1998, lautet das große Ziel - doch vor dem Quali-Auftakt in Schottland beschäftigen Teamchef Foda mehrere Personalfragen und Ausfälle.

Für Österreichs Fußball-Nationalteam fällt am Donnerstag im Hampden Park von Glasgow der Startschuss zur Qualifikation für die WM 2022 in Katar. Teamchef Franco Foda kann gegen Schottland nach vielen Irrungen und Wirrungen nun doch auf alle fitten Legionäre zurückgreifen. Und der Deutsche hofft auf einen erfolgreichen Auftakt, damit man im Rennen um die erste WM-Teilnahme seit 1998 nicht gleich ins Hintertreffen gerät.

Nur der Sieger von Pool F ist fix bei der Endrunde dabei, der Zweite muss ins Play-off. Die nächste Partie steigt schon am Sonntag im Happel-Stadion gegen die Färöer, drei Tage später gastiert Gruppen-Favorit Dänemark im Wiener Prater. Danach geht es mit der WM-Quali erst im September weiter, davor steigt noch ab Juni die Europameisterschaft.

Vorerst aber liegt der Fokus für Foda einzig und allein auf dem Kräftemessen mit Schottland. "Das ist ein qualitativ hochwertiger Gegner. Ein sehr robustes Team, das viele lange Bälle spielt und auf zweite Bälle geht", sagte der 54-Jährige. Und warnte vor allem vor den Premier-League-Legionären Andy Robertson (Liverpool), Kieran Tierney (Arsenal), John McGinn (Aston Villa) und Scott McTominay (Manchester United).

Foda warnt vor Premier-League-Quartett

Während Letzterer beim englischen Rekordmeister im zentralen Mittelfeld agiert, kam er in der Nationalteam zuletzt regelmäßig in einer Dreier-Innenverteidigung zum Einsatz. Foda geht davon aus, dass sich daran auch am Donnerstag nichts ändern wird. "Und wenn, dann sind wir vorbereitet."

Bei allem Respekt vor dem Gegner ist auch das Vertrauen in die eigenen Stärken groß. Foda: "Wir wissen, was uns erwartet - aber wir haben auch Qualität. Das haben wir in der EM-Qualifikation und in der Nations League gezeigt."

Durch den Gruppensieg in der Nations League könnte die ÖFB-Auswahl die WM-Qualifikation eigentlich relativ entspannt angehen. Unabhängig vom Abschneiden in der WM-Ausscheidung hätte man nämlich einen Play-off-Platz in der Tasche. Vorausgesetzt, vier Teams aus dem Quintett Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Wales beenden ihre Quali-Gruppe auf Rang eins oder zwei - ein durchaus realistisches Szenario.

Teamchef gibt Direkt-Ticket als Ziel aus

"Doch darüber habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Jetzt ist es wichtig, dass wir in der Quali gut performen. Unser Ziel ist es, mit Platz eins direkt zur WM zu kommen. Und nicht, sich mit 'was wäre wenn' zu beschäftigen", stellte Foda klar.

Der Nationaltrainer bezeichnete die Gruppe, zu der auch noch Israel mit Teamchef Willi Ruttensteiner und die Republik Moldau gehören, als "sehr ausgeglichen. Jedes Spiel wird eine große Herausforderung. Nichtsdestotrotz muss man sich Ziele setzen. Unser großes Ziel und unser Traum ist, bei der WM dabei zu sein."

Der erste Schritt Richtung Katar wären drei Punkte in Glasgow. "Wir wollen aktiv sein, müssen aber auch wachsam sein und brauchen eine gute Restverteidigung", meinte Foda.

"Wollen versuchen, jedes Spiel zu gewinnen"

Eine Punkteausbeute für die kommenden drei Partien gibt der Deutsche indes nicht vor. "Ich bin kein Fan davon. Wir wollen ohnehin versuchen, jedes Spiel zu gewinnen." Sollte der Start misslingen, wäre noch nichts verloren, betonte Foda mit Hinweis auf die beiden Niederlagen zum Auftakt der vergangenen EM-Quali. "Da war die Kritik groß. Doch wir haben Ruhe bewahrt und es dann noch geschafft."

Über System und Personal der ÖFB-Auswahl im Hampden Park hüllte sich der Teamchef wie gewohnt in Schweigen. "Wir haben schon oft gezeigt, dass wir variabel sein können", meinte der Deutsche zum Thema Dreier- oder Viererkette.

Keine näheren Details gab es auch in punkto Einser-Goalie. Infrage kommen Daniel Bachmann, Heinz Lindner, Pavao Pervan und Alexander Schlager. "Es heißt aber nicht, dass derjenige, der gegen Schottland spielt, auch bei der EM die Nummer eins ist", stellte Foda klar. Selbst innerhalb dieses Lehrgangs seien Torhüter-Wechsel nicht ausgeschlossen.

Entscheidung um Einser-Goalie noch offen

Die Ernennung eines echten Stammkeepers wird wohl noch länger auf sich warten lassen. "Für mich persönlich ist es nicht wichtig, eine Nummer eins festzulegen. Für mich ist wichtig, das jeder, der hier ist, unser Vertrauen genießt", erklärte Foda. In seiner Amtszeit kamen im ÖFB-Team schon einige Torleute zum Zug. "Damit sind wir bisher immer gut gefahren."

Offene Fragen sind auch noch die Rolle von David Alaba oder die Frage nach dem Mittelstürmer. Was letztere angeht, gilt Sasa Kalajdzic als aussichtsreichster Kandidat. Diese Position ist durch das Fehlen von Marko Arnautovic vakant, der wegen der Corona-Reisebeschränkungen nicht anreisen durfte.

Neben dem Wiener stehen mit den verletzten Martin Hinteregger, Julian Baumgartlinger und Konrad Laimer drei weitere Stammkräfte nicht zur Verfügung. "Das sind wichtige Spieler, dadurch fehlt praktisch die Mittelachse. Das gerät schnell in Vergessenheit. Aber wir haben bisher immer Ausfälle kompensieren können. Ich konzentriere mich auf jene Spieler, die da sind", meinte Foda.

Auch Stefan Posch musste aufgrund der Nachwirkungen einer Corona-Infektion für Glasgow passen. Der Hoffenheim-Verteidiger sollte aber für die Matches gegen die Färöer und Dänemark fit werden. Weniger gut dürfte es bei Hinteregger (Oberschenkel-Zerrung) aussehen, allerdings gilt es hier noch die kommenden Tage abzuwarten. Zudem steht ein Fragezeichen hinter Valentino Lazaro - der Gladbach-Legionär absolvierte am Dienstag aufgrund von Oberschenkel-Problemen nur ein Lauftraining. (APA/red.)

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