Talk: Politik ohne Wirkung?

28. Sept.

GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Ob Corona, Energiekrise oder Teuerung: Die Österreicher haben überhaupt kein Vertrauen mehr in das Krisenmanagement der Regierung.

Talk im Hangar-7, zum Thema "Vertrauen verspielt: Regiert die Politik am Volk vorbei?", am Donnerstag, 29. September um 22:15 Uhr bei ServusTV Österreich und am Freitag, 30. September um 22:05 Uhr bei ServusTV Deutschland. Nach Ausstrahlung abrufbar in der Mediathek bei ServusTV On.

Laut aktuellen Umfragen traut ein gutes Drittel den Politikern keine Kompetenz im Umgang mit den stark steigenden Preisen zu - jeder zweite fordert sogar vom künftigen Bundespräsidenten, die Regierung zu entlassen. Schwere Vertrauensverluste für die etablierten Parteien zeigen auch die Wahlergebnisse aus Tirol und Italien, während die Bürger von einer Krisenwelle nach der anderen überrollt werden und vielen bereits das Wasser bis zum Hals steht. Wer oder was gibt heute noch Halt und Orientierung? Ist die Politik mittlerweile zu einer Marketing-Maschinerie verkommen und hat den Kontakt zu den Bürgern völlig verloren? Wie steht es um die Glaubwürdigkeit der von Regierungsgeldern abhängigen Medien? Und wie finden Politik und Bürger wieder zueinander?

Die Gäste beim Talk im Hangar-7

Zu Gast bei Michael Fleischhacker sind u.a. der ehemalige CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der keine Politik-, sondern Politikerverdrossenheit sieht und gerade in Krisenzeiten für ehrliche Kommunikation plädiert. Er sagt: „Die Wahrheit ist den Menschen zuzutrauen“; die Historikerin Andrea Komlosy, die sogar die Demokratie gefährdet sieht: „Die Wähler fühlen sich belogen und machen von ihrem Wahlrecht nicht mehr Gebrauch“. Grund dafür sei die mangelnde Konzentration auf die Probleme im Land, so der ehemalige ORF-Generalintendant Alexander Wrabetz: „Die Politik muss sich mehr auf die Interessen der eigenen Bevölkerung konzentrieren.“ Eine komplett inhaltliche Ablöse der politischen Elite diagnostiziert der Medienwissenschaftler Norbert Bolz: „Die Parteien haben sich vollkommen von den existentiellen Nöten der Menschen entfernt.“  Mit diesen sieht sich Monika Wechselberger, Vize-Bürgermeisterin von Mayrhofen im Zillertal, tagtäglich konfrontiert, wünscht sich aber mehr Verständnis für ihren Berufsstand: „Ich glaube, dass die Leute wenig Vorstellung davon haben, wie hart wir Politiker jeden Tag für sie arbeiten.“

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