Wengen: Mayer wird beim Abfahrtsklassiker Vierter

18. Jan.
Nature, Outdoors, Human

WENGEN,SWITZERLAND,16.JAN.20 – ALPINE SKIING – FIS World Cup, downhill training, men. Image shows Matthias Mayer (AUT). Photo: GEPA pictures/ Mario Kneisl

Einen Tag nach dem Sieg in der Kombination wird der Kärntner Matthias Mayer bei der Abfahrt in Wengen Vierter. Beat Feuz siegt.

Der Schweizer Beat Feuz hat am Samstag zum dritten Mal nach 2012 und 2018 den Ski-Abfahrtsklassiker von Wengen gewonnen. Feuz hielt auf der verkürzten Lauberhorn-Strecke in 1:42,53 Minuten den Südtiroler Dominik Paris 0,29 Sekunden und Thomas Dreßen aus Deutschland (+0,31) auf Distanz.

"Vor zehn Jahren habe ich meine Premiere gegeben und mir gedacht: Die Strecke mag ich nie", sagte Feuz im Interview. "Sie ist lang, hat Flachstücke - eigentlich alles, was ich nicht mag. Drei Jahre später hat es funktioniert und seither ist es eine Liebesbeziehung." Der 32-Jährige feierte seinen 13. Weltcup-Sieg, den zehnten in der "Königsdisziplin". In fünf Rennen dieser Abfahrtssaison landete Feuz immer auf dem Podest. Der Lohn dafür ist die Führung in der Disziplinwertung mit 400 Punkten 16 Punkte vor Paris.

Mayer in Wengen bester Österreicher

Matthias Mayer, der das zweite Training und die Kombiabfahrt dominiert hatte, fand es "extrem schade", dass er den Podestplatz verpasst hatte. Er war nur um 7/100 Sekunden daran vorbeigeschrammt. "Ich hatte zwei Teile, wo ich sehr viel Zeit verloren habe. Am Start oben komischerweise, wo es heute überhaupt nicht hingehaut hat. Und was eigentlich noch blöder war, nach dem Tunnel, da hat es mir im Flachen einmal den Ski verschnitten. Das hat mich im Gleitstück einiges gekostet", wusste Mayer, woran es gelegen war.

Es sei eine super Woche gewesen, er sei immer gut gefahren, erklärte Mayer. "Gestern war natürlich gewaltig. Und heute wäre auf jeden Fall mehr drinnen gewesen." Der Kombitag sei lange gewesen, aber kräftemäßig sei er auch am Samstag voll da gewesen. "Ich habe aber nicht gleich einschlafen können, ich habe bis Mitternacht gebraucht, bis ich ein Auge zugetan habe."

Nicht rund lief die Wengen-Woche für Vorjahressieger Vincent Kriechmayr. "Ich weiß nicht, was da los ist, aber es funktioniert gerade nicht so. Ich muss mal analysieren und mir das Rennen in Ruhe anschauen", sagte der Oberösterreicher, der 0,93 Rückstand hatte. Aus der Kombiabfahrt habe er noch Schlüsse gezogen, es sei ihm aber nicht gelungen, das umzusetzen. "Bis zum Brüggli-S habe ich viel zu viel Zeit verloren." Der Anspruch sollte sein, vorne mitzufahren, das habe er nicht geschafft.

Zufriedensein durfte indes Daniel Danklmaier, der mit Platz zwölf (+1,10) das zweitbeste Karriereergebnis nach Rang fünf im Vorjahr in Kitzbühel einfuhr. "Ich bin echt zufrieden, es war eine gute Leistung, ich bin sehr happy mit meiner Fahrt", sagte der Steirer. Als einziger weiterer Österreicher punktete noch Otmar Striedinger als 15. (1,54.). "Ich kann nicht zufrieden sein, ich hatte nicht so das Gefühl wie im Training. Ich habe mir ein bisschen schwergetan. Und bei so einem knappen Rennen bist du dann gleich einmal hinten", meinte Striedinger.

Mit 400 Punkten übernahm Titelverteidiger Feuz die Führung im Disziplinweltcup vor Paris (384), Dreßen (201) und Mayer (200). Im Kampf um den Disziplinweltcup ziehen der Schweizer (Sieger in Beaver Creek und Wengen) und der Südtiroler (zweimal in Bormio) davon, Dreßen hatte zum Auftakt in Lake Louise gewonnen.

Weiter auf einen Wengen-Sieg warten muss Dominik Paris: "Es ist spannend mit Beat. Er pusht dich, immer an die Grenzen zu gehen", sagte der Zweitplatzierte. Und Dreßen meinte, nachdem er Minschkante und Canadian Corner nicht perfekt erwischt hatte. "Da habe ich zu früh umgelegt, und dann habe ich nicht die Eier gehabt, dass ich da voll durchziehe. Ansonsten könnte ich nicht sagen, was ich besser fahren hätte können." (APA/red.)

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