Der Tennengau - Marmor, Schmalz und Schmiedekunst
Es ist das Land der Baumriesen und einzigartiger, tiefer Klammen, deren Wildwasser für Kajakfahrer eine echte Herausforderung ist. Eine Heimat für Handwerkskünstler, die als Schmiede, Bildhauer oder Tischler über die Grenzen Österreichs hinweg, den Tennengau bekannt gemacht haben. Dort wo Tradition und Moderne miteinander im Einklang sind, und neben Fleischkrapfen auch einmal Alpensushi serviert wird. Wenn Marianne Lanner auf der bald vierhundert Jahre alten Spießalm das Feuer entfacht, um Fleischkrapfen in der Rauchkuchl zu machen, dann tut sie das ganz genau so, wie es ihr die Schwiegermutter gezeigt hat, denn: „Ich möchte nicht, dass das traditionelle Rezept oder die Zubereitung verändert wird, auch wenn das viel Arbeit bedeutet.“ Die Spießalm liegt nur wenige Meter neben dem Lammertaler Urwald, in dem die höchsten Bäume Österreichs wachsen. Ein Wald, der seine Urwüchsigkeit wohl der unzugänglichen Lage verdankt. Hier im Tenngenau, dem jüngsten Gau im Salzburger Land, haben echte Almwirtschaften, in denen nur das serviert wird, was man auch vor Ort erwirtschaftet, und einzigartige Waldlandschaften überlebt. Der Tennengau ist eine Zeitreise zu Menschen, die ihre Wurzeln kennen und doch ganz im heute leben. Wie bei den Harters, die ihre Schmiede im Zentrum von Hallein nun in der achten Generation betreiben. Aus der ehemaligen Wagenschmiede haben Vater und Sohn eine gefragte Kunstschmiede gemacht. Und es gilt ganz sicher auch für die Steinbrüche in Adnet. Über Wochen werden hier tonnenschwere Blöcke aus dem roten Stein geschnitten. Es ist der Stein mit dem Päpste und Herrscher ihre Häuser geschmückt haben. Auch wenn im Tennengau mal wieder einiges ein bisschen anders ist; denn hier haben sogar die Bauern ihre Häuser mit Adneter Marmor gebaut.