WSBK Donington: Razgatlioglu nach Rea-Sturz neuer WM-Leader, Folger gibt auf

4. Juli
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Yamaha-Werkspilot Toprak Razgatlioglu hat sich bei der Superbike-WM in Donington den Sieg im zweiten Hauptrennen gesichert.

Der Türke kam vor Yamaha-Markenkollege Garrett Gerloff ins Ziel. Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) stürzte in Führung liegend und verlor dadurch die WM-Führung an Razgatlioglu. Jonas Folger (Bonovo-BMW) gab das Rennen vorzeitig auf.

Das Wetter hielt auch vor dem zweiten Hauptrennen eine Überraschung bereit. Der erwartete Regenschauer am Vormittag blieb aus. Der Kurs war komplett trocken, bevor die WSBK-Piloten in die Startaufstellung fuhren. Bei der Runde in die Startaufstellung fielen einige Regentropfen.

Erneut gab es viele Diskussionen, welcher Reifen die richtige Wahl ist und wie sich das Wetter im Laufe des Rennens entwickelt. Schlussendlich entschieden sich alle 21 Fahrer für den weichen Rennreifen (SCX).

Beeindruckender Start von Toprak Razgatlioglu

Jonathan Rea ging erneut von der Poleposition ins Rennen. Die Werks-BMWs von Tom Sykes und Michael van der Mark komplettierten die erste Startreihe. Samstags-Sieger Toprak Razgatlioglu stand auf Startplatz sechs. Jonas Folger musste ein weiteres Mal von Startplatz 20 ins Rennen gehen.

Rea nutzte die Pole und bog als Führender in die erste Kurve. Razgatlioglu schoss von Startplatz sechs auf die zweite Position vor. In der ersten Runde duellierte sich Razgatlioglu mit Sykes um Platz zwei. Die Positionen wechselten einige Male. Doch ab der zweiten Runde setzte sich Razgatlioglu leicht von Sykes ab und startete die Jagd auf Rea.

Jonas Folger bricht das Rennen vorzeitig ab

Jonas Folger erlebte erneut einen enttäuschenden Start ins Rennen. Der BMW-Pilot fiel in der dritten Runde auf die letzte Position zurück. Die Rundenzeiten des Deutschen waren teilweise vier Sekunden langsamer als die der Spitzenpiloten.

Folger stellte seine BMW nach sieben Runden ab und gab das Rennen vorzeitig auf. Damit ging ein weiteres enttäuschendes Wochenende zu Ende. Seit dem Saisonauftakt in Aragon hatte Folger keine weiteren Punkte gesammelt. In Donington war Folger sowohl im Nassen als auch im Trockenen nicht konkurrenzfähig.

Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea fahren in einer eigenen Welt

An der Spitze führte Rea das Rennen an, doch Razgatlioglu lag in Schlagdistanz. In Runde vier übernahm Razgatlioglu die Führung. Rea hatte keine Chance, um einen Gegenangriff zu starten. Sykes lag bereits eine Sekunde zurück.

Beim Anbremsen der Schikane verschätzte sich Rea und verlor dadurch einige Zehntelsekunden. Razgatlioglus Vorsprung wuchs auf 0,7 Sekunden an. Doch Rea kämpfte sich wieder an die Yamaha mit der Nummer 54 heran und steigerte den Druck auf den Führenden.

Jonathan Rea macht einen seltenen Fehler

Durch einen kleinen Fehler in Runde neun verlor Razgatlioglu die Führung von Rea. Eine Runde später kam Rea an gleicher Stelle zu Sturz. Es war der erste Fehler des Weltmeisters in der laufenden Saison. Dadurch übernahm Razgatlioglu erneut die Führung und befand sich auf Kurs, die Spitzenposition in der Meisterschaft zu übernehmen.

Auf Position zwei fuhr mittlerweile Yamaha-Pilot Garrett Gerloff. Der US-Amerikaner hatte sich gegen BMW-Pilot Tom Sykes durchgesetzt. Ducati-Pilot Scott Redding war Vierter vor Kawasaki-Pilot Alex Lowes. Jonathan Rea setzte das Rennen fort, fuhr aber mit großem Rückstand auf der 20. Position.

Razgatlioglu hatte etwa drei Sekunden Vorsprung, als er das finale Drittel des Rennens in Angriff nahm. Gerloff befand sich auf Kurs zu Platz zwei, Sykes drehte seine Runden auf der dritten Position. Redding kämpfte hart, um die BMW mit der Nummer 66 noch einzuholen und aufs Podium zu fahren.

Toprak Razgatlioglu übernimmt die Führung in der Fahrerwertung

Toprak Razgatlioglu fuhr konstante Rundenzeiten und holte sich den Sieg im zweiten Hauptrennen. Dieses Mal reichte der Sprit für einen Wheelie. Yamaha-Markenkollege Garrett Gerloff stellte mit Platz zwei sein bisher bestes Saisonergebnis sicher.

BMW-Pilot Tom Sykes holte sich den finalen Platz auf dem Podium. Scott Redding riskierte in den finalen Runden viel, um Sykes zu bezwingen, verpasste das Podium schlussendlich aber um 0,6 Sekunden. BMW-Pilot Michael van der Mark komplettierte die Top 5.

Auf Position sechs kam Kawasaki-Pilot Alex Lowes ins Ziel. Chaz Davies (GoEleven-Ducati), Michael Ruben Rinaldi (Ducati), Leon Haslam und Alvaro Bautista (beide Honda) vervollständigten die Top 10.

Die WSBK-Saison wird in drei Wochen in Assen (Niederlande) fortgesetzt.

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