Formel 1: Hamilton in Saudi-Arabien auf der Pole Position

4. Dez.

Foto: GEPA pictures/ XPB Images/ Moy

Lewis Hamilton startet beim Formel-1-Rennen in Jeddah von der Pole Position. WM-Leader Max Verstappen war auf Pole-Kurs, machte jedoch einen Fehler.

Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton startet von der Pole Position in den ersten Großen Preis von Saudi-Arabien und nährt seine Hoffnungen auf den achten Titelgewinn weiter. Der englische Mercedes-Star verwies im Qualifying in Jeddah seinen Teamkollegen Valtteri Bottas (Finnland) und WM-Spitzenreiter Max Verstappen (Niederlande/Red Bull) auf die Plätze. Für Hamilton ist es bereits die 103. Formel-1-Pole und die fünfte der Saison.

Verstappen lag allerdings auf Kurs zur Tagesbestzeit. In der letzten Kurve verlor er aber die Kontrolle über seinen Red Bull und schlug seitlich in der Streckenbegrenzung ein.

Red Bull mit Protest

Soferne diese Reihung bis zum Rennstart aufrecht bleibt. Denn Red Bull hat gegen den Freispruch von Hamilton wegen angeblicher Missachtung gelber Flaggen im dritten Freien Training Protest eingelegt. Verstappen droht eine Rückversetzung, sollte sein Getriebe bei dem Unfall beschädigt worden sein und gewechselt werden müssen.

Die erste Startposition für Hamilton wäre auf dem nagelneuen und 6,174 Kilometer langen Kurs in Jeddah am Roten Meer enorm wichtig. Denn: Überholen ist hier trotz des hohen Tempos schwer möglich. Verstappen schockte Mercedes zunächst im Q3 mit einer klaren Bestzeit vor Bottas und Hamilton. Dann schlug der vor dem vorletzten WM-Lauf acht Punkte hinter Verstappen liegende Hamilton mit einer Fabelrunde zwar zurück. Verstappen hätte diese dann mit Sicherheit aber nochmals getoppt.

"Max war vier Zehntel vorne, das ist hier eine Ewigkeit", bedauerte Helmut Marko den Unfall. "Natürlich hätten wir ihm sagen können, du bist eh schon so weit vorne. Aber das ist nicht Max, das sind nicht wir", hielt der Österreicher bei ServusTV nichts von zurückhaltender Fahrweise. "Das waren nur Nuancen, es hat sich halt blöd ausgewirkt. Ich hoffe, das Getriebe hat nichts."

Hamilton wurde freigesprochen

Hamilton war nach dem FP3 bei den Renn-Stewards vorgeladen worden. Von der Missachtung einer doppelt geschwenkten gelben Flagge wurde Hamilton freigesprochen, weil diese "versehentlich und für weniger als eine Sekunde" aktiviert worden war. Wegen des Vorwurfs unnötigen Langsamfahrens erhielt das Mercedes-Team eine Geldstrafe von 25.000 Dollar. Die Situation im von Verstappen gewonnenen Abschlusstraining war durchaus brenzlig gewesen, weil der heranbrausende Haas-Pilot Nikita Masepin dabei in Kurve acht das Hamilton-Auto nur knapp verfehlt hatte.

"Wir haben Berufung eingelegt", bestätigte Marko, dass man die Gelb-Entscheidung nicht hinnehmen will. "Max ist dafür in Katar fünf Plätze nach hinten gegangen. Hier legt man alles wieder anders aus, so kann das nicht weitergehen", erklärte Marko. Und bezüglich Getriebe werde man jedenfalls nichts riskieren. Zum bevorstehenden Rennen meinte der Grazer daher: "Mal abwarten, von welcher Position wir wirklich starten. Das ist noch nicht das Ende des Tages. Aber es ist jedenfalls schade, wenn man auf der Strecke so dominiert und sich das nicht in einer tollen Pole auswirkt."

"Das ist eine ganz schön schwierige Strecke hier. Der Speed ist phänomenal", sagte Hamilton nach seiner 103. Pole. "Eins und zwei, darauf kann man stolz sein. Ein tolles Ergebnis." Am Sonntag gelte es, die WM-Chance am Leben zu halten. "Das ist unser Ziel. Aber Red Bull ist sehr schnell hier." Verstappen rang um Fassung. "Das ist fürchterlich. Schade, das war ein wirklich gutes Qualifying. Aber immerhin wissen wir, dass das Auto sehr schnell ist."

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Ex-Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hingegen kam im Aston Martin nicht über Rang 17 hinaus. Er scheiterte zum dritten Mal in dieser Saison bereits im ersten Qualifying-Abschnitt. Haas-Pilot Mick Schumacher startet vom 19. Platz.

Formel 1: Vorzeitige WM-Entscheidung?

Verstappen geht mit acht Punkten Vorsprung auf den siebenmaligen Champion Hamilton ins vorletzte Formel-1-Saisonrennen am Sonntag (ab 17:00 Uhr bei ServusTV Österreich sowie im Livestream auf servustv.com/sport und in allen Apps) . Wenn der Niederländer 18 Zähler mehr holt als der Brite, ist er vorzeitig erstmals Weltmeister. Ansonsten fällt die Entscheidung am 12. Dezember in Abu Dhabi. 

Mercedes wiederum kann den achten Konstrukteurstitel in der Formel 1 in Folge perfekt machen. Allerdings hat das Team lediglich fünf Punkte Vorsprung auf Red Bull. (SID/APA/red.)

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Formel 1: Ergebnis des Qualifyings in Jeddah

  • 1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes
  • 2. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes
  • 3. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull-Honda
  • 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari
  • 5. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull-Honda
  • 6. Pierre Gasly (Frankreich) AlphaTauri-Honda
  • 7. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes
  • 8. Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri-Honda
  • 9. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine-Renault
  • 10. Antonio Giovinazzi (Italien) Alfa Romeo-Ferrari
  • 11. Daniel Ricciardo (Australien) McLaren-Mercedes
  • 12. Kimi Räikkönen (Finnland) Alfa Romeo-Ferrari
  • 13. Fernando Alonso (Spanien) Alpine-Renault
  • 14. George Russell (Großbritannien) Williams-Mercedes
  • 15. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari
  • 16. Nicholas Latifi (Kanada) Williams-Mercedes
  • 17. Sebastian Vettel (Heppenheim) Aston Martin-Mercedes
  • 18. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin-Mercedes
  • 19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) Haas-Ferrari
  • 20. Nikita Masepin (Russland) Haas-Ferrari
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