Leviathan
Bürgermeister Vadim will sich unbedingt das Grundstück des Automechanikers Kolja unter den Nagel reißen. Die idyllische Lage am arktischen Barentssee ist einzigartig in dem russischen Fischerdorf. Doch Kolja lässt sich nicht zum Verkauf überreden. Als Vadim die Enteignung einleitet, holt sich Kolja die Hilfe des befreundeten Anwalts Dmitri aus Moskau. Der Streit eskaliert, und es kommt zu ersten Gewaltausbrüchen. Drama von Andrey Zvyagintsev.Der skrupellose Bürgermeister Vadim hat schon lange ein Auge auf das Grundstück von Kolja geworfen. Zwar bewohnt der Automechaniker mit Frau Lilya und Sohn Roma nur ein selbstgezimmertes Holzhaus, doch die idyllische Lage am arktischen Barentssee weckt die Begehrlichkeiten des höchsten Amtsträgers im Fischerdorf. Vadim beabsichtigt Kolja zu enteignen und ihm für sein Grundstück mitsamt Haus einen Spottpreis anzubieten. Nach zwei verlorenen Prozessen wendet sich Kolja an seinen Freund, den Moskauer Anwalt Dmitri. Erst als er Zeuge eines bitteren Streits zwischen Kolja und dem Bürgermeister wird, will Dmitri Anzeige erstatten. Doch Vadim hat mächtige Freunde bei der örtlichen Justiz und Polizei, und Kolja wird verhaftet. In der Zwischenzeit hat Dmitri belastendes Material zusammengetragen und versucht damit, Vadim zu erpressen. Doch der ist zu allem bereit, um an Koljas Grundstück zu kommen - und schreckt auch vor brutaler Gewalt nicht zurück. Das bildgewaltige Drama „Leviathan“ des russischen Regisseurs und Drehbuch-Autors Andrey Zvyagintsev („Loveless“) wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die wie ein Epos angelegte heroische Leidensgeschichte des Automechanikers Kolja ähnelt in Vielem dem Schicksal der biblischen Figur Hiob. Der Film ist aber auch ein schonungsloses Porträt der gespaltenen Gesellschaft Russlands unserer Zeit und sah sich deshalb heftiger Kritik des russischen Kulturministeriums ausgesetzt. Die Filmmusik stammt von dem renommierten US-Musiker und Komponisten Philip Glass ("Koyaanisqatsi", "Kundun").