Zwei „Nuller“ in Serie: Alex Rins schon unter Druck?

6. Mai
Alex Rins im Kiesbett - hier im FP4 beim Spanien-Grand-Prix in Jerez.

Foto: Motorsport Images

Es will nicht so recht laufen für Alex Rins: Zwei Renn-Stürze werfen den Suzuki-Piloten in der WM-Wertung zurück. Steht der Spanier dadurch schon unter Zugzwang?

Während der Renn-Wochenenden in Portimao und Jerez klagte Alex Rins zuletzt, dass ihn viele Konkurrenten nicht auf der Rechnung haben. Und das, obwohl der Suzuki-Pilot in seiner Laufbahn schon drei MotoGP-Rennen gewonnen hat.

Warum unterschätzen ihn seine Gegner? "Ich weiß es nicht. Vielleicht weil viele Fahrer vorne sind, und sie meinen Namen vergessen", lacht Rins. "Wir sind immer vorne dabei, das ist am wichtigsten. Wenn sie meinen Namen nicht nennen, kann ich sie am meisten überraschen."

Beim Portugal-Grand-Prix qualifizierte sich Rins für die erste Startreihe. Im Rennen zählte er dann neben Fabio Quartararo (Yamaha) zu den schnellsten Fahrern. Auf der Jagd nach dem Franzosen stürzte Rins allerdings, aussichtsreich auf Platz zwei liegend.

Teamkollege Mir in WM vorne mit dabei

Zuletzt in Jerez unterlief dem 25-Jährigen gleich zu Beginn ein Fehler. Rins rutschte in der Pedrosa-Kurve weg, kam nach dem daraus resultierenden lediglich als 20. ins Ziel. Die Folge: Zwei "Nuller" in Serie für den Spanier.

In der WM-Wertung ist er deshalb auf Platz neun abgerutscht. Rins' Rückstand auf die Spitze beträgt nach vier Grands Prix schon 43 WM-Punkte, was in etwa einem Sieg und einmal Platz zwei entspricht. Dazu kommt, dass Teamkollege Joan Mir WM-Vierter ist - in Schlagdistanz zum Spitzen-Duo Bagnaia und Quartararo.

Steht Rins nach diesen beiden Stürzen schon unter Druck? "Ehrlich gesagt bin ich zuversichtlich", antwortet er auf diese eher unbequeme Frage. "Die Pace ist da, und sonst haben wir auch alles. Es fehlt nur im Qualifying. Es ist nicht normal, dass Suzuki immer in der Reihe drei oder vier steht."

Rins glaubt: "Es fehlt nur im Qualifying"

"Wir müssen etwas tun. Wenn wir uns gut qualifizieren, sind wir bestimmt vorne mit dabei, so wie zuletzt in Portimao. Ist das Qualifying nicht so gut, wird es natürlich ungleich schwieriger. Denn es birgt viele Risiken, wenn wir nur aus der vierten Reihe starten."

"Ein gutes Qualifying bestimmen zu etwa 60 Prozent der Fahrer und zu 40 Prozent das Bike. Wir müssen in diesem Bereich einfach mehr geben. Immerhin stand ich letztes Jahr zweimal in Reihe eins. Wir müssen es probieren, dann das würde auch im Rennen vieles einfacher machen."

Rins startet seit 2017 für Suzuki in der MotoGP. Eine Pole-Position ist ihm in dieser Zeit noch nicht gelungen. In 67 Rennen qualifizierte sich Rins lediglich fünfmal für die erste Startreihe. Teamkollege Mir schaffte es im Qualifying überhaupt noch nie in Reihe eins.

Lädierte Schulter macht Rins Sorgen

Seit Suzuki 2015 in die Königsklasse zurückkehrte, eroberten die Japaner nur einmal die Pole - im Premieren-Jahr im Qualifying von Barcelona. Aleix Espargaro und Maverick Vinales holten damals auf die Startplätze eins und zwei.

Rins musste zuletzt nicht nur zwei Renn-Stürze verdauen: Der Spanier hatte zudem ein weiteres Problem. In Jerez flog er vor dem Rennen im FP4 schon ab. Dabei verletzte er sich erneut an der rechten Schulter, die ihm schon im Vorjahr Probleme bereitete.

Den Test-Tag am vergangenen Montag beendete Rins deshalb vorzeitig, um zu einem medizinischen Check nach Barcelona zu reisen. Dabei wurde eine leichte Entzündung in der Schulter diagnostiziert. Daher muss der Suzuki-Pilot sich schonen, sollte aber bis Le Mans wieder fit sein.

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