Zarco mit WM-Kampfansage: „Ziel ist es, Fabio zu kriegen“

12. Juli
Kann Johann Zarco seinen Landsmann Fabio Quartararo in der zweiten Saisonhälfte noch einholen?

Foto: Motorsport Images

Als WM-Zweiter hat Johann Zarco auf Fabio Quartararo aktuell 34 Punkte Rückstand - dennoch sagt der Pramac-Pilot dem WM-Leader in der zweiten Saisonhälfte den Kampf an.

2019 verdiente sich Johann Zarco mit starken Leistungen im Avintia-Ducati-Team den Wechsel zu Pramac und auf eine aktuelle Desmosedici GP 21. Damit ist der Franzose in der MotoGP-Saison 2021 erster Verfolger von WM-Leader Fabio Quartararo. In der Gesamtwertung trennen die beiden Franzosen 34 Punkte.

"Das übertrifft meine Erwartungen, die ich zu Beginn der Saison hatte", kommentiert Zarco. "Jetzt, wo ich da stehe, will ich diese Gelegenheit natürlich nutzen und um den Titel kämpfen. Es ist mein ultimatives Ziel, MotoGP-Weltmeister zu werden. Damit es jetzt passiert, muss ich clever sein und alles richtig machen."

Wenn man auf die bisherigen neun Saison-Rennen zurückblickt, hat der Pramac-Pilot bereits einiges richtig gemacht. "Es war ein toller Start mit Katar und zwei zweiten Plätzen. Ich kam als WM-Führender aus Katar zurück, also war es großartig."

Zarco zieht positives Zwischen-Fazit

"In Europa habe ich meine Leistungen bestätigt, zumindest bei den Tests. Auch wenn ich in Portugal einen Sturz hatte und in Spanien etwas in Schwierigkeiten war. Aber ich habe mich in Le Mans, Mugello und Barcelona gut erholt. Es waren zwei zweite Plätze und ein vierter Platz. Das sind gute Punkte", rekapituliert er.

Sie brachten ihn wieder auf den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft zurück. Damit ist er auch die aktuell beste Ducati in der Gesamtwertung. Noch vor den Werkspiloten Francesco Bagnaia und Jack Miller, die auf den Plätzen drei und fünf liegen.

Darauf angesprochen, betont Zarco: "Das Ziel ist es, Fabio zu schnappen. Es geht nicht unbedingt darum, die erste Ducati zu sein. Indem ich Fabio jage, bin ich die erste Ducati, also ist das gut. Für mich ist es gut, aber es ist nicht das Hauptziel."

"Geht nicht darum, beste Ducati zu sein"

"Mit einer so guten Position in der Weltmeisterschaft ist es das Ziel, mehr Punkte zu holen und davon zu träumen, Weltmeister zu werden. Mit Miller und Bagnaia haben wir eine wirklich gute Verständigung. Damit hat Ducati drei sehr gute Fahrer, die nicht aneinander zerren", erklärt Zarco das markeninterne Verhältnis.

Was traut er sich in Spielberg zu, wo nach der MotoGP-Sommerpause ein Double-Header stattfindet? "Wie bei den anderen Grands Prix wollen wir das Beste herausholen. Auch wenn das Motorrad dort einen Vorteil hat, wird es nicht einfach sein", weiß Zarco.

"Aber wenn ich mein Level weiter steigern kann, so wie ich es vorhabe, kann ich den ersten Sieg holen und das kann sehr gut für die Weltmeisterschaft sein." Bisher siegte Ducati - mit Ausnahme des Grand Prix der Steiermark 2020, den Miguel Oliveira mit Tech-3-KTM gewann - bei allen Rennen auf dem Red Bull Ring.

Zarcos Flops der bisherigen Saison

Oliveira sieht Zarco in diesem Jahr neben Quartararo auch als ernstzunehmende Bedrohung im WM-Kampf. "Er hat sich in den letzten Rennen sehr gut geschlagen", hält der Pramac-Pilot fest. Als Flops der bisherigen MotoGP-Saison 2021 bezeichnet er hingegen Franco Morbidelli, Maverick Vinales und auch Alex Rins.

"Rins fehlte die Geduld in seinen Rennen. Er war sehr entspannt, man konnte spüren, dass er Risiken eingehen und schneller fahren wollte. Jedes Mal, wenn er stürzte, fuhr er schneller als die anderen. Aber er war zu schnell", analysiert Zarco.

Bei der Dutch TT gerieten beide in der Startphase aneinander. Zarco schickte Rins infolge einer Berührung weit, der Suzuki-Pilot fiel ans Ende des Feldes zurück und wurde dank starker Aufholjagd schließlich Elfter. Danach beschwerte er sich lauthals über Zarcos Fahrweise, sprach sogar von einem "idiotischen" Manöver.

Dicke Luft zwischen Zarco und Rins

Zu einer Aussprache zwischen den beiden kam es anschließend nicht. "Nach dem Rennen bin ich schnell gegangen", verrät Zarco. "Ich habe die Interviews gemacht und bin gegangen. Mir wurde gesagt, dass er ein bisschen grob in seinen Worten war. Aber wie viele Fahrer kommen sie nicht zu Dir, sie reden mit den Medien."

Wirklich zu Herzen nimmt sich der Franzose solche Kritik deshalb nicht. "Ich habe ein dickes Fell, also kann ich die Kommentare ertragen. Wenn es sein muss, gebe ich ihnen eine Ohrfeige. Deshalb kommen sie auch nicht zu mir und reden (lacht)".

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