WSBK Australien: Alex Lowes bezwingt Jonathan Rea, Drama bei Yamaha

1. März
Kawasaki

Alex Lowes bescherte Kawasaki den Sieg im zweiten Hauptrennen

Kawasaki-Doppelerfolg im zweiten Rennen auf Phillip Island. Alex Lowes siegt vor Jonathan Rea. Toprak Razgatlioglu scheidet aus, Sandro Cortese wird Neunter.

Auch das zweite Hauptrennen auf Phillip Island wurde durch ein Foto-Finish entschieden. Lediglich 0,037 Sekunden trennten Alex Lowes und Jonathan Rea nach 22 Runden.

Alex Lowes feierte damit seinen ersten Sieg als Kawasaki-Werkspilot und übernahm dank der 25 Zähler die WM-Führung. Titelverteidiger Rea musste sich knapp geschlagen geben. Ducati-Pilot Scott Redding komplettierte das Podium.

Jonathan Rea startete nach dem Sieg im Superpole-Rennen von der Pole-Position ins zweite Rennen. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Scott Redding komplettierten die erste Startreihe. Sandro Cortese (Pedercini-Kawasaki) stand in Reihe vier auf Startplatz zehn.

Nur 16 Fahrer in der Startaufstellung

Nach den Stürzen im Warm-up fehlten allerdings Eugene Laverty (BMW) und Garrett Gerloff (GRT-Yamaha) in der Startaufstellung, die damit aus lediglich 16 Superbikes bestand.

Den besten Start erwischte Michael van der Mark (Yamaha), der sich nach einigen Kurven an die Spitze schob. Erneut verlor Scott Redding einige Positionen, kämpfte sich aber in den beiden ersten Runden wieder in die Top 5 vor.

In Runde zwei gerieten Leon Haslam (Honda) und Michael Ruben Rinaldi (Go-Eleven-Ducati) dann in Kurve 10 aneinander. Beide kamen dabei zu Sturz. Haslam konnte das Rennen fortsetzen, rutschte aber bis ans Ende des Feldes. Rinaldi bog hingegen in die Boxengasse ein. Somit befanden sich alle Fahrer in den Punkte-Rängen.

Langsame Zeiten zu Beginn des Rennens

An der Spitze übernahm Jonathan Rea dann die Führung. Noch konnte sich jedoch keiner der Fahrer absetzen. Das Tempo war mit hohen 1:32er-Zeiten niedrig. Doch im Vergleich zum Vortag fanden die Piloten mit 31°C Lufttemperatur und über 40°C Asphalttemperatur deutlich wärmere Bedingungen vor.

Die Top 10 lagen nach einem Drittel der Renndistanz innerhalb von weniger als zwei Sekunden. Spitzenreiter Rea schonte seine Reifen und hielt sich zurück. Loris Baz (Ten-Kate-Yamaha) setzte sich in Runde neun an die Spitze und zog das Tempo an. Doch Rea konterte, als es auf die Gerade ging und zog an der privaten Yamaha R1 mit der Nummer 76 vorbei.

Alex Lowes gegen Toprak Razgatlioglu

Alex Lowes geriet in Kurve 4 mit Toprak Razgatlioglu aneinander. Dadurch rutschte Razgatlioglu auf die achte Position zurück und kämpfte um den Anschluss an die Führenden. An der Spitze stiftete Loris Baz erneut Unruhe und setzte sich zur Halbzeit an die Spitze. Doch nach wie vor lagen die Top 10 innerhalb von weniger als zwei Sekunden.

In Runde 14 erlebte Baz dann eine Schrecksekunde. In Kurve 3 musste der Franzose seine Yamaha aufrichten und kam auf das Gras. Beim Anbremsen von Kurve 4 konnte Baz seine R1 rechtzeitig verzögern, um einen Kontakt mit einem anderen Fahrer zu vermeiden.

Jonathan Rea: Ausreißversuch scheitert

Rea übernahm damit wieder die Führung und kontrollierte das Rennen. Noch waren die Rundenzeiten vergleichsweise langsam. Es spitzte sich ein spannender Showdown zu. Rea bekam sechs Runden vor Rennende von seiner Crew angezeigt, dass er das Tempo anziehen kann. Der Weltmeister setzte das Signal in die Tat um. Mit einer niedrigen 1:32er-Runde fuhr sich Rea leicht vom restlichen Feld frei.

Michael van der Mark erkannte die Gefahr und zog an Alex Lowes vorbei, um die Verfolgung von Rea aufzunehmen. Der Holländer verhinderte damit Reas Ausreißversuch. Die Top 6 konnten den Rest des Feldes abschütteln. Rea, Lowes, van der Mark, Baz, Razgatlioglu und Redding hatten somit Chancen auf den Sieg.

Yamaha-Defekt kostet Toprak Razgatlioglu ein Spitzenergebnis

Drei Runden vor Rennende rollte Razgatlioglu aus. Baz konnte nicht ausweichen und musste in Kurve 3 durch das Kiesbett fahren. Damit bestand die Spitzengruppe nur noch aus vier Fahrern. Alex Lowes übernahm zwei Runden vor Rennende die Führung. Michael van der Mark, Jonathan Rea und Scott Redding kämpften um den Anschluss.

Erster Kawasaki-Sieg für Alex Lowes

Alex Lowes ging als Führender in die letzte Runde und hatte einige Zehntelsekunden Vorsprung auf Teamkollege Rea. Es spitzte sich ein Duell der Kawasaki-Piloten zu. Dahinter duellierten sich Scott Redding und Michael van der Mark um den finalen Platz auf dem Podium.

Lowes entschied das Rennen mit 0,037 Sekunden Vorsprung auf Rea für sich und feierte seinen ersten Sieg als Kawasaki-Pilot. Scott Redding kam mit 0,849 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel. Michael van der Mark wurde Vierter.

Nur zwölf Fahrer sehen die Zielflagge

Ducati-Werkspilot Chaz Davies zeigte im Vergleich zum Vortag eine deutliche Steigerung und wurde Fünfter. Er setzte sich im Zielsprint knapp gegen Ex-Teamkollege Alvaro Bautista durch, der für Honda ein Top-6-Ergebnis sicherstellte.

Maximilian Scheib (Orelac-Kawasaki) wurde Siebenter und damit bester Privatfahrer. Der WSBK-Rookie kam vor Pechvogel Loris Baz ins Ziel. Sandro Cortese brachte seine Kawasaki auf der neunten Position ins Ziel. Tom Sykes komplettierte mit seiner BMW die Top 10. Nur zwölf Fahrer wurden in Lauf zwei gewertet.

Alex Lowes ist WM-Führender

Alex Lowes verlässt Australien als WM-Führender. Der Kawasaki-Neuzugang sammelte in den drei Rennen 51 von 62 möglichen Punkten. Scott Redding beendete alle drei Rennen auf Position drei und kassierte dafür 39 Zähler. Der BSB-Champion ist damit erster Verfolger.

Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu rutschte durch den Nuller im zweiten Hauptrennen auf Position vier der WM zurück. Jonathan Rea kletterte dank der Sonntags-Rennen auf Platz vier der Fahrerwertung. Alvaro Bautista ist als WM-Sechster bester Honda-Pilot. BMW-Speerspitze Tom Sykes verlässt Phillip Island als WM-Zehnter.

Das zweite Rennwochenende der Superbike-Saison 2020 findet in zwei Wochen auf dem Losail International Circuit in Katar statt.

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