WSBK Donington: Razgatlioglu bezwingt Rea in Lauf eins, Folger wird überrundet

3. Juli
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Yamaha-Werkspilot Toprak Razgatlioglu hat sich den Sieg im ersten Donington-Rennen gesichert.

Von Startplatz 13 stürmte Razgatlioglu nach dem Start durchs Feld und setzte Jonathan Rea unter Druck, der einige Fehler machte. Durch einen Sturz verlor Scott Redding (Ducati) in der WM den Anschluss. Jonas Folger konnte die schwierigen Bedingungen nicht nutzen und wurde Letzter.

Während die Bedingungen im FT3 und in der Superpole eindeutig waren, herrschte vor dem Start des ersten Rennens Ungewissheit, welche Reifen die perfekte Wahl sind. Der Kurs trocknete nach der Superpole ab. Es gab aber noch einige feuchte Stellen. Der Großteil der Fahrer setzte im Rennen auf den harten Slick-Reifen, einige Fahrer riskierten den weichen Slick-Reifen (SCX).

Weltmeister Jonathan Rea startete von der Pole ins erste Donington-Rennen. Ebenfalls freie Sicht beim Start hatten die beiden BMW-Werkspiloten Michael van der Mark und Tom Sykes. Jonas Folger ging von Startplatz 20 ins Rennen.

Scott Redding stürzt in der Anfangsphase

Den Sprint zur ersten Kurve entschied Jonathan Rea klar für sich. Dahinter folgten die beiden BMW-Werkspiloten. Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu stürmte von Startplatz 13 auf die vierte Position vor und übernahm noch in der ersten Runde die zweite Position.

Nach der ersten Runde hatte Jonathan Rea bereits 0,954 Sekunden Vorsprung auf Toprak Razgatlioglu. Zu Beginn der zweiten Runde hatte Jonathan Rea einen heftigen Rutscher. Noch schlimmer traf es Ducati-Pilot Scott Redding, der zu Sturz kam und somit einen weiteren Rückschlag verkraften musste beim Kampf um die Meisterschaft.

Jonathan Rea im Motocross-Stil über den Rasen

Toprak Razgatlioglu übernahm in der zweiten Runde die Führung. Jonathan Rea verschätzte sich zu Beginn der dritten Runde beim Anbremsen und fuhr wenig später mit hoher Geschwindigkeit über das Gras. Der Kawasaki-Pilot musste seine Motocross-Fähigkeiten nutzen, um seine Maschine aufrecht zu halten und verteidigte die zweite Postion.

Durch den Fehler des Weltmeisters baute Toprak Razgatlioglu seine Führung auf über drei Sekunden aus. Dennoch erlebte der Führende weiterhin einige hitzige Momente, denn neben der Ideallinie war der Kurs noch nass.

Jonathan Rea fand nach der ereignisreichen Anfangsphase seinen Rhythmus und konnte den Rückstand verringern. Der Kawasaki-Pilot war zu diesem Zeitpunkt der schnellste Fahrer im Feld. Die beiden BMW-Werkspiloten fuhren auf den Positionen drei und vier. Jonas Folger war Letzter und lag nach fünf Runden bereits über 44 Sekunden zurück.

Harte Duelle in der Verfolgergruppe

Während Toprak Razgatlioglu die Führung kontrollierte, schied Yamaha-Teamkollege Andrea Locatelli durch einen Sturz aus. Die Bedingungen waren nach wie vor schwierig, auch wenn der Kurs mit jeder Runde weiter abtrocknete.

Durch einen weiteren Fehler von Jonathan Rea in Kurve 1 vergrößerte sich der Rückstand von etwa 1,4 auf 2,9 Sekunden. Danach blieb der Rückstand konstant. Rea hatte offensichtlich erkannt, dass 20 Punkte für Platz zwei besser sind als ein Nuller und der Verlust der WM-Führung.

Hinter Razgatlioglu und Rea entwickelte sich eine fünf Fahrer starke Gruppe, in der um den finalen Platz auf dem Podium gekämpft wurde. Michael van der Mark führte die Gruppe an, in der auch Tom Sykes, Alex Lowes, Garrett Gerloff und Leon Haslam fuhren. Als es trockener wurde, hatte Leon Haslam immer mehr Probleme, der Gruppe zu folgen.

Tom Sykes setzte sich gegen Teamkollege Michael van der Mark durch. Danach verlor Van der Mark zwei weitere Positionen an Alex Lowes und Garrett Gerloff. Doch noch war das finale Wort noch nicht gesprochen. Um den finalen Platz auf dem Podium wurde hart gekämpft.

Durch einen Fehler von Tom Sykes schlüpften Alex Lowes und Garrett Gerloff durch. Gerloff übernahm die Führung in der Verfolgergruppe und befand sich auf Podestkurs.

Jonas Folger wird neun Runden vor Rennende überrundet

Jonas Folger fuhr mit stumpfen Waffen und wurde neun Runden vor Rennende vom Führenden überrundet. Folger wirkte überrascht, als Razgatlioglu in der Haarnadel zur Überrundung ansetzte. Wenige Kurven später zog auch Rea an Folger vorbei. Während die Spitze 1:28er-Zeiten fuhr, kam Folger nicht über 1:33er-Zeiten hinaus.

Sieben Runden vor Rennende stürzte Garrett Gerloff in der letzten Kurve und warf damit ein Podium weg. Beim Anbremsen verlor das Vorderrad auf einer Bodenwelle die Haftung. Gerloff konnte seine Yamaha R1 neu starten und sortierte sich auf der neunten Position ein.

Yamaha-Markenkollege Razgatlioglu befand sich weiterhin auf Kurs zum Sieg. Rea drehte mit vier Sekunden Rückstand seine Runden. Die Verfolgergruppe hatte 16 Sekunden Rückstand. Durch die Fehler seiner Gegner hatte Alex Lowes die dritte Position übernommen. Auf den Positionen vier und fünf folgten die beiden Werks-BMWs.

Jonathan Reas Vorsprung in der WM schrumpft auf 15 Punkte

Toprak Razgatlioglu fuhr dem Sieg im Samstags-Rennen entgegen und verringerte damit den Rückstand in der Meisterschaft von 20 auf 15 Punkte. In der Auslaufrunde ging Razgatlioglu der Sprit aus. Der Türke war auf die Hilfe von Kawasaki-Pilot Alex Lowes angewiesen.

Jonathan Rea musste sich im ersten Rennen klar geschlagen geben und wurde Zweiter. Kawasaki-Teamkollege Alex Lowes komplettierte das Podium.

Tom Sykes beendete das Rennen auf Position vier und verwies Teamkollege Michael van der Mark auf die fünfte Position. Leon Haslam brachte Honda in die Top 6. Garrett Gerloff, Alvaro Bautista (Honda), Lucas Mahias (Puccetti-Kawasaki) und Axel Bassani (Motocorsa-Ducati) komplettierten die Top 10.

Somit war Bassani bester Ducati-Pilot. Werkspilot Michael Ruben Rinaldi kam nur als Zwölfter ins Ziel. Chaz Davies wurde als Elfter gewertet. Die Ducati Panigale V4R war im Nassen nicht konkurrenzfähig.

Jonas Folger gab das Rennen kurz vor dem Ende auf.

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