WSBK Aragon: Erbitterter Kampf zwischen Rea und Bautista

9. Apr.
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Foto: (C) Motorsport Images

Was war das für ein Saisonauftakt in der Superbike-WM 2022? Lange war es ein Dreikampf der Titelfavoriten. Am Ende stand der Rekordweltmeister an der Spitze.

Jonathan Rea (Kawasaki) hat sich beim Saisonauftakt der Superbike-WM in Aragon den Sieg in Lauf eins gesichert. Der Rekord-Champion setzte sich in einem harten Duell mit Ducati-Pilot Alvaro Bautista knapp durch. Nach 18 Runden wurden Rea und Bautista durch weniger als eine Zehntelsekunde getrennt. Weltmeister Toprak Razgatlioglu musste sich mit Platz drei zufriedengeben.

Toprak Razgatlioglu ging von der Pole ins erste Rennen der neuen Saison. Ducati-Pilot Alvaro Bautista und Kawasaki-Pilot Jonathan Rea komplettierten die erste Startreihe. Superbike-Rookie Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) stand auf Startplatz zwölf in der vierten Reihe des 25 Fahrer starken Feldes.

Alle Spitzenfahrer wählten den SCX-Reifen für das Rennen über 18 Runden aus. Lediglich Axel Bassani (Motocorsa-Ducati) und Lucas Mahias (Puccetti-Kawasaki) entschieden sich für den SC0-Hinterreifen.

Harte Duelle in der Spitzengruppe

Beim Start setzte sich Alvaro Bautista durch, doch Toprak Razgatlioglu konterte am Ausgang von Kurve 1 und schob sich an die Spitze. Noch in der ersten Runde startete Jonathan Rea eine aggressive Attacke. Alvaro Bautista wurde auf die dritte Position durchgereicht und fuhr vor Ducati-Teamkollege Michael Rinaldi. Philipp Öttl verlor in Runde eins einige Positionen und kam als 16. aus dem ersten Umlauf.

An der Spitze lieferten sich Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu bereits zu Beginn des Rennens einen harten Schlagabtausch. In Runde zwei übernahm Toprak Razgatlioglu in Kurve 1 erneut die Führung. Die beiden Werks-Ducatis verfolgten das Duell von den Positionen drei und vier. Dahinter öffnete sich eine kleine Lücke zum Rest des Feldes.

Jonathan Rea konnte sich wieder an die Spitze setzen und führte eine vier Fahrer starke Gruppe an. Nach vier Runden verlor Michael Rinaldi den Anschluss an Rea, Razgatlioglu und Bautista und musste abreißen lassen. Die drei Favoriten lagen vorn.

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Jonathan Rea stört den Rhythmus von Alvaro Bautista

Razgatlioglu bremste sich zu Beginn von Runde fünf in Führung. Dieses Mal hatte Rea keine Antwort parat. Bautista beobachte das Duell von Position drei aus. Eine Runde später wurde die Reihenfolge in Kurve 1 durchgemischt. Die drei Spitzenfahrer steuerten nebeneinander die erste Kurve an. Bautista übernahm zwischenzeitlich die Führung, doch Rea zog kurz danach wieder vorbei. Durch die Positionswechsel kam Rinaldi wieder an die Top 3 heran.

Noch vor der Hälfte der Renndistanz schied Kawasaki-Werkspilot Alex Lowes aus. Der Brite stürzte beim Kampf um Platz fünf. Kawasaki-Teamkollege Jonathan Rea hatte immer mehr Mühe, Ducati-Pilot Alvaro Bautista hinter sich zu halten. Bautista lag nach 9 von 18 Runden vorn. Rea lag in Schlagdistanz, Razgatlioglu musste etwas abreißen lassen.

In Runde zehn startete Rea einen neuen Angriff und versuchte damit, den Rhythmus von Bautista im kurvigen Teil der Strecke zu stören. Reas Taktik ging auf. Der Rekord-Champion setzte sich erneut an die Spitze. Bautista erlebte Ende der zehnten Runde eine Schrecksekunde, als das Heck seiner Ducati am Ausgang der letzten Kurve unruhig wurde.

Alvaro Bautista kämpft sich wieder an Jonathan Rea heran

Nach der Schrecksekunde hatte Bautista Mühe, seinen Rhythmus zu finden und kam von der Linie ab. Das war die Chance für Rea, dem Feld davonzufahren. Doch Bautista fuhr die Lücke wieder zu und setzte Rea erneut unter Druck. Razgatlioglu hatte auf Position drei fahrend keine Reserven, um einen Angriff zu starten. Rinaldi musste erneut abreißen lassen und fuhr einsam auf Position vier.

Auf der Geraden ging Bautista in Runde zwölf erneut vorbei, doch Rea ließ nicht locker und setzte sich in der letzten Kurve neben die Ducati mit der Nummer 19. Bautista musste etwas aufrichten und verlor den Schwung auf die Zielgerade.

In der Schlussphase spitzte sich das Duell von Rea und Bautista um den Sieg zu. Razgatlioglu musste sich mit Platz drei abfinden und verlor den Anschluss. Im kurvigen Teil der Strecke versuchte Rea weiterhin, den Rhythmus von Bautista zu stören. Auf der Gegengeraden hatte Bautista mit dem Topspeed-Vorteil seiner Ducati leichtes Spiel.

Spannendes Duell in der letzten Kurve

In den finalen Runden zog Rea das Tempo an und fuhr weiterhin 1:50er-Zeiten. Der Rekord-Champion ging als Führender in die letzte Runde. Bautista kämpfte hart und ging beim Anbremsen der letzten Kurve vorbei, doch Rea konterte.

Rea entschied das erste Rennen der neuen Saison für sich. Bautista kam beim Ducati-Comeback mit nur 0,090 Sekunden Rückstand auf Position zwei ins Ziel. Titelverteidiger Razgatlioglu holte auf einer seiner schwierigsten Strecken das Maximum heraus und wurde Dritter.

Rinaldi sammelte mit Platz vier wichtige Punkte für die Meisterschaft. Yamaha-Pilot Andrea Locatelli wurde Fünfter. Auf den Positionen sechs und sieben folgten die beiden Werks-Hondas. Iker Lecuona setzte sich teamintern gegen Landsmann Xavi Vierge durch.

Ersatzpilot Ilya Mikhalchik bester BMW-Pilot

Ilya Mikhalchik wurde als Achter bester BMW-Pilot und erteilte seinen Markenkollegen eine Lehrstunde. Platz neun ging an Garrett Gerloff (GRT-Yamaha). Eugene Laverty (Bonovo-BMW) komplettierte die Top 10.

Philipp Öttl kam bei seinem ersten WSBK-Rennen auf Position 13 ins Ziel. Der Deutsche lag 28,7 Sekunden zurück. Luca Bernardi (Barni-Ducati) kam knapp vor Öttl ins Ziel und wurde als bester Rookie gewertet.

Scott Redding kam beim BMW-Debüt nur als 15. ins Ziel und kassierte einen WM-Punkt. Der Brite hatte 29,6 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

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