Zarco zu Spielberg 2020: „War keine Absicht. Bin nicht verrückt“

19. Juli
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Foto: (C) Motorsport Images

Bei Spielberg kommen Erinnerungen an den Horror-Crash von 2020 auf. Johann Zarco damals beteiligter und Valentino Rossi mit einigen Schutzengeln.

Wenn die MotoGP nach dem Ende der Sommerpause für einen Doubleheader an den Red Bull Ring in Spielberg zurückkehrt, werden Erinnerungen an den schweren Unfall im Vorjahr wach. Damals rauschte Franco Morbidelli in Kurve 2 dem direkt vor ihm fahrenden Johann Zarco ins Heck - mit fatalen Folgen.

Die führerlosen Motorräder der MotoGP-Piloten wurden bis in die nächste Bergauf-Spitzkehre katapultiert, wo sie Maverick Vinales und Valentino Rossi nur haarscharf verfehlten. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätten die Bikes sie getroffen.

Nach dem Zwischenfall, der für alle glücklicherweise glimpflich ausging, entbrannte nicht nur eine Diskussion über die Streckensicherheit in Spielberg. Auch Zarcos Fahrweise geriet unter Beschuss. Er hatte Morbidelli kurz vor der Kollision überholt und sich unmittelbar vor die Yamaha des Italieners gesetzt.

Rossi kritisierte damals: „Aggressiv ist schön und gut, aber vor einen Gegner zu ziehen und zu bremsen ist ein potenzielles Desaster." Seine Worte lösten ein großes Echo aus. Doch Zarco, der beim nächsten Grand Prix als Strafe aus der Boxengasse starten musste, versuchte, das nicht zu sehr an sich heranzulassen.

Unterredung ohne Ergebnis

Im Gespräch mit 'Canal+' erinnert sich der Franzose: „Zum Glück war ich mit meiner Handgelenk-OP in Italien beschäftigt. Ich habe nicht allzu viel von dem mitbekommen, was da vor sich ging, und es war ein echtes Gefühl der Hilflosigkeit. Man spürt, dass Valentino mächtig ist und zu viele Leute hinter sich gebracht hat."

Damals kam es auch zu einer privaten Unterredung mit Rossi, in der die beiden jedoch keinen gemeinsamen Nenner fanden. Trotzdem hatte die Aussprache etwas Positives.

„Rossi war immer ein Idol für mich und er war immer sehr beschäftigt, also habe ich nie wirklich etwas mit ihm diskutiert. Das einzige Mal, dass ich mit ihm gesprochen habe, war schließlich am Tag des Unfalls in Österreich, als ich zu ihm ging und ihm erklärte, das nicht mit Absicht getan zu haben. Ich bin nicht verrückt."

Auch wenn er Rossi damals nicht von seiner Sicht überzeugen konnte, sagt Zarco heute noch: „Es war die beste Diskussion, die ich je mit ihm hatte. Wir standen ein bisschen unter Schock, also war es gut zu reden. Für mich ist er immer noch ein Idol und ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen, kann sehr angenehm sein."

„Er ist sowieso ein sehr intelligenter Typ, der den Sport liebt und das Leben im Allgemeinen. Das ist sehr schön", betont der Franzose. Böses Blut herrscht seinerseits also nicht.

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