Yamaha-Weckruf: Was Quartararos Erfolge für Valentino Rossi bedeuten

19. Sept.
LAT

Fünfmal kam Fabio Quartararo in dieser Saison bereits vor Valentino Rossi ins Ziel

Valentino Rossi erkennt, dass sich im Yamaha-Werksteam endlich etwas tut - und sieht den Grund dafür auch im Wettbewerb mit Marken-Kollege Fabio Quartararo.

Beim San-Marino-GP in Misano schrammte Fabio Quartararo zuletzt nur knapp an einem Sieg vorbei. In der letzten Runde musste sich der Petronas-Yamaha-Pilot einzig WM-Leader Marc Marquez geschlagen geben. Damit war er als Zweiter einmal mehr bester Yamaha-Pilot und verwies die Werksfahrer Maverick Vinales und Valentino Rossi auf die Plätze.

Letzterer kam mit mehr als zwölf Sekunden Rückstand auf Rang vier ins Ziel. Auch wenn er damit unter den eigenen Erwartungen blieb, fand er für die Entwicklung im Team positive Worte. "Yamaha arbeitet nicht nur hart, sondern scheinbar auch in die richtige Richtung", kommentierte er die zahlreichen neuen Teile an seiner M1.

"Vom Ende der Saison 2016 bis zum Misano-Test oder vielleicht Brünn haben wir realistisch betrachtet nichts wirklich Neues ausprobiert. Alles, was wir testeten, war nicht deutlich besser als die alten Teile. Aus technischer Sicht war das eine sehr schwierige Zeit. Der Rückstand auf die anderen Hersteller wurde größer", blickt Rossi zurück.

Yamaha-Kundenteam inzwischen wichtige Referenz

"Aber es sieht so aus, als hätte sich seit Beginn der Saison einiges getan", sieht der Yamaha-Pilot Fortschritte. "Es sind viele neue Leute, nicht nur aus Japan, sondern auch aus Europa dazugekommen. Jetzt manifestiert sich der Effekt." Und der Prozess der Umstrukturierung ist noch nicht abgeschlossen, wie sich jüngst zeigte.

Dass dabei auch die Leistungen von Fabio Quartararo im Kundenteam eine Rolle spielen, kann Rossi nicht verleugnen: "Es stimmt, dass Quartararo und Franco (Morbidelli, Anm. d. Red.) mit der Standard-Ausstattung schnell sind. Das zeigt, dass es immer auch davon abhängt, wie gut man das Motorrad auf die Strecke abstimmt."

"Wir haben ein paar verschiedene Konfigurationen, den neuen Auspuff, die Schwinge - das gibt uns ein gutes Gefühl", sagt Rossi. Und hofft, sich in den verbleibenden sechs Saisonrennen weiter steigern zu können - und auf Quartararo aufzuschließen. Der MotoGP-Rookie peilt nämlich schon seinen ersten Sieg in der Königsklasse an.

Quartararo: "Jeder will schnellster Yamaha-Pilot sein"

Dass nicht mehr viel fehlt, hat er unlängst bewiesen. "Es hängt von den Rahmenbedingungen ab. Ich denke, um das erste Rennen zu gewinnen, muss einfach alles zu 100 Prozent stimmen. Ein guter Start ist wichtig - und wenn dann auch die Pace stimmt, warum nicht? Wir lernen jedes Mal dazu und werden auch auf gebrauchten Reifen immer schneller."

Auf Rossis Worte angesprochen, sagt Quartararo: "Wenn ich Franco vor mir sehe, dann will ich ihn natürlich schlagen. Ich denke, alle Yamaha-Fahrer haben diese Denkweise. Es ist immer schön, wenn Dich jemand an Deine Grenzen bringt und darüber hinaus. Insgeheim schauen wir doch alle danach, wer die schnellste Yamaha ist..."

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