WSBK-Test in Portimao: Duell von Razgatlioglu und Rea

10. Feb.

Foto: Yamaha

Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea unterbieten den Rundenrekord beim WSBK-Test in Portimao. Philipp Öttl hinterlässt beim ersten Test einen starken Eindruck.

Beim mit Spannung erwarteten WSBK-Test in Portimao kam es wie erwartet zum Duell Toprak Razgatlioglu (Yamaha) vs. Jonathan Rea (Kawasaki). Nach dem Auftakt am Dienstag und der Mittagspause am Mittwoch deutete alles darauf hin, dass Rea das erste Kräftemessen für sich entscheidet. Doch Razgatlioglu startete am Mittwochabend noch einige Versuche und stellte in den finalen Minuten die Test-Bestzeit auf.

Razgatlioglu umrundete den Kurs in 1:39.616 Minuten und unterbot damit seine eigene Pole-Zeit aus dem Vorjahr um mehr als eine halbe Sekunde. Anfang Oktober 2021 reichte noch eine 1:40.219er-Runde für die Pole.

Herausforderer Rea hatte diese Marke bereits vorher unterboten, als er mit einer 1:39.851er-Runde am Mittwoch die erste 1:39er-Zeit fuhr, die mit einem Superbike auf dem Autodromo Internacional do Algarve gefahren wurde.

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WSBK-Test: Rea absolviert dritten Test, Razgatlioglu erstmals seit November im Einsatz

Für Rea war der WSBK-Test in Portimao bereits die dritte Gelegenheit, um sich für die WSBK-Saison 2022 vorzubereiten. Denn: Im Dezember 2021 testete Kawasaki in Jerez und kehrte im Januar auf die Grand-Prix-Strecke in Südspanien zurück.

Beim Portimao-Test traf der Ex-Champion jedoch erstmals auf die Konkurrenz von Yamaha und Ducati. Kawasaki testete Detailverbesserungen. Große Updates sieht man 2021 bei keinem der Hersteller, da es keine neuen Homologations-Modelle gibt.

Yamaha arbeitet an der Elektronik und Ergonomie

Bei Yamaha arbeiteten die Werkspiloten Toprak Razgatlioglu und Andrea Locatelli an der Elektronik und testeten neue Einstellungen, die von den Ingenieuren über den Winter erarbeitet wurden. Zudem sah man an der Werks-R1 neue Teile für die Ergonomie, die eine leicht modifizierte Sitzposition ergeben.

Obwohl Razgatlioglu seit dem WSBK-Saisonfinale in Indonesien nicht mehr fuhr, startete der Titelverteidiger bereits am ersten Tag beim WSBK.Test in Portimao erstaunlich gut in die neue Saison. Die Dienstags-Bestzeit von Rea verpasste Razgatlioglu aber nur um eine Zehntelsekunde. Teamkollege Andrea Locatelli kam am Dienstag in Kurve 14 jedoch zu Sturz und konnte an keinem der beiden Tage die Zeiten der Spitze erreichen.

Alvaro Bautista stürzt mit der Ducati Panigale V4R

Gespannt sein konnte man außerdem auf die Performance von Ducati-Rückkehrer Alvaro Bautista. Nach dem Saisonfinale in Indonesien testete der Spanier die Ducati Panigale V4R bereits in Jerez. Damals aber ohne Beteiligung der Konkurrenz.

Beim WSBK-Test in Portimao konnte Bautista aber nicht ganz an die Zeiten von Razgatlioglu und Rea herankommen und reihte sich auf der dritten Position ein. Zur Bestzeit fehlten etwas mehr als vier Zehntelsekunden.

WSBK-Test in Portimao: Ducati testet eine neue Schwinge

Damit war Bautista deutlich schneller als Teamkollege Michael Ruben Rinaldi, der vor einer wegweisenden Saison steht. Denn: Der Italiener war am Mittwoch über eine Sekunde langsamer als Bautista.

Ducati brachte einige Updates nach Portimao. Die auffälligste Änderung war eine neue Schwinge. Zudem sah man bei Bautista eine neue Tankform, die besser mit der Größe des Spaniers harmonieren soll. Ganz reibungslos lief der Test für Bautista jedoch nicht. Der Spanier stürzte nämlich in Kurve 8.

Philipp Öttl glänzt mit starken Rundenzeiten beim Debüt

Ducati-Markenkollege und WSBK-Rookie Philipp Öttl zeigte beim ersten Test mit dem Ducati-Superbike hingegen eine starke Leistung. Der Deutsche kam bereits am ersten Tag bis auf etwa eine Sekunde an die Spitze heran. Am zweiten Tag vergrößerte sich der Rückstand etwas, da Razgatlioglu und Rea mit dem SCQ-Reifen extrem starke Rundenzeiten vorlegten.

Ebenfalls mit dabei war Ex-MotoGP-Pilot Danilo Petrucci. Der Italiener testete eine Ducati Panigale V4R im MotoAmaerica-Trimm. Petrucci startet in diesem Jahr für das HSBK-Team in der US-Meisterschaft und ersetzt Loris Baz, der 2022 bei Bonovo-BMW als Nachfolger von Jonas Folger eine Werks-M1000RR pilotiert. Da Petrucci mit Dunlop-Reifen fuhr, verzichtete Ducati auf einen Transponder.

WSBK-Test: Die Rundenzeiten aus Portimao (Mittwoch):

1. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) - 1:39.616 (66 Runden)
2. Jonathan Rea (Kawasaki) - 1:39.851 (87)
3. Alvaro Bautista (Ducati) - 1:40.055 (68)
4. Alex Lowes (Kawasaki) - 1:40.335 (83)
5. Andrea Locatelli (Yamaha) - 1:40.674 (79)
6. Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) - 1:41.061 (63)
7. Michael Rinaldi (Ducati) - 1:41.143 (52)
8. Christophe Ponsson (Gil-Yamaha) - 1:42.374 (51)
9. Luca Bernardi (Barni-Ducati) - 1:42.961 (54)

Die Rundenzeiten aus Portimao (Dienstag):

1. Jonathan Rea (Kawasaki) - 1:40.621 Minuten (71 Runden)
2. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) - 1:40.722 (69)
3. Alvaro Bautista (Ducati) - 1:40.753 (82)
4. Michael Ruben Rinaldi (Ducati) - 1:41.261 (81)
5. Andrea Locatelli (Yamaha) - 1:41.440 (73)
6. Alex Lowes (Kawasaki) - 1:41.477 (80)
7. Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) - 1:41.707 (67)
8. Christophe Ponsson (Gil-Yamaha) - 1:43.167 (57)
9. Luca Bernardi (Barni-Ducati) - 1:44.053 (61)

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